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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Sie
    müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie sich in Gefahr begeben.«
    »Ich bin ganz allein für mich verantwortlich«, schaltete Eve sich ein. »Überlassen Sie mir einen Schädel.« Er lächelte dünn. »Ich wäre ja bereit dazu, wenn ich nicht wüsste, was für ein ... «
    Das Telefon klingelte.
    Joe eilte an den Apparat neben der Tür.
    »Warten Sie.« Spiro deutete mit dem Kinn auf Eve.
    »Nehmen Sie ab. Gibt es noch einen Apparat? «
    Es klingelte erneut.
    »In der Küche«, erwiderte Joe.
    Spiro hastete in die Küche und auf sein Zeichen hin nahm Eve den Hörer ab. »Hallo?«
    »Hören Sie gut zu.« Die Stimme war unverkennbar.
    »Ich gehe davon aus, dass mittlerweile eine
    Fangschaltung installiert wurde, deshalb werde ich nicht lange in der Leitung bleiben. Von jetzt an werde ich Sie auf Ihrem Mobiltelefon anrufen.« Er kicherte.
    »Hat Ihnen der Ausflug nach Talladega gefallen? War ziemlich kalt da draußen, stimmt's?«
    Die Leitung war tot.
    Langsam legte sie den Hörer auf und drehte sich zu Spiro.
    »Er benutzt einen mechanischen Stimmverzerrer«,
    sagte Spiro. »Hat er beim ersten Mal auch so
    geklungen?«
    »Ja. «
    »Interessant.«
    »Er wusste von meiner Fahrt nach Talladega. Er muss uns gefolgt sein. «
    »Oder er blufft.«
    Sie erschauderte. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht.« Er zuckte die Achseln. »Ich werde Ihnen den Schädel geben. Es spielt ohnehin keine
    Rolle, er wird seine Show abziehen, ganz egal was wir tun. «
    »Wie kommen Sie darauf? «
    »Es gibt zwei Arten von Serienmördern. Die einen
    gehen planvoll vor, die anderen ohne Plan. Der planlo-se Mörder handelt spontan, willkürlich und schlampig.
    In Talladega hingegen gibt es einige Anzeichen für einen planvollen Mörder. Die Leichen wurden erst versteckt, dann transportiert. Keinerlei Waffen und Beweismittel am Fundort. Wir werden wahrscheinlich
    immer mehr Anzeichen dafür finden, je weiter wir in den Fall eindringen. Der Anrufer hat sehr genau darauf geachtet, nicht erkannt zu werden. Bei diesem Mann ist nichts schlampig und das passt zum üblichen
    Muster. «
    »Wie sieht das übliche Muster aus?«, fragte Eve.
    »Durchschnittliche bis überdurchschnittliche
    Intelligenz; Kenntnisse über das Vorgehen der Polizei, arbeitet eventuell sogar mit der Polizei zusammen. Er besitzt ein Auto in gutem Zustand, reist viel und begeht seine Verbrechen außerhalb seines Wohnorts. Er ist sozial unauffällig, verfügt über sprachliche Fähigkeiten, die er dazu benutzt ... «
    »Das reicht.« Eve schüttelte den Kopf. »Obwohl Sie mit mir gestritten haben, waren Sie die ganze Zeit davon überzeugt, dass dieser Mann der Mörder von Tal ladega ist, stimmt's?«
    »Es gehört zu meinem Job, die vermeintliche Wahrheit beiseite zu lassen und jede Möglichkeit in Betracht zu ziehen.« Er ging zur Tür. »Wenn er wieder anruft, notieren Sie sich jedes seiner Worte, sobald Sie aufgelegt haben. Anrufe über das Mobilnetz sind schwer zu-rückzuverfolgen, aber ich werde dafür sorgen, dass am Haustelefon eine Fangschaltung gelegt wird. Könnte sein, dass er doch übers Festnetz anruft, wenn er Sie auf dem Handy nicht erreicht. «
    »Wie kann er überhaupt wissen, dass ich ein Handy habe? Woher hat er die Nummer? Die ist geheim.
    Auch Joes Festnetzanschluss hier im Haus ist
    geheim.«
    »Es gibt Möglichkeiten, man muss nur entschlossen und clever genug sein. Wie ich schon sagte, eins der Charakteristika des planvollen Serienmörders ist seine Intelligenz. Aber Sie haben Recht. Als Erstes werde ich die Telefongesellschaften überprüfen, ob die einen Eindringling in ihr Computersystem entdeckt haben.«
    Er blieb an der Tür stehen. »Ich habe einen Schädel im Auto. Kommen Sie mit nach draußen und nehmen Sie
    ihn mir ab, Joe. «
    »Und was wollen Sie Joe sagen, was ich nicht hören darf?«
    Er zögerte und zuckte dann die Achseln. »Dass ich Charlie hierher schicken werde, damit er die Hütte bewacht, während Sie an dem Schädel arbeiten. Ich
    muss wieder nach Talladega, um mit Spalding von der CASKU zu sprechen, der Ermittlungsabteilung für
    Kindesentführungen und Serienmorde. Ich muss ihm
    erklären, warum ich ihm in die Quere komme, indem ich Ihnen den Schädel überlasse. Wahrscheinlich hat die CASKU einen eigenen forensischen
    Rekonstrukteur. «
    »Ich brauche Charlie nicht. Joe ist ja hier.«
    »Vier Augen sehen mehr als zwei. Und im Grunde
    reicht das noch lange nicht. Ich werde mich so schnell wie möglich darum kümmern.

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