Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
Vom Netzwerk:
mitbringen.«
    »Aber …«, entgegnete Antonia.
    »Kein Aber. Wir sind gleich wieder da, Bree.«
    Sascha folgte ihnen zur Haustür. Dann trottete er steifbeinig ins Wohnzimmer zurück, wo er sich ächzend auf dem Fußboden niederließ. Bree hatte es sich angewöhnt, auf seine Reaktionen gegenüber Menschen zu vertrauen. Der Detective schien ihm gleichgültig zu sein.
    »Darf ich mich einen Augenblick hinsetzen?« Er zeigte mit einer ausholenden Geste auf das mit Kleidern überhäufte Sofa.
    »Selbstverständlich.« Bree packte die Kleidungsstücke so gelassen wie möglich auf den Couchtisch. Dann nahm sie auf dem mit Chintz überzogenen Sessel Platz, der im rechten Winkel zum Sofa stand. Hunter setzte sich auf das gegenüberliegende Ende des Sofas. Ihr Vater hatte ihr schon früh beigebracht, dass in ungewohnten Situationen Schweigen manchmal die beste Taktik war; deshalb saß sie mit den Händen im Schoß da und wartete darauf, dass Hunter etwas sagte.
    »Ihre Klientin Ms. Overshaw hat in der Stadt einigen Wirbel gemacht.«
    Das »Ms.« sprach er ohne den befangenen Unterton aus, mit dem die meisten Männer mittleren Alters dieses Wort sagten. Obwohl er, wie ein genauerer Blick verriet, wahrscheinlich erst Mitte dreißig war. Es war sein Gesichtsausdruck, der ihn älter wirken ließ. »Ja, stimmt«, erwiderte Bree ruhig.
    »Sie sind noch nicht sehr lange in Savannah, Ms. Beaufort.«
    »Nein.« Dann fügte sie – ein wenig überrascht, weil es ihr viel länger vorkam – hinzu: »Seit etwas über einer Woche.«
    Er lächelte, was sein Gesicht aufhellte. Sie hatte recht. Er war nicht viel älter als sie. »Und Sie waren mehrere Jahre lang in der Kanzlei Ihres Vaters in North Carolina tätig. Körperschaftssteuerrecht, stimmt’s? Winston-Beaufort, Montgomery.«
    »Sie sind gut informiert, Lieutenant.«
    »Nachforschungen über ein Verbrechen sind also etwas Neues für Sie.«
    Das hörte sich ziemlich herablassend an. Bree schwoll der Kamm. Sie zügelte sich jedoch und sagte: »Ja. Richtig.«
    »Aber Sie sind mit den Bedingungen Ihres Berufs vertraut …«
    Er konnte also auch sarkastische Bemerkungen machen. Sie wusste zwar, dass die meisten Cops nichts für Rechtsanwälte übrig hatten, aber trotzdem …
    » … die eindeutig sind, Ms. Beaufort. Alle Informationen, auf die Sie im Laufe der Untersuchung eines Verbrechens stoßen, müssen an uns weitergeleitet werden.«
    »Meinen Sie mit uns die Chatham County Polizei? Oder die Leute, die nach Feierabend zusammenkommen, um einen Whiskey Julep zu trinken?« Diese Anspielung auf die Mächte hinter den Kulissen war beabsichtigt; falls die Skinners ihn geschickt hatten, um sie einzuschüchtern, hatten sie sich verrechnet.
    Ein zorniger Ausdruck huschte über sein Gesicht, und zwar so schnell, dass sie sich nicht sicher war, ob sie ihn wirklich wahrgenommen hatte. Aber hatte sie ihn erzürnt, weil das Establishment ihn geschickt hatte? Oder weil er dachte, sie sei das Establishment? Winston-Beaufort, Montgomery gab es seit der Zeit vor dem Bürgerkrieg; wenn er gründlich über sie recherchiert hatte, wusste er das möglicherweise auch.
    »Warum sagen Sie mir nicht einfach geradeheraus, was Sie wollen, Lieutenant? Auf diese Weise können wir eine Menge Zeit sparen.«
    Müde rieb er sich mit der Hand über den Mund. Bree bekam leichte Gewissensbisse. Polizisten und Polizistinnen waren überall unterbezahlt. Es war harte Arbeit unter harten Leuten, und sie hatte größere Sympathien für die Polizei, als sie sich selbst eingestehen mochte.
    »Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten, bevor wir weitermachen? Und haben Sie außer Lieutenant vielleicht auch einen Vornamen?«
    Er deutete ein Lächeln an. »Sam. Und zu einer Tasse Kaffee würde ich nicht nein sagen.«
    »Würden Sie dann bitte mit in die Küche kommen? Das schließt nämlich von vornherein aus, dass ich Kaffee über all diese Kleider verschütte, die Ronald mir besorgt hat.«
    Sein Blick glitt prüfend über ihren Körper. »Suchen Sie nach etwas, um bei Ihrer Einstandsfeier die Konkurrenz auszustechen? Mit diesem Kleid dürfte Ihnen das gelingen.«
    Verlegen blickte Bree an sich herab. Dann sah sie ihn an. In seinen Augen deutete sich ein Lächeln an. Sie lächelte zurück, und einen verheißungsvollen Moment lang lag etwas in der Luft, das Anlass zu Hoffnungen gab.
    Bree drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Spüle. Nachdem sie Kaffeebohnen gemahlen hatte, schüttete sie das Pulver in die

Weitere Kostenlose Bücher