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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Trotz der strikten Anweisung, das Gepäck dürfe keinen einzigen Gegenstand enthalten, der an Militär erinnere.
    Als die anderen gegangen waren, blieben drei Mann sitzen, die drei, mit denen Carl gerechnet hatte. Es waren Åke Stålhandske, der junge Küstenjäger Wihlborg und Fallschirmjäger Stridsberg.
    »Soso«, sagte Carl und warf einen Blick auf das große Modell des Abu-Ghraib-Gefängnisses, das mitten im Zelt auf einem Tisch stand; inzwischen hatten sie etliche Male am Modell geübt. Jeder Mann fand sich zurecht und konnte wie im Schlaf Stromkabel, Korridore und Zellennummern herunterleiern. »Ihr drei wollt mich also sprechen? Gut, dann machen wir es in folgender Reihenfolge: Wihlborg, Stridsberg, Stålhandske. Wartet bitte draußen, bis ihr an der Reihe seid!«
    Åke Stålhandske erhob sich demonstrativ schwer und ging mit dem Fallschirmjäger im Schlepptau hinaus. Der junge Wihlborg blieb sitzen. Er wand sich auf seinem Stuhl.
    »Nun«, sagte Carl freundlich und setzte sich zu ihm. Dann neigte er den Kopf, als wäre er bereit, sich teilnahmsvoll jedes kleine Kümmernis anzuhören.
    »Warum hast du mich… Verzeihung, wenn ich du sage, Admiral!«
    »Von mir aus gern. Wir befinden uns nicht auf dem Kasernenhof, sondern werden in einer Stunde in den Kampf gehen.«
    »Also, warum hast du mich in der Reserve untergebracht?«
    »Das will ich dir gern beantworten. Du mußt wissen, daß alle Angehörigen dieser Expedition schon früher mit einem Kampfauftrag an ähnlichen Operationen teilgenommen haben, nur du nicht. Darüber hat bislang niemand etwas gesagt, weil es verboten ist. Du darfst auch nichts darüber verlauten lassen. Ich denke daran, daß du einige Interviews durchstehen mußt, wenn du wieder zu Hause bist. Natürlich nur, wenn du willst.«
    »Wenn ich will?«
    »Ja. Gerade bei dir kann es ja schwierig werden, ein Durchsickern von Details zu verhindern. Ich denke an die Freude, die ihr hoffentlich bald in eurer Verwandtschaft erleben werdet. Doch das bedeutet auch, daß wir dich für weitere Aufträge dieser Art nicht mehr anfordern können.«
    »Die anderen haben also alle…«
    »Im Kampf getötet? Ja, das stimmt. Alle, nur du nicht. Ich habe die Besatzung der drei Hubschrauber so zusammenzustellen versucht, daß ich Kompetenz, Fähigkeit zur Zusammenarbeit, verschiedene Spezialitäten, persönliche Chemie und anderes verteilt habe, so gut ich konnte. Dein Kommandant zum Beispiel, Edvin Larsson, ist ein alter Kampfgefährte bei bedeutend gefährlicheren Aufträgen als diesem hier, um ein Beispiel zu nennen.«
    »Und dennoch nur in der Reserve?«
    »Falsch! Wenn die Reserve nur wäre, wäre sie keine Reserve. Hier geht es um Teamarbeit. Wir sind alle etwa gleich gut. Dann gibt es einige, die bestimmte Dinge besser können. Ich gehe zum Beispiel als erster ins Gefängnis, weil ich vermutlich sehr viel besser darin bin als du, andere Menschen ohne zu zögern zu töten. Würdest du mit mir tauschen wollen?«
    »Nein, natürlich nicht, Admiral! Aber ich würde trotzdem gern mit reingehen.«
    Carl antwortete nicht, sondern lächelte nur versonnen.
    »Ich bin doch nicht bis hierher gereist, um… also ich bin hergekommen, um…«
    »… deinen Bruder zu befreien!« unterbrach ihn Carl. »Genau das wirst du auch tun, denn das ist das Ziel von fünfundzwanzig Mann hier, Mechaniker und Ärzte eingeschlossen. Es ist die Gesamtheit, die zählt. Einige müssen operieren können, andere müssen im Dunkeln einen Hubschrauber fliegen, andere müssen in einer beweglichen Position mit einer Maschinenpistole umgehen können. Jeder Mann zählt. Wir sind nur fünfundzwanzig, und alle sind handverlesen. Jeder kann seinen Job, auch du. Deshalb bist du hier.«
    »Abgesehen davon, daß ich mich freiwillig gemeldet habe, nicht wahr?«
    »Ja, abgesehen davon. Wir erhielten eine Absage. Es sollten nämlich Fallschirmjäger beim Kampfauftrag eingesetzt werden. Diese Entscheidung wurde auf einer höheren Ebene getroffen als meiner, und die kann ich ebensosehr in Frage stellen wie du, aber nur innerhalb der Marine. So ist es nun mal. Wir bekamen eine Absage, und da haben wir einen Küstenjäger ausgewählt. Du warst bereits mit dem Vorhaben einverstanden, und deswegen fiel die Entscheidung auf dich.«
    Das war eine Lüge, aber eine Lüge mit überwältigender Wahrscheinlichkeit, und damit war die Sache entschieden.
    »Noch etwas, Leutnant!« sagte Carl, als der andere schon aufgestanden war. Carl ließ ein wenig auf die

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