Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
wie er zitterte, als er um Kontrolle kämpfte. Es würde ihm wehtun, das wusste sie. Ein tiefer und körperlicher Schmerz, der von der Verleugnung des Blutes und der Sehnsucht der Seele herrührte.
Dennoch hielt er sie in seinen Armen, während er sich wieder verschloss. Hielt sie, während er sich gegen die Schmerzen in seinem Inneren stemmte.
Sie konnte es nicht ertragen, weder für ihn noch für sich.
Sie hob den Kopf, sah ihm in die Augen. Und schenkte ihm ihre Magie. »Teil sie mit mir«, sagte sie und zog ihn hinab auf die Kissen. »Teil alles mit mir.«
Ihr rotgoldenes Licht vereinigte sich mit seinem tiefblauen. Die tiefe und wunderbare Erregung überschwemmte sie, als ihre Kräfte sich umeinanderwanden und vereinigten. Und vereinigt strömte sie in sie beide. Sie ließen sich gemeinsam hineingleiten. Es war wie ein Wirbelwind, ein Strom von Musik wie von tausend Harfensaiten, die auf einmal erklangen. Die Luft schwoll an. Alles, was sie war, alles, was er war, lag offen.
Die Luft schimmerte, Licht gegen Licht vereinigte sich zu einem blendenden Schein. Seine Bewegungen waren liebevoll weich und langsam, getragen von der Magie, und er nahm ihre Hände in seine Hände. Aus ihren verbundenen Fingern sprühten Funken und tanzten in der Luft.
Das Licht wurde heller, wuchs mit ihnen, mit ihrer körperlichen Lust und explodierte in einem Strahl so hell wie ein Blitzschlag. Und bevor sie sich auflösten, fanden sich ihre Lippen und vereinigten sich.
Er nuckelte an der Kurve ihrer Schulter, rieb seine Wange an ihrer, wisperte ihr süße, alberne Liebeserklärungen zu. Seine Macht wisperte auch noch in ihr. Ihr Körper fühlte
sich unbeschreiblich weich an. Und obgleich ihr Herz weiterschlug, wusste sie, dass sein Schlag nicht mehr länger ihr allein galt.
Was hatte sie getan?
Mia schloss ihre Augen, als die ersten Schuldgefühle an ihrem Bewusstsein kratzten. Sie hatte alles beiseitegeschoben, freiwillig, die letzte Verteidigungsmauer eingerissen. Sie hatte ihm alles von sich gegeben, alles von ihm genommen. Sie hatte sich gestattet, ihn wieder zu lieben.
Dumm, dachte sie. Dumm, leichtsinnig und gefährlich.
Obgleich sie das wusste, lag sie hier mit dem Gewicht seines Körpers auf ihr und hatte nur den Wunsch, ihn festzuhalten und dem Echo dessen nachzulauschen, was sie miteinander geteilt hatten.
Sie musste dort weg, musste ihren Kopf von ihm befreien und darüber nachdenken, was sie als Nächstes tun würde.
Sie hob ihre Hand und wollte sie ihm in der Absicht, ihn von sich zu schieben, auf die Schulter legen. Stattdessen glitten ihre Finger in sein Haar.
»Mia.« Seine Stimme war beschlagen und schläfrig. »Allaina. So sanft, so lieblich. Bleib bei mir heute Nacht. Erwach mit mir morgen früh.«
Ihr Herz zitterte, aber ihre Stimme war brüsk und gleichmäßig. »Du sprichst Gälisch.«
»Hmm?«
»Du murmelst auf Gälisch.« Jetzt gab sie seiner Schulter einen kleinen Stoß. »Das heißt, dass du gleich auf mir einschlafen wirst.«
»Nein, tue ich nicht.« Er stützte sich auf seinen Ellbogen und grinste sie an. »Du wirfst mich eben einfach um.« Er gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, dann auf die Nasenspitze. »Ich bin sehr froh, dass du vorbeigekommen bist.«
Es war sehr schwer, seiner selbstverständlichen Zuneigung zu widerstehen. »Ich auch. Aber ich muss gehen.«
»Uh, uh.« Nachlässig spielte er mit ihrem Haar, betrachtete forschend ihr Gesicht. »Ich fürchte, dass ich dir das nicht erlauben kann. Und wenn du es versuchst, muss ich wieder grob werden. Und du mochtest es.«
»Bitte.« Sie stieß ihn weg, versuchte, sich zu befreien.
»Du hast es wirklich gemocht.« Er beugte sich zu ihr runter und biss sie in die Schulter.
»Vielleicht, unter Berücksichtigung der besonderen Umstände, fand ich es … erregend. Ich brauchte eine Möglichkeit, um die extreme Energie von dem Zauberspruch der letzten Nacht zu kanalisieren.«
»Erzähl mir davon.« Er hob ihr Kinn an. »Ich meine es ernst. Ich möchte, dass du mir davon erzählst. Aber im Moment sterbe ich gerade vor Hunger. Bist du nicht hungrig? Ich habe noch einen Rest chinesisches Essen von gestern.«
»Lecker. Aber …«
»Mia, wir müssen reden.«
»Reden gehört nicht zu unseren gewöhnlichen Tätigkeiten, wenn wir nackt im Bett liegen und du immer noch in mir bist.«
Diese Bemerkung veranlasste ihn nur, diese Position zu vertiefen und zu insistieren: »Sag mir, dass du bleibst.«
Sie keuchte: »Ich werde
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