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Im Netz der Sinnlichkeit

Im Netz der Sinnlichkeit

Titel: Im Netz der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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war Zuneigung. Sie würde schon einen anderen Weg finden, sie erwachsenen Männern zu zeigen. »Einzig auf deinen.«
    Er legte seine Stirn an ihre. »Tut mir leid – ich weiß, dass ich ein schwieriger Partner bin.« Ein Satz, in dem viel Ungesagtes mitschwang.
    Spielerisch rieb sie ihre Nase an seiner, die Vergangenheit sollte ihn nicht belasten. »Mehr als ein Gestaltwandler hat schon gegrummelt, weil seine Gefährtin einen anderen Mann berührte – dagegen bist du richtig vernünftig.«
    Die hochgezogene Augenbraue verriet ihr, dass ihm die Worte nicht besonders gefielen. Was ein Kuss nur Sekunden später deutlich machte. »Heute Nacht werde ich dir zeigen, wie ›vernünftig‹ ich sein kann«, drohte er, als er sich von ihren Lippen löste, damit sie nach Luft schnappen konnte.
    Der glühende Unterton drang in jede Faser ihres Körpers, und als er sie erneut küsste, wurde ihr klar, dass ihr komplizierter und faszinierender Gefährte einen weiteren Schild gesenkt und ihr eine weitere Tür zu seinem Herzen geöffnet hatte.

4
    Vier Tage später setzte Walker seine Seite eines Sofas im neuen Quartier der Familie ab und nickte Judd zu, der das andere Ende trug. Trotz der telekinetischen Kräfte seines Bruders war der Umzug mit Muskelkraft erfolgt, denn Judds Fähigkeiten wurden für Notfälle gebraucht.
    Judd streckte den Rücken und sah sich um. »Nett hier. Mehr Platz als in den alten Räumen.«
    Und zwar bedeutend mehr Platz. Hätte Lara eine andere Stellung im Rudel eingenommen, wären sie in den Räumen geblieben, die Walker mit den Kindern bewohnte, doch Lara musste in der Nähe der Krankenstation bleiben. Deshalb hatte ein Bautrupp schnell entschlossen die Wände zwischen Laras Wohnung und zwei anderen eingerissen und das Ganze in eine Wohnung für eine Familie umgewandelt. Für eine große Familie.
    Lara hatte Walker erzählt, dass dieser Bereich schon immer für diesen Zweck vorgesehen war. »Heilerinnen haben stets Kinder um sich«, hatte sie gesagt, als er sie auf die enorme Größe angesprochen hatte. »Unsere eigenen, adoptierte, Rudelgefährten … zum Glück bist du das schon gewohnt.« Ein herzliches Lächeln. »Vielleicht übernachten einige auch hier. Das macht dir doch nichts aus, nicht wahr?«
    »Nein.« Sie heilte ebenso mit ihrer sanften Zuneigung wie mit ihren anderen Fähigkeiten. Für ihn war es keine Last, dass sich das Rudel in seinem Heim willkommen und angenommen fühlte. »Die Familie ist auch mir sehr wichtig.« Und das Rudel gehörte zur Familie.
    Das jüngste weibliche Mitglied ihrer eigenen kleinen Familie stellte gerade in ihrem Zimmer ein Puppenhaus auf, und Toby hängte Poster an seine Wände. »Beaufsichtigt« wurden beide von den neuen Urgroßeltern. Auch Laras Mutter Aisha kam immer mal wieder vorbei, wenn es ihre Verpflichtungen zuließen, und brachte jedes Mal etwas zum Naschen mit.
    Walker hatte eigentlich nie eine Mutter gehabt und war schon als junger Mann in die Rolle des Patriarchen hineingewachsen, weshalb er überrascht war, dass Aisha ihn manchmal wie einen Sohn behandelte. Das war eigenartig, aber nicht unangenehm, da Aisha niemals vergaß, dass er ein erwachsener Mann war.
    Witzigerweise war das bei seinem Auftragskiller-Bruder ganz anders, den sie wie einen Jugendlichen behandelte.
    »Du mästest uns«, sagte Judd, als sie im Türrahmen auftauchte, und nahm sich zwei Erdnussbutterkekse vom Teller.
    Aisha schnaubte und kniff in Judds feste Oberarmmuskeln. »Dann werde ich dich auf Diät setzen. Ab sofort …« Sie gab ihm noch zwei Kekse, reichte auch Walker ein paar und ging dann in die offene Küche. »Toby! Marlee! Auf dem Tresen stehen Kekse.«
    Judd grinste, als die begeisterten Dankesrufe der Kinder zu hören waren. »Darf ich dich als Großmutter adoptieren?«
    Aisha gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, als sie die Wohnung verließ. »Wirst schon sehen, was du davon hast, wenn du mich zu einer alten Großmutter machst, mein Junge.«
    Lachend rieb sich sein Bruder den Kopf, und Walkers Mundwinkel hoben sich.
    Kurz danach kamen Lara und Brenna herein, die die letzten Kleidungsstücke aus der alten in die neue Wohnung transportierten. Walker spürte einen Stich im Herzen, als er Laras Lächeln sah und die wilden Locken, die sie mit einem smaragdgrünen Seidenschal zurückgebunden hatte und die im künstlichen Sonnenlicht der Höhle glänzten. Seine Gefährtin schien es nicht zu scheren, dass er anders war als die Gestaltwandler, mit denen sie aufgewachsen

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