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Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Ausbildung im Kampf mit Messern drehte, je erzählen würde. Selbst eine hölzerne Klinge schmerzte, wenn man nur hart genug zustieß … Und so erwiderte sie nur: »Mal sehen.«
    »Komm, Brigit! Es wird höchste Zeit, dass ich dich zu deiner Mutter zurückbringe.« Verica hob den Korb auf und knickste, bevor sie schnell um Barr herum zur Tür ging.
    Dort blieb sie jedoch noch einmal stehen und drehte sich zu ihm um. »Weckt Sabrine mehrmals im Lauf der Nacht! Sie lässt zwar keine Anzeichen erkennen, die Anlass zur Sorge geben, aber wir dürfen auch den Verlust ihres Gedächtnisses nicht ignorieren.«
    Barrs Blick glitt zwischen Verica und Sabrine hin und her, doch der Ausdruck in seinen dunkelgrauen Augen verriet nichts. »Das Erinnerungsvermögen muss ja schon langsam zurückkommen, wenn sie sich an Geschichten erinnert und sie erzählen kann.«
    »Unser Innenleben ist nicht leicht zu verstehen, Laird. Sabrine erinnert sich an Bruchstücke, aber ihrem Gedächtnis fehlen noch wichtige Teile, wie beispielsweise der, wie sie in den Wald gekommen ist. Und einige Erinnerungen wird sie nie zurückgewinnen.«
    Barr runzelte die Stirn, dann jedoch nickte er. »Ich werde heute Nacht bei ihr wachen.«
    Und noch viel mehr als das, dachte Sabrine, wenn sie nicht auf der Hut war. Obwohl sie es nicht für möglich gehalten hätte, wurde sein Duft bei zunehmender Vertrautheit stärker. Sie hatte keine Ahnung, wie sie reagieren würde, wenn er seine Vorsicht aufgab und das volle Ausmaß seines Duftes wieder ihre Sinne traf. Sie trank nur äußerst selten den Wein, den ihre Leute so gut herzustellen verstanden, doch auch nur mit Barr allein in einem Raum zu sein gab ihr das Gefühl, als hätte sie eine ganze Flasche davon getrunken.
    Dem berauschenden maskulinen Duft nach zu urteilen, der von ihm ausging und ihr Barrs sinnliche Erregung offenbarte, war seine Reaktion auf sie nicht weniger machtvoll. Und das war mehr als nur ein bisschen besorgniserregend. Es war schwer genug, gegen ihr eigenes Begehren anzukämpfen, doch auch noch dem seinen standhalten zu müssen könnte ihr sehr leicht zum Verhängnis werden.
    Es hatte einen Grund, dass sie keinen Wein und nicht mal Bier trank. Sabrine hasste es, ihre Sinne durch die Wirkung von Alkohol beeinträchtigt zu sehen – aber das hier war noch schlimmer. Viel schlimmer. Denn das würde nicht durch eine Stunde Schlaf oder ein paar Schritte an der frischen Luft vergehen.
    Die Reaktion, die er bei ihr auslöste, würde sich nicht einmal ihrer Kontrolle unterwerfen, die mehr als nur gestählt war durch Jahre des Kampfes für das Überleben ihres Volkes.
    Barr trat noch weiter in den Raum, und Hitze durchflutete Sabrine. Der Puls an ihrem Nacken begann, wie wild zu flattern, und ihr Mund wurde trocken. Aus eigenem Antrieb fast flog ihre Hand zu ihrem Hals, um das verräterische Flattern zu verbergen.
    »Dann seht auch zu, dass Ihr es tut!« Vericas kühne Worte zeigten, dass sie diesem Laird weit mehr vertraute als Rowland. Auf jeden Fall genug, um keine Furcht vor ihm zu haben.
    Barr nickte ihr und der kleinen Brigit zu. »Gute Nacht, die Damen.«
    »Wartet!«, rief Sabrine, bevor Verica gehen konnte.
    Die Heilerin warf ihr einen verständnisvollen Blick zu, als wüsste sie, was Sabrine fragen wollte und was die Antwort ihres Lairds sein würde.
    »Wäre es nicht schicklicher, wenn Verica über Nacht bei mir bliebe?« Es war ihr unangenehm, die Heilerin darum zu bitten, zumal es gar nicht nötig war, weil Sabrine ja nicht wirklich unter Gedächtnisverlust litt. Aber die Alternative wurde von Minute zu Minute untragbarer.
    Doch keine Spur von Mitgefühl erschien in Barrs Augen, nur noch mehr von dieser glutvollen, versengenden Hitze. »Für sie wäre es noch unschicklicher, die Nacht in meinem Zimmer zu verbringen.«
    »Dann erlaubt mir, in ihrem Zimmer zu schlafen!« Ärger schwang jetzt in Sabrines Worten mit. Er war Chrechte und war sich der Wirkung, die er auf sie hatte, nur allzu gut bewusst. Wahrscheinlich gefiel ihm das auch noch, verflucht noch mal!
    »Nein.«
    »Was mutet Ihr mir zu? Stellt Ihr Euch absichtlich so dumm?«
    Das Funkeln in seinen grauen Augen bestätigte es ihr, aber seine unnachgiebige Miene wurde sogar noch ein bisschen sturer. Sabrine würde nirgendwohin gehen.
    Es widersprach jedoch ihrer Natur, so einfach nachzugeben. »Seid vernünftig, Barr! Ihr werdet mich doch nicht vor Eurem Clan als nichts Besseres als eine Marketenderin hinstellen wollen?«
    »In meinem

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