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Im Pyjama um halb vier (German Edition)

Im Pyjama um halb vier (German Edition)

Titel: Im Pyjama um halb vier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob M. Leonhardt , Gabriella Engelmann
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Schiedsrichterin, na ja, Ehrensache. Ich möchte halt gewinnen, aber nicht auf jede, sondern auf faire Art, und was die Gegner da in dem Moment abgezogen hatten war, na ja… aber egal. Bin trotzdem sauer auf dich. Mich einfach so auszuspionieren!
    LULU:
    Wieso »ausspionieren«? Das klingt so negativ, als hätte ich dich hintergangen. Ich dachte, du freust dich, wenn du weißt, dass ich mich nach wie vor für dich interessiere. So sehr, dass ich mich sogar an einem verregneten Sonntag in eine kalte, zugige und auch ein bisschen miefige Sporthalle setze, nur um dich heimlich beim Spiel anzufeuern. Es gibt also keinen Grund für dich, sauer zu sein!
    Montag, 20. Mai
    BEN:
    Liebe Lulu, könntest du dich bitte in Lulu ROLLERCOASTER umbenennen? Fühle mich mit dir nämlich gerade total wie in einer Achterbahn, es geht ständig hoch und runter und wieder hoch und wieder runter, und das alles in einem Wahnsinnstempo! Gerade habe ich noch gedacht, dass wir ab jetzt und für alle Zeiten Internet-Freunde sind oder vielleicht sogar so etwas wie ein Internet-Paar (witzige Vorstellung, oder?), und dann eröffnest du mir, dass du im Real Life schon mal ganz in meiner Nähe warst. Weiß gar nicht, was ich davon halten soll. Komm mir irgendwie wirklich hintergangen vor… und gleichzeitig bin ich auch enttäuscht, dass du mich nicht angesprochen hast. Allein bei der Vorstellung, dass du da warst, wird mir ganz komisch! Bin mir nicht sicher, was ich mit alledem anfangen soll. Weiter Achterbahn fahren? Aussteigen? Was denkst du?
    PS: Was sollte die Andeutung mit der Schiedsrichterin? Glaubst du wirklich, sie findet mich gut?
    LULU:
    Du bist enttäuscht, dass ich dich NICHT angesprochen habe? Lieber Ben, wenn du schon online so nervös wirst, was wäre dann erst in der Realität passiert? Und wie hätte ich das denn vor deinen Mitspielern – und der hübschen blonden Schiri-Frau – hinkriegen sollen? Nein, nein, auch ICH habe gelegentliche Anfälle von Schüchternheit. Rollercoaster gefällt mir übrigens gut, hab das Rocket auch allmählich über. Eine Frage noch: WILLST du denn, dass eure »Richterin« dich gut findet?
    BEN:
    Liebe Lulu, ob ich will, dass Katrin, die Schiri-Frau, mich gut findet? Mann, natürlich will ich das! Ich sitze zwar im Rollstuhl, aber ich bin trotzdem ein MANN! Und zwar mit allem Drum und Dran. Und Katrin ist, genau wie es dir auch aufgefallen ist, eine Granate! ABER bevor jetzt Missverständnisse aufkommen: Noch viel wichtiger ist mir, dass… stotter… du… mich… gut… findest! Du! Niemand sonst!
    LULU:
    Kopiere dir mal diesen Satzteil aus einem deiner älteren Posts: »Jetzt aber bin ich meistens eher gespannt, wie ICH reagiere – und ob mir ein Mädchen gefällt oder nicht.« Weil ich nämlich gerade feststelle, dass ich eifersüchtig bin… Eifersüchtig auf all die vielen Mädchen (auch diese hübsche Katrin!), die die Chance haben, dich im realen Leben zu treffen und mit dir zusammen zu sein. Für mich scheint ja nur dieses virtuelle Eckchen in deinem Herzen frei zu sein…
    Dienstag, 21. Mai
    BEN:
    Liebe Lulu-Rollercoaster,
    musste gestern off gehen, weil meine Eltern mich zum Abendessen gerufen haben. Muss dir von diesem Essen kurz erzählen. Meine Mutter hat mich dabei nämlich die ganze Zeit so komisch angesehen. Irgendwann ging es mir auf die Nerven und ich habe sie gefragt, ob etwas wäre. Daraufhin sie: »Na, genau das wollte ich dich gerade fragen, Ben.«
    »Wieso? Was soll sein?!«
    »Du siehst… verändert aus. Gut. Du strahlst richtig. Seit Langem mal wieder. Ich freue mich darüber, aber ich bin natürlich auch neugierig, woran es liegt.«
    Ich hatte keine Lust, meinen Eltern irgendwas zu erzählen, aber dann schaltete sich Robby ein und sagte: »Na, das ist wegen dieser Online-Braut, mit der Ben die ganze Zeit chattet. Die hat ihm so den Kopf verdreht, dass er eigentlich längst hätte aus dem Rolli fallen müssen…«
    Du kannst dir vorstellen, was danach los war. Meine Eltern haben mich mit Fragen gelöchert. Na ja und dann habe ich ihnen halt doch von dir erzählt. Und weißt du, was? Sie haben mich nicht für verrückt erklärt! Im Gegenteil. Lag vermutlich daran, WIE ich es erzählt habe. Sie haben gemerkt, was du für mich bedeutest und wie wichtig du mir bist.
    Und da ist mir selbst noch einmal klar geworden, dass wirklich keine Sekunde mehr vergeht, in der ich nicht an dich denke! Darum möchte ich etwas zu deiner PN von gestern sagen, in der du dich beschwert hast, in

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