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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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gesamten Einrichtung auf die Farbe Rot zu beschränken. Um die Romantik noch stärker hervorzukehren, hatten sie auch noch eine rothaarige Sängerin engagiert, die sich Candy Cane nannte.
    Ja, dachte Caleb, so viel schlechter Geschmack grenzt schon an Beleidigung. Noch dazu trug die Sängerin einen schmalzigen Song nach dem anderen vor.
    Das allerdings tat sie großartig. Sie besaß das Talent, einen Song wie eine Geschichte zu erzählen. Ihre leicht heisere Soulstimme klang nach Rythm and Blues, und seltsamerweise kam Caleb die Stimme bekannt vor, auch wenn er in seinem Zustand nicht sagen konnte, woher.
    In seinen Ohren klang der Text verführerisch, das Kostüm der Sängerin war sexy, und ihr gesamter Auftritt erregte ihn wie einen Teenager. Das muss am Alkohol liegen, sagte er sich.
    Zum Glück saß er hinten abseits in einer Ecke, von der aus er alles bestens überblickte. Er konnte den Blick nicht von der Sängerin abwenden und genoss jede Sekunde.
    Candy Cane sah fantastisch aus, obwohl Caleb in dieser Umgebung der künstlichen Romantik bezweifelte, dass an dieser Frau etwas echt war. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, ungehemmt ihr Dekolleté in dem engen roten Kleid zu bestaunen.
    Wie schafften Frauen es bloß, dass ihre Brüste trotz solcher tiefen Ausschnitte im Kleid blieben? Zugegeben, manche hatten da nicht viel zu befürchten, aber die Sängerin auf der Bühne musste schon vorsichtiger sein. Egal, ob diese Brüste von Mutter Natur oder vom Chirurgen stammten, die Frau war gut bedacht worden.
    Ihre schlanke Taille ging in sinnlich gerundete Hüften über mit einem wundervollen Po. Genau so mochte Caleb einen Frauenkörper. Diese Frau würde er jederzeit Ravyn Black vorziehen. Die gertenschlanke Sängerin der Band Evermore war optisch das genaue Gegenteil dieser Frau. Sie war …
    Caleb verlor gedanklich den Faden. Zeit fürs Bett, sagte er sich, aber in diesem Augenblick stimmte der Mann am Piano das letzte Lied der Sängerin an, und das Publikum, das die ganze Zeit über schon wie gebannt zugehört hatte, verstummte vollkommen.
    Erregt beobachtete Caleb, wie Candy das Mikrofon vom Ständer zog, wo sie es während ihres Auftritts fast sinnlich liebkost hatte, und ihren letzten Song begann.
    Mit wiegenden Hüften kam sie an den Bühnenrand und stieg die Stufen hinunter zu ihrem Publikum, das zum Großteil aus verliebten Pärchen bestand.
    Auf ihrem langen, welligen rotblonden Haar reflektierten die Lichtpunkte der Diskokugel, genau wie auf den Pailletten ihres Kleids.
    Sie trägt eine Perücke, dachte Caleb, doch dann konnte er den Blick nicht mehr von ihrem roten Kleid abwenden. Es lag so eng an, dass sie ohne den seitlichen Schlitz sicher keinen einzigen Schritt hätte gehen können.
    Er sah zu, wie sie sich einen Weg durchs Publikum bahnte. Mal berührte sie einen Mann an der Krawatte, einem anderen strich sie eine Strähne aus der Stirn, legte jemandem die Hand auf die Schulter oder ließ einen Finger über den Arm seiner Begleiterin gleiten. Ob Mann oder Frau, die Sängerin verführte sie alle. Auch Caleb verfiel ihrem Charme.
    Alles an ihr wirkte erotisch. Jeder Schritt, ihre rauchige Stimme, ihr Augenaufschlag und die Art, wie sie mit der Zungenspitze über ihre Lippen glitt.
    Caleb war klar, dass er nicht der einzige Mann hier im Raum war, der weiche Knie und feuchte Hände bekam. Sein Puls raste. Mit ihrem Auftritt erregte Candy Cane mühelos jeden Mann im Raum.
    Dann geschah etwas Merkwürdiges. Candy Cane lehnte sich im Scheinwerferlicht rücklings an ein Sofa, und obwohl der Moment sofort wieder vorbei war, weil die Sängerin sich zum nächsten Gast herunterbeugte, erstarrte Caleb innerlich. Ihr Gesicht kam ihm bekannt vor, genau wie er zu Beginn ihres Auftritts ihre Stimme wiedererkannt hatte.
    Caleb sehnte sich nach einem starken Kaffee, um wieder nüchtern und wach zu werden, damit er die Eindrücke, Erinnerungen und Gedanken sortieren konnte, die ihm durch den Kopf gingen.
    In seinem Job war er auf Gerüchte angewiesen. Er hörte zu, prüfte, recherchierte und verwarf. Das tat er jetzt seit zehn Jahren für seine Kolumne, die anfangs noch klein und bescheiden erschienen war, sich im Lauf von zwei Jahren aber zu einer landesweiten Institution entwickelt hatte. Mittlerweile war seine Kolumne so bekannt, dass es sogar eine eigene Website dazu gab. Immer wieder beriefen Fernsehsender sich in ihren Reportagen auf seine Texte.
    Caleb Mc Gregor schrieb unter dem Pseudonym Max Savage. Max

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