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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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verpaßt!«
    »Also nicht vergessen – Navigatoren«, fügte Carl spöttisch hinzu, als er sich mit den beiden anderen dem großen Zelt näherte, in dem sie aßen und zu Appellen zusammenkamen. Bei diesen Worten setzte er sich demonstrativ ein Schiffchen mit dem Emblem der schwedischen Marine auf.
    Eine Minute später waren alle in dem großen Zelt versammelt. Es bestand aus schwarzem Wolltuch, wie es auch Beduinen verwendeten. Die Konstruktion wurde von einem Gestell aus Holz getragen. Die Seiten waren wegen der Belüftung offen. Eine Klimaanlage hatte nur das Ärztezelt, das auch über eine eigene Stromversorgung verfügte; dort befand sich ein kompletter blitzender Operationssaal sowie Räumlichkeiten für die Pflege von Verwundeten. Die Temperatur lag um fünfzig Grad.
    Carl hatte eine kleine Show daraus gemacht, daß er die Hitze zu ignorieren schien. Er schlenderte tagsüber herum und unterhielt sich mit den Leuten, um dem Gejammer ein Ende zu machen.
    Im Befehlsraum befanden sich jetzt insgesamt fünfundzwanzig Personen. Vier trugen Zivilkleidung, sechs Mann Fliegeruniformen, und der Rest, darunter Carl selbst, dunkelblaue Overalls des Typs, den die schwedische Polizei verwendet. Darunter trugen sie kugelsichere Westen. Zwei Mann hatten sich grüne Baskenmützen unter die Schulterklappen gestopft, der Rest rote.
    Die Stimmung war sehr angespannt und konzentriert angesichts der bevorstehenden Instruktionen.
    Carl war sich der Theatralik des Moments durchaus bewußt, als er an das kleine Pult trat, das am hinteren Ende des Zelts stand.
    »Meine Herren«, begann er gedehnt. »Es ist jetzt genau 00.00 Uhr, und wessen Uhr eine andere Zeit anzeigt, sollte das sofort korrigieren. Ich kann mitteilen, daß es keine Änderung der Pläne gegeben hat. Die Wetterverhältnisse sind ausgezeichnet, und die Operation beginnt wie vorgesehen um 01.30. Bitte setzt euch!«
    Die Männer setzten sich erleichtert und wechselten optimistische Blicke. Carls Ernst hatte einige glauben lassen, es wäre zu Problemen gekommen.
    »Wir beginnen mit dem technischen Bericht, Station für Station«, befahl Carl. »Ärzte?«
    »Alles in funktionstauglichem Zustand. Es gibt keine Probleme, und die Übungen sind durchgeführt worden. Jetzt warten wir nur noch darauf, euch operieren zu können, wenn ihr wieder da seid«, sagte der ältere der beiden Militärärzte. Er hatte sich für seinen Bericht hingestellt und damit ein Beispiel gegeben, dem alle anderen folgten.
    »Sehr gut!« sagte Carl. »Mechaniker?«
    »Admiral, die Maschinen sind heute zweimal durchgesehen worden. Wir haben beim ersten Durchlauf ein kleines Problem gefunden, nämlich bei der Kraftstoffpumpe von Vogel Rot. Wir haben sie ersetzt, und jetzt funktioniert sie, wie sie soll. Im übrigen keine Probleme!«
    »Schön, daß wir in der Luft nicht plötzlich ohne Saft dastehen«, sagte Carl mit einem Lächeln.
    »Kommandant von Vogel Blau, erstatten Sie Bericht!« fuhr Carl fort.
    »Inzwischen haben wir den Vogel hier vor Ort schon mehr als eine Woche geflogen, und es gibt keinerlei Probleme«, teilte der Major aus Boden mit.
    »Gut!« sagte Carl. »Vogel Gelb?«
    »Ebenso, Chef«, sagte der nächste Major, der offenbar einen Versuch machen wollte, der Stimmung die Dramatik zu nehmen.
    »Gut!« sagte Carl. »Vogel Rot?«
    »Admiral! Vogel Rot hat nur das schon erwähnte Problem mit der Kraftstoffpumpe gehabt. Es ist inzwischen abgestellt, im übrigen keine Probleme«, brüllte der jüngste der Flieger.
    »Ausgezeichnet!« bemerkte Carl. »Wir können also fliegen. Damit stellt sich die Frage, ob wir sehen können. Wer ist für diesen Teil der Ausrüstung verantwortlich? Ich erwarte Bericht!«
    Es dauerte eine weitere Viertelstunde, die verschiedenen Verantwortungsgebiete abzuarbeiten.
    »Wir kommen jetzt zur Plazierung der Herren«, sagte Carl in einem möglichst neutralen Tonfall. »Wahrscheinlich werden einige zufriedener sein als andere. Allerdings möchte ich vorausschicken, daß nur schwerwiegende Gründe mich dazu bringen könnten, die vorgesehene Einsatzordnung zu ändern, die ich euch jetzt vortragen will.«
    Damit schlug er die Decke zur Seite, die einen an der Wand angebrachten großen Zeichenblock bedeckte. Er hatte mit einem Tintenschreiber die drei Hubschrauber gezeichnet und angegeben, welche Männer wo untergebracht werden sollten.
    »So wird es sein!« sagte er hart und zeigte dann auf die Aufstellung. »Vogel Blau ist Maschine Nummer eins. Sie soll im Zielgebiet

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