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Im Namen der Engel

Im Namen der Engel

Titel: Im Namen der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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aggressiven Geschäftsmann, der sich über die Welt, in der er lebt, beklagt.«
    »Nichts weiter als … Gejammere, meinen Sie?«
    »Genau.«
    Sie seufzte tief. »Also hören Sie zu. Es ist folgendermaßen. Sein Tod wird als Unfall eingestuft, dann wird der Fall abgeschlossen, und das Testament kann eröffnet werden.«
    »Richtig.«
    »Und dann muss ich von hier verschwinden.« Sie warf einen wehmütigen Blick auf den Luxus, der sie umgab.
    »Vermutlich«, erwiderte Bree in freundlichem Ton.
    Da stand Chastity plötzlich auf und presste die Hände aneinander. »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Sicher.«
    »Es geht um eine Freundin von mir.« Sie hielt inne und kaute auf ihrer Unterlippe.
    »Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, das belastend sein könnte«, erwiderte Bree mit ruhiger Stimme, »dann geben Sie mir erst einen Dollar.«
    »Hä?«
    Bree hielt ihr die Hand hin. »Wenn Sie mir einen Dollar geben, zählt alles, was Sie mir sagen, als vertrauliche Mitteilung – wenn es nicht gerade das Geständnis ist, dass Sie Mr. Skinner selbst ermordet haben.«
    »Sie meinen, dann brauchen Sie es den Cops nicht zu erzählen.«
    »Haben Sie Mr. Skinner umgebracht?«
    »Nein!«
    »Dann brauche ich den Cops nichts zu erzählen. Haben Sie einen Dollar?«
    »Ich habe sogar mehr als das.« Sie ging zum Kaminsims und holte aus einem Cloisonnégefäß, das dort stand, ein Bündel Banknoten, das sie Bree reichte. Bree nahm sich einen Dollarschein und gab Chastity den Rest zurück. »Gut. Jetzt sind Sie offiziell meine Klientin. Sie haben Mr. Skinner nicht umgebracht. Aber Sie wissen, wer es war?«
    »Möglicherweise.« Dann platzte sie mit der Frage heraus: »Wie viele Jahre bekommt man, wenn man die Polizei anlügt?«
    »Das hängt davon ab, welche Folgen die Lüge hat. Und davon, warum Sie überhaupt gelogen haben. Warum erzählen Sie mir nicht davon?«
    Chastity ließ sich aufs Sofa fallen. »Werd ich. Aber es ist nicht sehr schön.«
    »Okay«, antwortete Bree gelassen.
    »Die haben gesagt, ich könne das hier behalten, verstehen Sie?«
    »Die Wohnung.«
    »Richtig. Aber nur, wenn ich diese Lüge erzähle. Und jetzt sagen die, wenn ich nicht hier ausziehe, bringen sie mich ins Gefängnis, weil ich gelogen habe.« Sie wurde rot. »Irgendwie ist das so was wie ausgleichende Gerechtigkeit, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich habe gelogen, damit Bennies Mörder vielleicht davonkommt, und zum Schluss zieht man mich doch über den Tisch. Verdient habe ich das jedenfalls«, fügte sie bitter hinzu. Sie holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Er war an dem Vormittag hier«, sagte sie.
    Bree richtete sich kerzengerade auf. »Bei Ihnen?«
    »Ja. Kurz bevor er zur Marina runter ist. Er wollte segeln gehen, mit seinem Sohn und diesem Mist …« Als sie Brees missbilligenden Gesichtsausdruck sah, verbesserte sie sich rasch: » … und dessen Frau. Er wollte ihnen sagen, dass wir heiraten werden.«
    Bree wäre am liebsten aufgesprungen, um im Wohnzimmer herumzutanzen. Stattdessen sagte sie nur: »Okay.«
    »Mama hatten wir es bereits erzählt. Wir haben sie und Denny gegen neun angerufen …«
    »Von hier aus? An dem bewussten Vormittag?«
    Chastity nickte. Bree unterdrückte einen Triumphschrei. Das waren auch noch Zeugen, die gar nichts mit der Sache zu tun hatten!
    »Sie war so glücklich, dass sie sich gar nicht mehr eingekriegt hat. Als ich Bennie das letzte Mal gesehen habe, war er auf dem Weg runter zur Garage, um zur Marina zu fahren.« Sie strich sich das Haar zurück. »Ich hätte schon früher was sagen müssen. Aber am Anfang hab ich wirklich nicht gedacht, dass es Mord ist. Ich dachte, es sei so gewesen, wie Fairchild gesagt hat, dass er einen Herzanfall hatte und dass das, was ich sage, die Sache auch nicht ändern würde. Und die haben mir die Wohnung versprochen.«
    »Wer hat Ihnen die Wohnung versprochen?«
    »Dieses Arschloch – Fairchild. Ich meine, zuerst war es Bennie, aber dann wollte er die Wohnung ja zurückhaben.« Sie runzelte leicht die Stirn. »War gar nicht seine Art, Geschenke zurückzufordern.«
    Bree brauchte ein paar Sekunden, um aus Chastitys Worten schlau zu werden. »Ben … ich meine, Mr. Skinner hat sich anders besonnen und wollte nicht mehr, dass Sie die Wohnung bekommen?«
    »Ich glaube, Bennie wollte das ganze Gebäude loswerden. Außerdem hat er diesen Blödmann Stubblefield fallen lassen und sich in Atlanta eine ganze Horde von neuen Anwälten besorgt.«
    Stubblefield hatte Bree also

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