Im Rhythmus der Leidneschaft
Savage wurde geliebt, verehrt und gefürchtet. Politiker, Prominente und Großindustrielle, niemand war vor seinen bissigen Kommentaren sicher, wenn er ein Ereignis für würdig befand, darüber zu berichten.
Hier im Hotel und im Club wusste niemand, wer er war, geschweige denn, dass er exklusiv zu einem sehr privaten und geheimen Ereignis eingeladen war – zur Hochzeit von Ravyn Black und Teddy Eagleton. Während der nächsten Tage würde er sich für dieses wichtige Event vorbereiten. Wie üblich in solchen Situationen behauptete er, ein Mitglied des Teams von Max Savage zu sein. Nicht einmal Ravyn wusste, dass er selbst Max war.
Seine Identität kannten nur sein Agent, sein Anwalt und sein Herausgeber.
Im Lauf der Jahre hatte er gelernt, wie vorteilhaft es war, das Privatleben aus dem Rampenlicht der Öffentlichkeit herauszuhalten. Dadurch würde es ihm auch leichter fallen, die Rolle als Max Savage aufzugeben und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Nur noch diese Hochzeit und ein letzter Paukenschlag, dann würde Max Savage auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Gelangweilt auf eine große Story zu warten, das war nie etwas für ihn gewesen. Lieber jagte er Gerüchten nach, auch wenn die sich als falsch herausstellten. Allerdings hatte er nie damit gerechnet, dass er letztlich auf dem Niveau landen würde, das heutzutage zu seinem Arbeitsalltag gehörte. Er war es leid, über Prominente zu berichten, die ohne Unterwäsche aus dem Haus gingen oder private Sexvideos drehten, um auf diesem Weg ins Rampenlicht zu kommen.
Genauso wenig hätte er geglaubt, jemals das Vertrauen eines Freundes zu enttäuschen, weil er nur noch an die Story gedacht und alles andere vergessen hatte. Mit seinem Bericht hatte er eine Karriere zerstört und einen Freund verloren.
Leider konnte er das, was im letzten Monat geschehen war, nicht mehr rückgängig machen. Er hatte seinen besten Freund Del, einen sehr bekannten Musiker, bloßgestellt, weil der ihm im Vertrauen vom Drogenproblem seiner Verlobten erzählt hatte.
Die Vergangenheit konnte Caleb nicht ändern, aber er konnte zumindest dafür sorgen, dass es nicht wieder geschah.
Im Moment jedoch musste er sich ganz auf die Gegenwart konzentrieren, denn Candy hatte ihre Runde durch den Club beendet und kam jetzt auf ihn zu.
Als männlicher Single, allein an einem der kleinen Tische, gab er das perfekte Opfer ab. Obwohl er wusste, dass sie die Rolle der Verführerin nur spielte, konnte er sich ihrem Bann nicht entziehen. Wenn er jetzt aufstehen würde, könnten alle Gäste im Club sehen, wie sehr Candy ihn erregte.
Bevor sie ihn erreichte und damit auch ihn ins Licht des Scheinwerfers rückte, zog er sich hastig die Hose im Schritt zurecht.
Dann stand sie vor ihm, sang verführerisch und lehnte aufreizend die Hüfte gegen den kleinen Tisch, um sich dann langsam zu ihm zu beugen.
Ihr Dekolleté war so nah! Caleb schluckte. Der Schwung ihrer Schultern, ihr schlanker Hals, ihr zierliches Kinn, zusammen mit ihrem sinnlichen Gesang war aufreizender als alles, was er je im Entertainment erlebt hatte. Und die ganze Zeit über bekam er den Eindruck nicht aus dem Kopf, dass er diese Frau von irgendwoher kannte.
Er nahm sich vor, jede Einzelheit von ihr im Gedächtnis abzuspeichern. Besonders an den Klang ihrer Stimme wollte er sich genau erinnern können, wenn er wieder nüchtern war und nicht mehr so berauscht von der Nähe dieser Frau.
Lässig und aufreizend wand sie sich halb auf dem Tisch. Fast hätte Caleb aufgestöhnt, aber zum Glück brachte er sowieso keinen Ton heraus.
Dann ließ sie sich auf seinen Schoß gleiten.
Eigentlich saß sie eher auf seinem Bein, dennoch presste sie ihren Po vorn an seine Hose, und Caleb konnte nur hoffen, dass sie seine Erregung nicht spürte.
Sie wirkte ganz in ihrem Element. Langsam legte sie ihm einen Arm um den Nacken, blickte tief in seine Augen und sang die letzten Zeilen ihres Songs so dicht an seinem Gesicht, dass ihr Atem seine Wange streifte.
In diesem Moment setzte der Applaus ein.
Und die Sängerin küsste ihn.
Damit hatte Caleb nun überhaupt nicht gerechnet. Ihre weichen Lippen an seinem Mund zu spüren gehörte sicher auch zur Show, aber so etwas hatte Caleb nicht kommen sehen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Seine Widerstandskraft war ohnehin bereits auf ein Minimum gesunken, und so tat er, was jeder Mann tun würde, wenn eine schöne Frau ihn küsste.
Er erwiderte den Kuss.
Das wiederum kam für sie
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