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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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ausgedrückt?«
    »Vollkommen. Du bekommst morgen bei The Miller Bescheid.«
    Der MI-6-Mann schob ihm eine Zigarettenschachtel hin. Luigi verzog das Gesicht. Er rauchte nicht. Sie hätten es wissen müssen. Dann nickte der andere, nahm seinen Hut und seinen Regenschirm und ging. Er setzte den Hut fast sofort auf, obwohl er noch zehn Meter Kirche vor sich hatte.
    Barbaren, dachte Luigi.
    Er blieb noch lange sitzen.
    Schräg vor ihm stand der Beichtstuhl. Er war mit einem Priester besetzt, der jetzt frei war.
    Luigi hatte das Gefühl, nicht mehr von sich selbst gelenkt zu werden, als er plötzlich aufstand und zum Beichtstuhl ging. Er trat ein, nachdem er sich unruhig ein paarmal umgeblickt hatte, um zu sehen, ob jemand ihn beobachtete.
    Im Namen des Vaters und des Sohnes, murmelte der anonyme Priester auf der anderen Seite des grünen Vorhangs.
    »Vater, vergib mir, denn ich habe gesündigt«, begann Luigi, zu seinem Erstaunen auf italienisch.
    *
    Carl stand ein wenig abseits des Lagers, sah zu den Sternen hoch und lauschte Sibelius’ zweiter Symphonie mit Herbert Blomstedt und dem San Francisco Symphony Orchestra. Es war Halbmond, und der Wind war kaum zu spüren. Die Bedingungen waren perfekt.
    Er stellte die Musik nach dem zweiten Satz ab, sah auf die Armbanduhr und ging ins Lager zurück. Vor dem letzten Briefing um 00.00 Uhr hatte er noch eine Sache zu erledigen. Er müsse ein Telefongespräch führen, erklärte er lässig, als er das kleine Zelt betrat, in dem die Funkgeräte standen. Er bestellte beim Funker eine Frequenz und gab den Männern, die sich im Zelt befanden, ein Zeichen, sie könnten gern bleiben.
    »Trident an Eagle Eye, Trident an Eagle Eye, hörst du mich?« sprach er ins Mikrofon, als man es ihm reichte.
    »Hier Eagle Eye. Wir hören dich laut und deutlich, Trident. Kommen, Trident!« antwortete die typisch amerikanische Fliegerstimme, eine Stimme, die leicht schleppend in einem Südstaaten-Dialekt sprach.
    Carl lächelte in sich hinein und zeichnete mit den Fingern die Buchstaben AWAC in die Luft. Dann zeigte er auf den Himmel; dort oben, in zehntausend Meter Höhe flog ständig eine dieser AWAC-Maschinen, die alles sahen und hörten.
    »Okay, Eagle Eye, wie sind die Wetteraussichten? Kommen!« sprach er in sein Mikrofon.
    »Könnte gar nicht besser sein, Trident. Wir haben klare Sicht, mäßigen Wind und sogar etwas Mondschein. Im Zielgebiet beträgt die Temperatur im Augenblick dreiundzwanzig Grad Celsius. Keinerlei Anzeichen für eine Änderung. Kommt ihr zur festgesetzten Zeit? Kommen!«
    »Ja, Eagle Eye. Wir befinden uns von jetzt an in Bereitschaft Rot und kommen zur festgesetzten Zeit auf der angekündigten Strecke. Was bekommen wir für Gesellschaft? Kommen!«
    »Ihr bekommt eine besondere Ehren-Eskorte, Trident. Ich kann dir nur die Anrufsignale nennen, aber du wirst von Fregattenkapitän Viper und Leutnant Maverick Gesellschaft bekommen. Sie sind Navigatoren. Viper und Maverick lassen grüßen und sagen, ihr seid herzlich willkommen. Sie werden dafür sorgen, daß keiner eurem Hintern auch nur in die Nähe kommt. Im übrigen finden alle, auch wir, die wir keine Navigatoren sind, sondern nur gewöhnliche Flieger, daß es sehr viel Spaß machen wird. Kommen!«
    »Dürfen wir das mit den Navigatoren als eine besondere Ehrenbezeigung ansehen? Kommen!«
    »Ja, Trident. Du kannst darauf Gift nehmen, daß es das ist. Irgendein hohes Tier meinte, Ehre, wem Ehre gebührt. Kommen!«
    »Gut, Eagle Eye. Unsere kameradschaftlichen Grüße an dich und die Besatzung und natürlich auch an Viper und Maverick und deren Radarbeobachter. Wir werden uns nur bei Bedarf melden, aber nicht, um dummes Zeug zu reden. Verstanden? Kommen!«
    »Alles verstanden, Trident. Sorgt dafür, daß die Scheißkerle eine Abreibung bekommen. Kommen!«
    »Darauf kannst du Gift nehmen, Eagle Eye. Ende!«
    Als Carl mit einem Lächeln das Telefon zurückgab, sah er, daß zwei seiner Kameraden von den Fallschirmjägern wie lebende Fragezeichen aussahen.
    »Was ist denn das für Gequatsche?« fragte einer der Männer.
    »Wieso Navigatoren?«
    »Navigatoren«, erwiderte Carl ernst, »sind nicht irgendwelche Flieger. Wenn man ein beliebiger Flieger ist, etwa bei der beschissenen US Air Force, ist man nur Pilot. Nur die Navy leistet sich Navigatoren. Wir werden da oben zwei F 14 Tomcats als Eskorte haben. An den Knüppeln sitzen ein Fregattenkapitän und ein Leutnant. Lustig, was? Kommt jetzt, damit ihr nicht den Appell

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