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Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Ausführungen der Verteidigung; Luzifer hatte ein beachtliches Strafregister. Bree las weiter und brach in ein Kichern aus – ein gezwungenes, beunruhigtes Kichern, aber trotzdem ein Kichern. Als Persiflage war das ziemlich spaßig. Abgedreht vielleicht, aber spaßig. Die Entscheidung, die gefällt wurde, stellte keine Überraschung dar; Luzifer wurde in Haft behalten und für immer und ewig in die Hölle zurückgeschickt, ohne dass er darauf hoffen durfte, in Berufung gehen zu können.
    Jemand hatte Jahre darauf verwandt, das zusammenzustellen. Vermutlich war es sogar eine Gruppe von Personen gewesen. Und ganz so einzigartig war diese Art von abgedrehtem Phantasieprodukt auch gar nicht. Sie brauchte bloß in eine x-beliebige Buchhandlung zu gehen, wo es pseudowissenschaftliche Abhandlungen über Einhörner, Drachen und Hexen gab. Ganz zu schweigen von Büchern über Vampire, Elfen und Werwölfe.
    Himmlisches Recht war vielleicht sogar ein Thema, das weniger …  absurd war als all diese anderen Dinge. Jeden falls hatte es, wenn man schon zu einem Spleen neigte, mehr akademische Substanz als zum Beispiel Elfen. Sie ließ den Blick über die zahllosen, prachtvoll gebundenen Bände schweifen. Offenbar war Onkel Franklin ein Mann gewesen, der keine halben Sachen machte.
    Die Tür zum Wohnzimmer ging auf. Bree fuhr schuldbewusst zusammen, als hätte man sie dabei erwischt, wie sie private Briefe las.
    »Stell’s zurück, stell’s zurück, stell’s zurück«, kreischte Archie.
    Bree warf dem Vogel einen finsteren Blick zu, schloss den Band vorsichtig und stellte ihn ins Regal zurück.
    »Wir sind so weit, Bree«, sagte Professor Cianquino. »Würden Sie sich wohl bitte zu uns gesellen?«
    Bree nahm den blauen Schnellhefter mit den Hintergrundinformationen über Liz Overshaw an sich und trat ins Wohnzimmer.

Nicht sehn will ich, was in der Ferne liegt;
Beleuchte nur den nächsten Schritt.
    John Henry Newman, »O führe mich, du freundlich Licht«
    Liz Overshaw saß, die dünnen Beine übereinandergeschlagen, auf dem cremefarbenen Ledersofa vor dem Kamin. Bree hatte in Zeitungen und Zeitschriften schon Fotos von ihr gesehen. Sie war die führende Finanzfrau der Skinner Worldwide, Inc. Jedes Mal, wenn am Bundesgericht eine Klage wegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts eingereicht wurde, rieb die Geschäftswelt Amerikas das, was Liz Overshaw erreicht hatte, den Medien unter die Nase. Sie war Ende vierzig und zu dünn und hatte das aufgefrischte, irgendwie gestraffte Aussehen von jemandem, der genug Geld besaß, um sich verjüngende Schönheitsoperationen leisten zu können. Sie trug ein konventionelles Kostüm aus beigefarbener Gabardine von Armani. Am Handgelenk hatte sie eine mit Saphiren und Diamanten besetzte Rolex, ihre Perlenohrringe waren riesig und offensichtlich echt. Ihr ergrauendes Haar war kurz geschnitten, ungekämmt und ungewaschen. Außerdem hatte sie sich den größten Teil ihres Lippenrouges abgekaut. Und wie Antonia gesagt hätte, wenn sie sie gesehen hätte: Die Säcke unter ihren Augen waren so groß, dass man seine Einkäufe darin hätte einpacken können.
    Nachdenklich starrte Liz auf den Fußboden und spielte mit dem Zeigefinger nervös an ihrer Rolex herum. Als Bree auf sie zukam, sah sie auf, um anschließend Professor Cianquino von der Seite anzusehen. »Die sieht ja fast wie ein Albino aus.«
    »Das kommt vom Haar, Liz«, sagte er. »Dieses Silberblond ist ziemlich selten.«
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich es färben«, sagte Liz Overshaw zu Bree. »Andererseits gefällt es Ihnen wahrscheinlich, Aufmerksamkeit zu erregen. Aber lassen Sie sich eins gesagt sein, junge Frau. Wenn Sie wollen, dass seriöse Menschen Sie ernst nehmen, dürfen Sie sich nicht von der Menge abheben. Vor allem dürfen Sie nicht wie ein spatzenhirniges Model aussehen. Das Geschäftsleben ist auch so schon hart genug für Frauen, besonders in den Südstaaten.«
    Nachdem Bree tief Luft geholt hatte, öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, brach dann jedoch in Kichern aus. Sprechende Eulen, eine vielbändige Enzyklopädie über himmlisches Recht – und jetzt auch noch die unhöflichste Frau, die sie je kennengelernt hatte. Es waren nicht die Erinnerungen an Payton die Ratte, die Melrose zu einem unbehaglichen Ort machten; es waren vielmehr die Verrückten, die man hier antraf. »Oje«, erwiderte sie, »ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich kann Ihnen versichern, Ms. Overshaw, dass ich nichts mehr

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