Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
bliebe vorläufig im Hintergrund, um abzuwarten.«
    »Und Sie haben gar keine Fragen gestellt?«
    »Da kennen Sie Drury Wells aber schlecht, Donald. Dem stellt man keine Fragen - jedenfalls nicht, wenn man mit dem Verdienst von seinen Launen abhängig ist.«
    »Sind Sie das denn?«
    »In gewisser Weise schon. Er ist ja Mitinhaber der Agentur und kann sehr rücksichtslos sein, wenn er’s für angebracht hält. Eins der Mädels - na, was der passiert ist, das war wirklich nicht zum Lachen.«
    »Erzählen Sie mal.«
    »Er ordnete an, daß ihr kein Auftrag mehr gegeben werden dürfte, und als sie versuchte, auf eigene Kappe zu arbeiten, sorgte er dafür, daß sie verhaftet wurde und - nein, das hatte sie wahrhaftig nicht verdient!«
    »Was - nicht verdient?«
    »Er gab dem Rauschgiftdezernat einen Wink, und da wurde sie tatsächlich unter Anklage gestellt. In ihrer Wohnung fanden sie Marihuanazigaretten, dabei weiß ich ganz genau, daß sie so ein Zeug nie geraucht hat.«
    »So. Wie hatte sich Wells das mit den Nachbarn gedacht, daß da keiner den Schwindel merkte?« blieb ich beim Thema.
    »Sie müssen sich das richtig vorstellen, Donald. Wells war mit ihr doch eben erst da eingezogen. Genau einen Tag waren sie zusammen dort, und Yvonne hatte noch keinen Menschen in der Nachbarschaft direkt kennengelernt. Die Leute hatten sie gesehen, mehr aber auch nicht. Yvonne und ich, wir sehen uns sehr ähnlich. Haben beide die gleiche Figur, den gleichen Teint, die gleiche Haarfarbe. Ich kann ihre Kleider tragen und sie meine.
    Ich fuhr dann also hin und benahm mich, als wäre ich seine Frau, und schon kurz nach meiner Ankunft platzte die Zeitungsmeldung von der Erbschaft ins Haus. Wells wußte gar nicht, was er machen sollte. Jedenfalls telefonierte er mit Yvonne, und die sagte, er solle ganz unbesorgt mit dem Täuschungsmanöver weitermachen.«
    »Er telefonierte mit Yvonne ?« fragte ich.
    Sie nickte.
    »Wissen Sie das bestimmt? Haben Sie das Gespräch mitgehört?«
    »Ja.«
    »Und selbst auch mit Yvonne gesprochen?«
    »Nein, aber ich hörte ihn ja mit ihr sprechen.« »
    »An welchem Tage war das?«
    »Das war einen Tag, nachdem ich angefangen hatte, seine Frau zu spielen.«
    »Und telefoniert hat er am Apparat in der Wohnung?«
    »Ja.«
    »Wie verlief das Gespräch? In freundlichem Ton, oder..«
    »Oh, sehr freundlich sogar.«
    »Und wo ist Yvonne jetzt?«
    »Sie hält sich noch versteckt.«
    »Wells ist dann mit Ihnen ganz plötzlich von dort aufgebrochen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Weshalb?«
    »Er wollte die Leute, die an der Aushändigung der Vorladungen interessiert sind, in Verwirrung setzen.«
    »Aber hören Sie mal, Wanda - haben Sie ihm das etwa geglaubt?«
    »Ich - damals habe ich’s ihm geglaubt.«
    »Und jetzt?« fragte ich.
    »Jetzt? Ich - ich weiß es wirklich nicht. Die Art, wie er mich zum Fortfahren drängte, als wir kaum in das Haus an der Forstmore Road gekommen waren, und wie er mich dann zurückkommen ließ - das kam mir doch etwas merkwürdig vor. Und dann las ich in der Zeitung, daß er gegen Sie und Ihre Partnerin eine Klage eingeleitet hat. Ich befürchte, dahinter steckt eine große Gaunerei.«
    »Und wenn das der Fall ist?«
    »Dann sitze ich mittendrin, und das macht mir Sorge.«
    »Sehen Sie mich mal an, Wanda«, sagte ich.
    Sie wandte mir das Gesicht zu, im Moment noch ernst, dann gleich mit ganz zärtlichem Blick. »Ich habe Sie gern, Donald«, sagte sie in bezauberndem Ton.
    »Darin haben Sie ja nun schon so große Übung, daß man von Perfektion reden könnte«, sagte ich. »Probieren Sie’s gar nicht, jetzt ist nicht der Zeitpunkt dafür. Haben Sie überhaupt schon mal daran gedacht, daß es sich um Mord handeln kann?«'
    Sie zuckte zurück, als hätte ich sie geschlagen, und wandte das Gesicht ab. Zur Antwort auf meine Frage - ich brauchte übrigens auch keine - blieb ihr aber nicht mehr Zeit, denn die Haustür wurde geöffnet, Sellers kam zum Wagen, riß die Tür auf und sagte: »Kommen Sie mit ’rein.«
    »Ich?« fragte Wanda Warren und hob mit übertrieben erstaunter Miene ihre scharf nachgezogenen Augenbrauen"
    »Beide«, gab Sellers zurück.
    Wir folgten ihm in das Wohnzimmer. Dort saßen neben dem Sheriff Mr. Boswell und Frau, die sich äußerst unbehaglich zu
    fühlen schienen.
    »Ist dies die junge Frau?« fragte Sellers gleich bei unserem
    Eintreten.
    »Hallo«, rief Miss Warren den Boswells fröhlich zu.
    »Ja, ja, das ist sie«, erklärte Amanda Boswell.
    »Betrachten Sie sie

Weitere Kostenlose Bücher