Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
von ganzem Herzen, dass dieses Abenteuer für jeden von ihnen erfolgreich sei.
    »Lysa und Connor stecken wieder zusammen«, sagte Bama.
    Bob knurrte. »Wer hätte das gedacht? Zuerst sah es aus, als würden sie sich gegenseitig die Augen auskratzen, doch seit dem Mahlstrom ...«
    »Lysa ist eine nette Frau. Ihr Schicksal bedrückt mich.«
    Bob runzelte die Stirn. So war Bama. Stets dachte sie zuerst an andere. So, wie sie sich nach dem Drachenüberfall verhalten hatte, als sie die arme Börre über den Tod ihres Mannes tröstete, obwohl sie selbst einen Sohn und eine Tochter verloren hatte.
    »Sie ist längst nicht so hart, wie man meinen sollte. Klar, sie ist eine große Kriegerin. Ihre Pfeile landen dort, wo sie sollen und sie ist tapfer. Doch tief in ihr schlägt ein einsames Herz.«
    »Ja«, gab Bama zurück und faltete ein Halstuch zusammen. »Und nun haben sich zwei einsame Herzen gefunden.«
    »Meinst du, mit den beiden läuft was?«
    »Ich weiß es nicht. Zumindest gehen sie gesittet miteinander um und einmal meine ich gesehen zu haben, dass Connor seine Hand auf ihre legte.«
    »Mmpf …«
    »Das muss selbstverständlich nicht bedeuten, mein Dicker. Doch schön wäre es.«
    »Das ihr Weiber immer gleich so romantisch denken müsst.«
    »Blödkopf!« Sie zauste sein Haar. »Soviel ich weiß, gehörst du auch dazu. Nicht selten, wenn du deine Lieder am Feuer gesungen hast, sind dir die Tränen gekommen. Tue nicht, als seiest du ein Felsklotz.«
    Bob schwieg und nickte.
    Ein Felsklotz war er nicht, da hatte Bama recht. Dennoch wurde es Zeit, sich eine festere Schale zuzulegen. Auf Fuure war dies nicht nötig gewesen, für die Welt hier draußen dürfte es die richtige Bekleidung sein.
    Er richtete sich ächzend auf. »Bei den Göttern, ich habe Muskelkater. Anscheinend wurden bei dem Kampf gegen den Torwächter Muskeln in Anspruch genommen, die sonst ruhen.«
    »Wer wäre nach dem, was wir erleben mussten, nicht erschöpft?«
    Bob küsste sie auf die Wange. Sie sahen sich an und zwischen ihnen stand stumme Trauer. Es würde die Zeit kommen, diese Gefühle auszusprechen, sie zu verarbeiten. Jetzt würde es sie nur unnötig schwächen. Sie beide waren noch nicht bereit dafür. Nein, sie spielten sich nichts vor, schließlich galten auch unausgesprochene Vereinbarungen.
    Bob stieg zum Deck hoch.
    Der Himmel war wolkig und ein kühler Herbstwind strich über seine Haut. Je näher sie Dandoria kamen, desto kälter wurde es. Lysa kam ihm entgegen.
    Bob grinste. »Gibt’s wieder Sturm?«
    Lysa verstand den Scherz. »Wie es aussieht, werden wir unbeschadet und schnell nach Dandoria kommen.«
    Bob legte den Kopf in den Nacken und musterte den Himmel. »Es wird kälter.«
    »Ihr auf Fuure kennt nur zwei Jahreszeiten, nicht wahr?«
    »Sommer und Herbst.«
    »Hast du jemals in deinem Leben Schnee gesehen?«
    »Schnee? Du meinst den gefrorenen Regen, der alles weiß macht?«
    Lysa nickte. Sie sah wunderschön aus. Ihre roten Haare glühten regelrecht, ihre knappe Bekleidung war schmucklos, doch betonte jede Körperrundung. Ihre braunen tätowierten Beine waren schlank und muskulös. Bob verstand, dass Connor sich für Lysa interessierte. Zwar entsprach sie nicht dem Schönheitsideal der Barbs, doch Bob verfügte über genug Phantasie, um sich in einen Menschen zu versetzen.
    »Nein«, sagte er. »Schnee habe ich noch nie gesehen.«
    »Ich auch nicht. Man sagt, wenn Schnee fällt, wird die Welt ganz still. Oben im Norden wird alles weiß, wenn der Winter kommt. Es soll auch in Dandoria dazu gekommen sein.«
    »Die Welt wird still?«
    »So sagt man«, sie lächelte. »Vielleicht ist das auch nur ein Märchen... wer weiß?«
    Connor lehnte an einem Kajütaufbau. Sein Blick war fest auf die Segel geheftet.
    Lysa folgte Bobs Blick und sagte: »Er versucht, sich zu erinnern.«
    »Ich wünsche ihm Erfolg.«
    Frethmar schlenderte ihnen entgegen. Er blinzelte den Amazonen der Mannschaft zu. Diese kicherten. Sein Gang war der eines Zwerges, der mit sich im Reinen ist – mmmh! – jedenfalls vermutete Bob das. Frethmars Axt, die er Dämonenbrecher getauft hatte, steckte in einer einfachen Lederhülle, damit sich niemand an der Schneide verletzte. »Heute schon gekotzt?«
    »Wir sind nicht mehr seekrank«, unterbrach ihn Bob.
    »Wunderbar, mein Freund.« Er blickte zu Lysa hoch. »Spürt ihr es auch? Es wird kälter!«
    Lysa und Bob blickten sich an und lächelten.
    »Eines verstehe ich nicht«, sagte der Zwerg. »Es soll eine

Weitere Kostenlose Bücher