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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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aber er war zu tollkühn. «

    »Wie können Sie so nüchtern darüber sprechen?«
    »Sobald man Emotionen zulässt, ist man im Nachteil.
    Der Mann, der Sie angerufen hat, würde sich nicht erlauben, emotional zu werden, wenn es ihm hinderlich ist. Aber er ist auf Ihre Gefühle aus. Darauf gründet er seine Macht. « Er schüttelte den Kopf. » Sie dürfen ihn Ihre Angst nicht spüren lassen. Er wird sich daran aufgeilen. «
    »Ich habe keine Angst vor ihm.«
    Er musterte sie. »Ich glaube Ihnen. Aber warum haben Sie keine Angst? Sie haben allen Grund dazu. Jeder hat Angst davor, zu sterben. « Sie antwortete nicht.
    »Sie ja vielleicht nicht«, sagte er langsam.
    »Ich habe denselben Selbsterhaltungstrieb wie jeder andere auch. «
    »Hoffentlich.« Er kniff die Lippen zusammen. »Sie dürfen diesen Mann auf keinen Fall unterschätzen. Er weiß zu viel. Jeder könnte es sein. Es könnte ein Angestellter der Telefongesellschaft sein, der Polizist, der Sie anhält, weil Sie zu schnell gefahren sind, oder ein Anwalt, der Zugang zu den Gerichtsakten hat.
    Denken Sie daran, er ist schon lange an der
    Geschichte dran.«
    »Wie sollte ich das vergessen?« Ihr Blick wanderte zu dem Schädel. »Ich muss wieder an die Arbeit.«
    »Das war wohl das Zeichen für meinen Abgang.« Spiro ging zur Tür. » Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie
    fertig sind.«
    »Mache ich.« Sie hatte ihn schon vergessen, als sie begann, die Bereiche zwischen den Markierungspunk-ten aufzufüllen.

    Joe Quinn wartete an Spiros Wagen. »Kommen Sie,
    ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    »Dachte ich's mir doch, dass Sie nicht weit weg sind.«
    Spiro folgte ihm um das Haus herum. »Sie hätten sie nicht allein lassen sollen.«
    »Ich habe sie nicht allein gelassen. Ich hatte das Haus die ganze Zeit im Blick. « Er verließ die Auffahrt und bog vom Weg ab in die Büsche, dort kniete er sich hin.
    » Sehen Sie die Spuren? Jemand war hier. «
    »Das ist aber kein Fußabdruck.«
    »Nein, er hat die Spuren verwischt. Aber das Gras ist niedergedrückt. Er hat versucht, es wieder glatt zu streichen, aber er hatte es eilig.«
    »Sehr gut.« Spiro hätte wissen müssen, dass Quinn jede noch so kleine Veränderung registrieren würde. Er war scharfsinnig und die Ausbildung bei der SEAL
    hatte seine Fähigkeiten noch verfeinert. »Glauben Sie, es war unser Mann? «
    »Ich wüsste nicht, wer außer ihm einen Grund haben sollte, seine Anwesenheit hier zu vertuschen. «
    »Er beobachtet sie also?«
    Quinn hob den Kopf, den Blick auf den Wald gerichtet.
    »Nicht zurzeit. Im Moment ist niemand hier.«
    »Würden Sie es spüren?«, fragte Spiro scherzhaft. »Ihr sechster Sinn?«
    »So was Ähnliches.« Er grinste schief. »Liegt vielleicht an meinem Cherokee-Blut. Mein Großvater war ein
    Halbblut.«
    Oder vielleicht lag auch das an der SEAL-Ausbildung.
    Aufspüren und zerstören. »Sie haben damit gerechnet, Spuren zu finden, sonst wären Sie nicht hin-ausgegangen, um nachzusehen.«
    »Er quält sie. Er will sie verletzen. Ich dachte mir, dass er sehen will, wie sie leidet. « Er stand auf und trat einen Schritt zurück. »Oder vielleicht wollte er sich nur vergewissern, dass sie wirklich hier ist. Warum auch immer, jedenfalls war er hier. Benachrichtigen Sie die Spurensicherung, vielleicht können die Beweismittel finden. «
    »Hören Sie, wir haben in Talladega alle Hände voll zu tun. Holen Sie Ihre eigenen Leute her. «
    »Die werden keinen Finger krumm machen, solange
    sie nicht gezwungen sind, und das wird erst der Fall sein, wenn Eve die Rekonstruktion fertig gestellt hat.
    Dann werden sie es allerdings nicht mehr wagen, sich quer zu stellen, dazu ist Eve zu berühmt. «
    »Dann werden Sie sich bis dahin wohl auf mich verlassen müssen und da stände es Ihnen gut an, mich zu bitten, statt Befehle zu erteilen. «
    Joe rang sich ein »Bitte« ab.
    Spiro lächelte. »Sie haben zu schnell nachgegeben.
    Aber ich hätte sowieso ein Team hergeschickt. «
    »Arschloch. «
    »Sie brauchten mal einen Dämpfer.« Er wandte sich ab. »Charlie wird bei Anbruch der Dunkelheit hier sein.
    Ich kann verstehen, dass Sie besorgt sind. «
    Joes Blick verfinsterte sich. »Sie wollten, dass ich mir Sorgen mache. Als ich Cather nicht erreichen konnte, habe ich Sie angerufen. Da Sie nicht rangegangen
    sind, rief ich in der Einsatzzentrale an, und Sheriff Bosworth richtete mir aus, Sie wären zu beschäftigt, um den Anruf entgegenzunehmen. «
    »Er hatte Recht. Es stellte sich heraus, dass von

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