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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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abschließend bedroht Ihr mich? Was ist in Euch gefahren?«
    Er hatte Recht, dachte Bluma. Darius verhielt sich wie ein ungezogener Junge, der seine Süßigkeit nicht bekommt.
    »Ich will die Antwort«, murmelte Darius und verstärkte den Druck der Klinge. Der Mann riss verstört seine Augen auf und Bluma hätte Darius am liebsten ein weiteres Mal auf den Fuß getreten. Nein, sie tat es. Mit aller Kraft. Darius schrie auf, senkte den Dolch und hopste auf einem Bein. Der Mann im weißen Gewand griff Darius’ Handgelenk und entriss ihm seine Waffe, steckte sie ein, wirbelte herum und verschwand im Getümmel. Darius blitzte Bluma an und sie fuhr erschrocken zurück. Sie sah in den Augen des schönen Mannes etwas, dass weit über normalen Zorn hinaus reichte. Sie sah Angst!
    Darius knurrte und setzte den Fuß auf. »Verdammt, was sollte das? Er hätte mich töten können … ich dachte, du bist so intelligent?«
    »Ich habe dich vor Schaden bewahrt«, schnappte Bluma, noch immer Abstand haltend. »Du kannst doch nicht einfach einen Mann ansprechen und ihn mit seiner eigenen Waffe bedrohen. Was ist in dich gefahren?«
    »Und wenn er mich getötet hätte, anstatt wegzulaufen?«
    »Hätte er nicht«, gab Bluma zurück, doch sie war sich ihrer Sache keinesfalls sicher. »Du weißt doch, dass ich magische Kräfte habe. Vermutlich las ich es in seinem Kopf.«
    Darius schnaubte. »Gar nichts weißt du.«
    Bluma schluckte hart und ihre Augen brannten.
    Plötzlich röteten sich Darius’ Wangen, er grinste verlegen und senkte den Blick. »Liebe Güte, du hast Recht…« Erfuhr sich durch die Haare und sah Bluma direkt an. »Nun kommt es auf ein paar Stunden mehr oder weniger auch nicht mehr an. Aber ich war so nahe…«
    »Komm!« Bluma zerrte ihn am Ärmel. Die Gardisten kamen zurück. Als sie Darius und Bluma gewahr wurden, beschleunigten sie ihre Schritte.
    »Mist!«, fauchte Bluma. »Entweder wurden sie durch jemanden darüber informiert, dass du einen Mann angegriffen hast, oder es gibt einen anderen Grund. Aber sie wollen uns!«
    Darius stiefelte los, Bluma an der Hand, die kaum noch mitkam. Darius schob sich durch die Menschenmenge und eine Weile lang sah Bluma nur noch Hüften und Beine. Sie quetschten sich durch eine Gruppe und vor ihnen öffnete sich eine Gasse.
    »Wo sind sie?«, wollte Bluma wissen. Sie selbst konnte nichts sehen, aber Darius konnte über die Köpfe hinweg schauen. Was er auch tat.
    »Ich sehe sie nicht mehr«, gab Darius zurück.
    Vor ihnen öffnete sich der Pulk erneut und die Gardisten schoben sich heraus. Einer von ihnen führte ein Schwert, der andere ein Fangnetz. Es gab keinen Zweifel, sie waren hinter Darius und Bluma her.
    Beide wirbelten herum und rannten, was die Beine her gaben. Bluma wäre um Haaresbreite von einem Lieferkarren überrollt worden, einer der beiden Gäule stieg hoch und seine Hufe krachten nur wenige Handbreit neben der Barb aufs Pflaster. Der Kutscher fluchte und spuckte. Früchte rollten auf die Strasse. Unruhe entstand. Seltsamerweise wichen die Dandorier zu Seite, als die Flüchtenden auf sie zuliefen und schlossen sich, wenn die Gardisten folgten. Es machte den Eindruck, als wolle man den Flüchtenden helfen.
    »Wir können ihnen nicht entkommen«, keuchte Bluma, die am Ende ihrer Kraft war. »Wir kennen uns hier nicht aus.«
    »Aber ich«, sagte eine Stimme neben ihnen. Ein Arm fuhr aus, packte Bluma, zog sie in einen Hauseingang und schubste sie in das Dämmerlicht. Darius hielt inne. »He, was soll das?«
    »Gehört ihr zusammen?«
    »Ja.«
    »Rein hier!«
    Darius folgte der Anweisung.
    Die Tür krachte zu. Ein Schlüssel wurde umgedreht.
    Die Gardisten rannten mit klackernden Sohlen vorbei.
    Bluma schnappte nach Luft. Sie stützte ihre Hände auf die Oberschenkel und japste, während sie den Kopf gesenkt hielt. Schweiß lief ihr von der Stirn. Wer hatte sie gerettet? Sie richtete sich auf, blinzelte und versuchte, im Dämmerlicht etwas zu erkennen.
    Eine Kerzenflamme zuckte hoch.
    »Unglaublich«, sagte eine Stimme, die hinter der Flamme lauerte. »Unglaublich …«
    Darius, der neben Bluma auf einer einfachen Steintreppe hockte, schüttelte den Kopf. »Wer seid Ihr? Kennen wir uns?«
    »Nein«, sagte die Stimme. »Wir nicht, aber …«
    Die Gestalt hielt die Kerze ein Stück von sich weg und Bluma glaubte, den Verstand zu verlieren. Ihre Lippen bebten, in ihrem Kopf regnete es Gewitterwolken, ihr Verstand stand in Flammen.
    Vor ihr stand Biggert, der Lehrer der

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