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Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Vaters eine Rolle spielten.« Im Garten wurde es allmählich kühler, sodass Bree wünschte, einen Pullover mitgenommen zu haben. Jennifer und Grainger, die alkoholisch durchgewärmt waren, schienen nichts davon zu bemerken. »Darf ich Ihnen zu dem bewussten Dienstag ein paar Fragen stellen?«
    Das Ehepaar wechselte einen Blick. »Kommt drauf an«, meinte Grainger kurz angebunden. »Was wollen Sie denn wissen?«
    »Wann haben Sie beschlossen, segeln zu gehen?«
    »Das hängt immer stark vom Wetter ab«, erklärte Jennifer herablassend. »Allzu weit voraus kann man da nie planen. Besonders im Oktober nicht. Und von Daddys Terminkalender hing es auch immer ab. Ich glaube, der Anruf kam so gegen …« Sie zögerte.
    »Gegen neun Uhr morgens am Dienstag«, sagte Grainger. »Ich habe im Krankenhaus vier Tage Dienst und drei Tage frei. Dienstags habe ich frei. Da schönes Wetter war, haben Jenny und ich …« Er fasste über den Tisch und legte seine Hand auf Jennifers. Sie blickte überrascht auf. » … beschlossen, einen kleinen Törn mit dem Boot zu machen. Nur wir zwei.«
    Die Sonne verdunkelte sich, eine leichte Brise kam auf und versetzte die Herzblattlilien in der Nordecke des Gartens in Bewegung. Bree blickte sich stirnrunzelnd um.
    »Mr. Skinner hat Sie angerufen?«
    »Ja«, sagte Grainger.
    »Nein«, sagte Jennifer.
    Die Luft wurde kälter. Bree erschauderte, schlang die Arme um sich und rieb sich anschließend die Hände.
    »Genau genommen war es Doug Fairchild«, erklärte Grainger glattzüngig. »Er und Dad waren bei einer Besprechung, bei der es um den Umbau des Trident-Gebäudes zu Büros ging. Die Besprechung war frühzeitig zu Ende. Doug rief an, um uns mitzuteilen, dass Dad auf dem Weg zur Marina sei und wir auf ihn warten sollten. Was wir auch taten.«
    »Warum hat Mr. Skinner Sie nicht selbst angerufen?«
    Grainger zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Vermutlich ist er in aller Eile aufgebrochen, um zur Marina zu kommen, bevor wir ablegen.«
    »Ich erfriere allmählich hier draußen«, stellte Jennifer verdrossen fest. »Das ist unerträglich. Ich muss ins Haus.«
    »Warte mal einen Moment«, sagte Grainger. »Sie sind doch sicher gleich fertig, nicht, Bree?«
    »Um welche Zeit ist Mr. Skinner zur Marina gekommen?«
    »Oh.« Grainger zuckte die Achseln. »Kurz bevor wir ablegten. Ich kann mich erinnern, dass er vom Pier an Bord gesprungen ist, weil wir die Gangway bereits eingezogen hatten.«
    »Grainger!«, sagte Jennifer. Mit einem durchtriebenen Lächeln auf den Lippen starrte sie über Brees Schulter in Richtung der Azaleen. »Ich muss jetzt ins Haus.«
    »Na dann geh doch«, erwiderte Grainger ungehalten. »Was ist denn überhaupt mit dir los?«
    Bree drehte sich um und spähte in den Garten. Nahe am Boden kroch irgendetwas im Gebüsch he rum, möglicherweise eine Katze, nur dass Bree den Eindruck hatte, es sei größer als eine Katze. Jennifer sprang auf. Ihr Weinglas fiel zu Boden und zersplitterte. Wenn das für die nachmittägliche Cocktailstunde der Skinners typisch ist, verbrauchen sie sicher eine Menge Gläser, dachte Bree. Jennifer eilte zum Haus, blieb stehen, um zurückzublicken und Bree mit einem triumphierenden Lächeln anzusehen, und verschwand durch die Tür.
    »Ziemlich kalt hier draußen«, stellte Grainger stirnrunzelnd fest. »Was zum Teufel ist denn bloß mit dem Wetter los?«
    Bree stand auf und setzte sich auf den Stuhl, den Jennifer gerade verlassen hatte. Von dort aus hatte sie einen guten Blick auf den nördlichen Teil des Gartens. Obwohl sich die Blätter nicht mehr bewegten, war sie sicher, dass im Gebüsch etwas lag und zu ihnen hinausspähte.
    Ob das gruselige Wesen, das dort kauern mochte, wohl blaue Augen hatte?
    »Sie wollten mir erzählen, zu welcher Zeit Mr. Skinner zur Sea Mew gekommen ist.
    Grainger strich sich mit der Hand übers Gesicht. »Muss so gegen zehn gewesen sein.«
    Kein Lüftchen ging. Im Gebüsch war alles ruhig. »
    «Und dann haben Sie Segel gesetzt und sind aufgebrochen.«
    »Ja.«
    Bree ging im Geist das Protokoll der polizeilichen Befragung durch. Lieutenant Hunters Befragung setzte mit der Abfahrt der Sea Mew ein. Wenn Grainger die Ereignisse, die der Ankunft seines Vaters auf dem Boot vorausgegangen waren, falsch darstellte – und Bree war sich sicher, dass er log –, würde er auch den Rest falsch darstellen. Und all diese Lügen waren bereits schriftlich festgehalten worden – sie brauchte sie sich also nicht noch einmal

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