Im Palast der Liebe
in sein Büro kommen würde.
Matthew hatte den Termin nicht vergessen. „Hervorragend." Er freute sich sehr darauf, die schöne Caterina wiederzusehen.
Doch als er in sein Zimmer gehen wollte, richtete Julia ihm etwas aus, das ihm sofort die gute Laune verdarb.
„Mademoiselle Claire hat auch angerufen - sogar ein paarmal. Ich habe ihr gesagt, dass Sie sie zurückrufen, sobald Sie Zeit haben."
„Gut. Ich rufe sie jetzt an."
Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie ärgerlich er war, als er sein Zimmer betrat und zum Schreibtisch ging. Wütend tippte er die Nummer ein und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Schreibtisch, während er darauf wartete, dass es am anderen Ende der Leitung klingelte.
Doch Claire nahm nicht ab, und auch ihr Anrufbeantworter sprang nicht an.
Stirnrunzelnd legte Matthew wieder auf und blickte einen Moment ins Leere. Die Sache mit Claire wurde allmählich zu einem Problem, das er irgendwie lösen musste, und zwar bald. Er musste unbedingt frei sein, um sich ganz auf Caterina konzentrieren zu können.
Caterina war zu dem Entschluss gekommen, dass ihr nichts anderes übrigblieb, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass es zumindest nicht lange dauern würde. Sobald sie an diesem Abend die Beweise bekam, würde sie damit zu Damiano gehen und sie ihm auf den Schreibtisch legen. Und das würde Matthew Allenbys Ende sein!
In der Zwischenzeit musste sie allerdings noch ein bisschen leiden, und zwar von drei Uhr nachmittags an.
Es gab auch keine Möglichkeit, sich um dieses Treffen zu drücken. Es war nämlich vorgesehen, dass sie sich einen Tag nach der Präsentation für ein paar Stunden mit dem Wettbewerbssieger zusammensetzte, um zu besprechen, wie das Projekt am besten verwirklicht wurde. Und da sie an diesem Tag ohnehin noch einige Termine in der Stadt hatte, war es praktischer, wenn sie zu Matthew ins Büro fuhr.
Um Punkt drei traf Caterina dort ein. Sie trug ein blaues Leinenkleid und gab sich ganz geschäftsmäßig. Auf keinen Fall würde sie sich von Matthew Allenby aus der Ruhe bringen lassen.
Julia führte sie zu seinem Zimmer, und bevor sie sie anmelden konnte, ergriff Caterina die Initiative und ging hinein.
„Guten Tag, Mr. Allenby", grüßte sie.
Dann zögerte sie und runzelte die Stirn, denn Matthew saß nicht an seinem Schreibtisch.
Er stand am Fenster und hatte gerade einige Dias betrachtet. Nun drehte er sich zu ihr um. Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen.
„Guten Tag, Lady Caterina", erwiderte er. „Sie sind so schön wie immer."
Am liebsten hätte sie ihn verflucht - zum Teil wegen des Kompliments, das er vermutlich nicht ernst gemeint hatte und das außerdem überflüssig war, und zum Teil deswegen, weil er ihr den großen Auftritt vermasselt hatte. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu, doch als sie ihm in die Augen schaute, passierte etwas sehr Seltsames.
Dies war das Gesicht, das sie letzte Nacht ständig vor sich gesehen hatte. Sie hatte davon geträumt, wie aufregend es wäre, diesen Mann an ihrer Seite zu haben. Und nicht nur an ihrer Seite, sondern als ihren Geliebten. Kein Wunder, dachte sie jetzt.
Er war der attraktivste Mann, dem sie je begegnet war.
Matthew, der sie genau beobachtete, spürte, was in ihr vorging. Er war darüber sehr erfreut, denn es war ein gutes Zeichen. Andererseits machte er sich darüber keine Illusionen, denn er wusste, dass er noch einen weiten Weg vor sich hatte. Doch das machte nichts. Er hatte es nicht eilig, und wenn er sein Ziel erreichte, würde es die Mühe wert sein.
Schließlich kam er auf sie zu. Dabei warf er einen Blick auf die Dias, die auf seinem Schreibtisch lagen. „Das ist ein Auftrag, den ich vor ein paar Monaten beendet habe", erklärte er. „Es ist immer interessant, zu sehen, wie ein fertiges Projekt auf einem Foto wirkt."
Caterina versuchte, die gefährlichen Gedanken zu verdrängen, die ihr durch den Kopf gegangen waren. Sie hatte nicht aufgepasst, das war alles. Und was die letzte Nacht betraf... Da war sie müde gewesen. Die albernen Phantasien, die sie gehabt hatte, zählten nicht.
Sie warf ihm einen schiefen Blick zu. „Und sind Sie damit zufrieden?" fragte sie, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Natürlich war er damit zufrieden. Er war mit allem zufrieden, was er machte.
„Es ist okay", erwiderte er lächelnd. „Da der Kunde zufrieden zu sein scheint, muss ich es wohl auch sein."
„Ja, vermutlich."
Seine
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