Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
Vom Netzwerk:
seit etwa einer Woche in der Stadt.« Bree hatte fünf Jahre in der Kanzlei ihres Vaters gearbeitet. Sie war immer außergewöhnlich gut darin gewesen, mit schwierigen Klienten fertig zu werden. Auf dieses Talent griff sie jetzt zurück. »Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich aufklären würden. Lassen Sie mich raten. Sie haben zusammen an einem Projekt gearbeitet, oder?«
    »Richtig. Island Dream. Das ist ein fünfzehnstöckiger Wohnblock, ungefähr fünf Kilometer von hier. Direkt am Strand. Fairchild und Skinner hatten schon vor einer Weile das Land um ein altes Fort am Kanal gekauft. Skinner spielte mit dem Gedanken, das Fort restaurieren zu lassen – beziehungsweise es zu einer Art Familiensitz umzubauen. Aber dann starb Lyn, seine Frau. Und sein Sohn hatte kein Interesse. Daraufhin hat Fairchild ihm seinen Anteil abgekauft. Fairchild ließ das Fort abreißen und baute Island Dream. Skinner hat vor Wut gekocht.«
    Die Savannah Historical Society achtete strikt darauf, historische Gebäude zu schützen. Deshalb gab Bree ihrer Überraschung Ausdruck, dass man das Fort hatte ab reißen dürfen.
    »Deswegen gab es auch gewaltigen Stunk. Aber Fairchild hat ziemlichen Einfluss in der Stadt. Oder vielleicht lag es auch daran, dass seine Familie hier seit ewigen Zeiten ansässig ist und er weiß, wie viel Dreck jeder am Stecken hat. Jedenfalls hat die Historical Society es ihm durchgehen lassen. Skinner war allerdings fest entschlossen, es ihm nicht durchgehen zu lassen.
    Skinner war stinksauer, weil Fairchild ihm erzählt hatte, er wolle das Fort zu sechs Reihenhäusern umbauen – und weil sich das Projekt dann als hundertfünfzehn Millionen Dollar teurer Wohnblock entpuppte. Obwohl Skinner keine rechtliche Handhabe hatte, verklagte er Fairchild und Montifiore, den Bauunternehmer.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Mr. Skinner alte Gebäude mochte«, sagte Bree.
    Liz schnaubte verächtlich. »Der doch nicht. Er war bloß wütend, weil ihm der Profit entgangen war.« Sie lächel te. »Aber das war typisch Ben. Bei seinem Tod besaß er fast eine Milliarde Dollar. Trotzdem machte er wegen zehn Millionen oder so einen solchen Ärger.«
    »Montifiore und Fairchild waren bei diesem Prozess also die Beklagten«, sagte Bree. »Was ist mit John Stubblefield?«
    »Der hatte den Vertrag aufgesetzt, mit dem das Fort auf Fairchild überschrieben wurde. Seine Kanzlei vertritt Skinner – oder tat es, bis Skinner ihn wegen Inkompetenz verklagte. Diese Kanzlei steht ohnehin kurz vor dem Aus. Skinner schwor, Stubblefield, Marwick für immer den Garaus zu machen.«
    »Ein Motiv hätte Stubblefield also gehabt«, stellte Bree fest. »Würden Sie denn sagen, dass es bei irgendeinem dieser Prozesse überhaupt einen rechtsrelevanten Klagegrund gab?«
    »Ist das eine schönfärberische Art zu fragen, ob diese Prozesse reine Schikane waren? Das waren sie zweifellos. Skinner meinte, Fairchild habe ihn reingelegt. Außerdem ärgerte es ihn, dass Fairchild im Gegensatz zu ihm den nötigen Einfluss hatte, um die Erlaubnis zum Abriss des Forts zu bekommen. Er brauchte also keinen rechtsrelevanten Grund, wie Sie es nennen. Nicht Skinner. Er gehörte nicht zu den Leuten, die stillhalten und sich von anderen über den Tisch ziehen lassen, am allerwenigsten von einer Horde kleinkarierter, hirnloser Parasiten, die das Vermögen ihrer Großväter durchbringen.« Sie lächelte – und zwar auf ziemlich boshafte Weise. Brees Familie kannte die Fairchilds, und sie musste zugeben, dass Liz’ Einschätzung durchaus zutraf.
    »Grainger und Jennifer«, sagte sie. »Ich weiß, dass sie nicht auf Ihrer Liste der Verdächtigen stehen …«
    »Auf Skinners Liste. Nicht auf meiner.«
    »Ja«, gab Bree unverbindlich zurück. »Ist er mit seinem Sohn gut ausgekommen?«
    »Hätte schlimmer sein können. Skinner erwartete eine Menge von dem Jungen. Ich glaube, er war ziemlich stolz auf ihn, als er sein Medizinstudium abschloss. Hatte ganz gewiss nichts dagegen, die Rechnungen zu bezahlen, damit Grainger sich hier in Savannah als Arzt etablieren konnte. Nicht dass er den Jungen mit Geld überhäuft hätte. Es gibt einen Treuhandfonds für Grainger, der im Vergleich zu Skinners Gesamtvermögen eher bescheiden ist. Und jetzt, da Skinner tot ist, wird er keinen Cent zusätzlich bekommen. Das wurde alles schon vor Jahren geregelt. Ich würde also nicht sagen, dass es auf Skinners Seite irgendein Problem gab.«
    »Das bedeutet aber, dass Grainger ein

Weitere Kostenlose Bücher