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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Sie waren so kurz davor gewesen, Bluma an Bord der Wing zu holen, so kurz davor.
    Dann hatte sich das Schiff in Luft aufgelöst.
    Irgendwo dort draußen war Bluma. Und sie lebte, was tröstlich war. Wie groß jedoch war die Chance, ihr erneut zu begegnen? Und was hatte das alles mit einem Golem und Dämon zu tun? Fragen über Fragen.
    Bobs Schädel schmerzte. Er war übermüdet, traurig und hungrig. Er hatte Lysa angeschrien und ungerecht behandelt. Er spürte bittere Scham. Bama schlummerte in seinen Armen, machte einige vertraute Geräusche, dann riss sie ihre Augen auf und war wieder wach. Ihre überreizten Nerven ließen sie nicht ruhen.
    Es klopfte.
    Connor trat ein, Frethmar folgte ihm.
    Der Hüne lächelte verkrampft.
    Der Zwerg stützte sich auf seine Axt und kraulte seinen Bart. »Wir werden sie finden.«
    Connors Hand klatschte dem Zwerg auf die Schulter. »Klar werden wir das. Was einmal funktioniert, geht auch ein zweites Mal.«
    »Eben«, sagte Frethmar.
    Bama blickte dankbar auf. Sie strich sich ihre Haare aus der verschwitzten Stirn. »Ihr seid so lieb.«
    Connor errötete, Frethmar schaute verlegen weg.
    Bob sagte: »Bevor wir weiterfahren, sollten wir zuerst wissen, wo wir sind.«
    Connor sagte: »Und das wissen wir nicht.«
    Bob fragte: »Du bist immer noch der Meinung, wir sind nicht mehr in Mythenland?«
    Connor nickte. »Wenn die Zeit hier dieselbe ist, die wir kennen, wird bald Sonnenaufgang sein. Ich bin gespannt, was wir dann sehen.«
    Lysa trat ein.
    Bob bekam heiße Ohren und räusperte sich. Er rappelte sich auf und stand mit gesenktem Kopf vor der Amazone. »Lysa«, stammelte er im Begriff sich zu entschuldigen.
    Die Amazone winkte ab. »Kein Thema, Bob. Das war für uns alle hart.«
    Bob senkte den Blick. Lieber hätte er sie um Verzeihung gebeten. »Trotzdem tut es mir Leid, wie ich dich angegangen bin. Deine Entscheidung war völlig richtig.«
    Lysa machte ein betretenes Gesicht. »Wir werden eure Tochter finden, da bin ich sicher.«
    »Und ein Drachenei«, sagte Frethmar.
    »Oder einen großen Magus, der dein Volk heilt«, fügte Connor hinzu. Lysa lächelte.
    Frethmar sagte: »Da nun alles geklärt ist und der Sturm sich verzogen hat, werde ich eine Ode auf dieses Abenteuer dichten. Wenn ich im Kreise meiner Liebsten sterbe, wird mein Weib heulen und meine Söhne werden stolz auf ihren Vater sein. Sie werden die Oden rezitieren.«
    Connor hielt ihm den Mund zu. »Du hast weder ein Weib noch Kinder.«
    »Dafür habe ich ein ganzes Schiff voller Schönheiten. Es wird nicht mehr lange dauern und eine davon gewinnt mein Herz.«
    Lysa knuffte ihn. »Besser nicht, Fret. Unsere Männer sind ein anderes Kaliber, als du denkst.«
    »Ich weiß«, maulte Frethmar. »Selbstbewusst, fleißig, schön.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Also alles, was auch ich bin!«
    Das rang sogar Bama ein Lächeln ab.
    Frethmar nickte freundlich. »Schaut an, unsere Bama kann lächeln. Das verschönt dein Antlitz, meine Holde.« Er deutete eine Verbeugung an.
    »Genug, genug«, wedelte Bob mit den Händen.
    Connor lächelte und Lysa drückte sich unmerklich an seinen Körper.
    Bob sagte: »Mmpf! Wie geht es nun weiter?«
    Lysa antwortete: »Connor meint, wir seien nicht mehr in Mythenland. Das halte ich für zu märchenhaft. Wir wissen nicht, woher die Blitze kamen und warum sich die Lotus aufgelöst hat. Ich glaube, wir hatten es mit einer Art Fata Morgana zu tun.«
    »Vater was?«, fragte Frethmar.
    Lysa erklärte: »Eine Luftspiegelung. So etwas geschieht in der Wüste bei großer Hitze.«
    »Wir hatten keine Hitze«, stellte der Zwerg fest.
    Lysa nickte. »Stimmt, doch wir hatten veränderte Umstände. Einen farbigen Himmel, Blitze, Dinge, die nicht alltäglich sind. Als hätte sich ein magischer Strahl verirrt.«
    »Wann geht die Sonne auf?«, fragte Connor.
    »Ist schon geschehen«, sagte Lysa. »Deshalb bin ich nach unten gekommen. Wir sollten uns gemeinsam anschauen, was es zu sehen gibt. Ihr werdet staunen.«
    »Oh nein«, sagte Frethmar. »Nicht schon wieder was Schreckliches!«
    Connor zog ihn am Bart. »Ich dachte, du wolltest Abenteuer erleben?«
    Der Zwerg blickte auf. »Zuerst will ich jetzt, dass unsere Freunde ihre Tochter und ein Drachenei finden. Das ist das Wichtigste.«
    »Das ist ja rührend«, sagte Connor. »Wenn dich deine alten Feinde hören könnten, würden sie dir vielleicht ein Wiedersehensfest veranstalten.«
    Bob und Bama erhoben sich und sie alle gingen auf das Oberdeck.
    Bob

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