Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Reich des Wolfes

Im Reich des Wolfes

Titel: Im Reich des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
sie vom Hals bis zum Bauch auf.«
    Waylander wich zurück, ohne etwas zu sagen.
    »Gut! Gut! Ich kann dich offenbar nicht wütend machen. Das ist selten! Es wird mir Spaß machen, deine Bruchstelle zu finden, Waylander. Wird es sein, wenn ich dir deine Finger abschneide? Oder wenn deine Männlichkeit über dem Feuer brutzelt?«
    Er machte einen Ausfall, und sein Schwert schlitzte das Leder von Waylanders Tunika knapp über der linken Hüfte auf. Waylander warf sich nach vorn und hämmerte dem Kopfgeldjäger seine Schulter ins Gesicht. Morak fiel ungeschickt, rollte sich aber wieder auf die Füße, ehe Waylander sein Schwert benutzen konnte. Wieder prallten die Klingen aufeinander. Waylander zielte einen Stoß auf Moraks Kopf, doch der Schwertkämpfer wich aus, blockte den Stoß ab und antwortete mit einem Gegenstoß, der Waylanders Hals nur knapp verfehlte. Waylander wich zu den Felsen zurück. Morak griff an und zwang seinen Gegner weiter den Pfad hinab. Beide Männer schwitzten trotz der Kälte heftig.
    »Das ist ja erstaunlich«, sagte Morak. »Ich hatte nicht erwartet, daß du so hartnäckig bist.«
    Waylander griff an. Morak parierte; dann attackierte er mit einer verwirrenden Serie von Hieben und Stößen, gegen die Waylander sich verzweifelt zur Wehr setzte. Zweimal durchdrang Moraks Säbel Waylanders Tunika, wurde aber von dem gepanzerten Schulterstück abgelenkt. Doch der ältere Mann wurde allmählich müde, und Morak wußte es. Er trat einen Schritt zurück. »Möchtest du eine Pause haben, um Luft zu holen?« fragte er mit einem spöttischen Grinsen.
    »Wie hast du mich gefunden?« fragte Waylander, dankbar für die Atempause.
    »Ich habe Freunde unter den Sathuli. Nach unserer ... unglücklichen ... Begegnung in den Bergen kam ich her, auf der Suche nach weiteren Kriegern. Ich war bei dem Herrscher der Sathuli, als die Nachricht von der Jagd überbracht wurde. Der Herr der Sathuli ist äußerst begierig darauf, dich tot zu sehen. Er betrachtet deine Reise durch sein Land als eine Beleidigung der Stammesehre. Er hätte mehr Männer ausgeschickt - aber im Moment hat er andere Dinge im Kopf. Statt dessen hat er mich bezahlt. Übrigens, würdest du gern wissen, wer die Gilde angeheuert hat, um dich zu jagen?«
    »Ich weiß es bereits«, antwortete Waylander.
    »Ach, wie schade. Aber ich bin von Natur aus ein gutherziger Mann, also werde ich dir wenigstens ein paar Neuigkeiten berichten, ehe ich dich töte. Während wir uns hier unterhalten, liegt der Reichsverweser der Drenai in Ketten in einem Sathuliverlies, um dem Kaiser der Gothir ausgeliefert zu werden.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Ganz und gar nicht. Er wurde überredet, sich mit dem Sathu-lihäuptling zu treffen, um zu verhindern, daß Gothirtruppen unbehelligt Stammesgebiet durchqueren können. Er reiste mit einer kleinen Gruppe loyaler Soldaten und einem ziemlich unloyalen Offizier. Seine Männer wurden niedergemacht, und man hat Karnak lebend gefangengenommen. Ich habe ihn selbst gesehen. Es war ziemlich komisch. Ein ungewöhnlicher Mann. Er bot mir ein Vermögen, wenn ich ihm bei der Flucht helfen würde.«
    »Offensichtlich kennt er dich nicht besonders gut«, sagte Waylander.
    »Ganz im Gegenteil - ich habe schon für ihn gearbeitet. Oft sogar. Er bezahlte mich dafür, daß ich Egel tötete.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »O doch, das tust du - ich sehe es in deinen Augen. Na, wieder bei Atem? Gut. Dann wollen wir Blut sehen!« Morak griff an. Seine
    Klinge schoß vor. Waylander wehrte ab, wurde aber zurückgedrängt, an den vorspringenden Felsen vorbei. Morak lachte. »Die Lektion ist vorbei«, sagte er. »Jetzt wird es Zeit fürs Vergnügen.«
    Ein dunkler Schatten bewegte sich hinter ihm, und Waylander sah den Hund, Scar, der sich unter Schmerzen auf den Vorderpfoten vorwärtsschob. Die Hinterbeine waren schlaff und nutzlos. Ein Pfeil war ihm durch die Rippen gedrungen, Blut rann aus dem großen Maul. Waylander bewegte sich nach links, Morak nach rechts. Er hatte den sterbenden Hund nicht gesehen. Waylander sprang vor und sandte einen wilden Hieb auf Moraks Gesicht. Der Attentäter wich einen Schritt zurück - und Sears gewaltige Kiefer schlössen sich um seinen rechten Unterschenkel; die Reißzähne drangen durch Haut, Fleisch und Sehnen. Morak schrie auf vor Schmerz. Waylander trat vor, rammte dem Mörder seinen Säbel in den Bauch und stieß ihn hoch bis in die Lungen.
    »Das ist für den alten Mann, den du gefoltert hast!« zischte

Weitere Kostenlose Bücher