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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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steht auf und stellt sich dem entgegen.«
    Kniff der Magus die Augen zusammen? Meinte er ihn, Balger, damit?
    »Ein Exempel ...«, murmelte Claudel. »Ich vermute, Störmer will ein Exempel statuieren. Er will den Dandorianern zeigen, dass er nicht mit sich spaßen lässt. So vergreift er sich an Fremden, die morgen vergessen sind, präsentiert andererseits den Schrecken, den er zu verbreiten gewillt ist.«
    »Wo kann ich diesen Störmer finden?«, fragte Balger.
    Claudel streckte den Arm aus. »Da kommt er. Als hätten wir ihn gerufen.«
     
     
    »Wohin führt der Weg?«, wollte Darius wissen.
    Steve musterte den schwarzhaarigen Mann mit großen Augen. »Zu den Quellen.«
    »Aha«, sagte Darius. »Dann wissen wir jetzt mehr.«
    Bluma tätschelte seinen Arm. »Sei nicht so grantig, Darius. Bobba und Momma vertrauen dem Jungen. Das alleine genügt mir.«
    Darius brummte etwas Unverständliches.
    Unbekümmert rannte Steve vor und winkte der Gruppe. »Folgt mir. Es sind nur ein paar Stufen, dann führt ein Stollen zu den Quellen.«
    »Zu den Quellen, na ja ...« Darius strahlte pures Misstrauen aus.
    Die Hitze nahm zu und das Geräusch plätscherndes Wassers wurde lauter. Der Geruch veränderte sich. Er wirkte frischer, blau und kristallin.
    Bob und Bama ächzten hinterher. Wieder einmal spürte Bob, dass er fürs Davonlaufen nicht geschaffen war. »Wie weit ist es noch?«
    Steve sah sich um. »Nicht mehr weit.«
    »Das nenne ich korrekte Antworten«, knurrte Darius.
    Der Stollen war schmal und endlich sahen sie Licht an seinem Ende. Ein funkelndes Licht, als feierten Unmengen tanzendender Glühwürmchen einen Sommerabend. Die Schritte der Gruppe wurden schneller. Jeder wollte den Stollen verlassen, denn seine bedrückende Enge verhieß nichts Gutes.
    Es war wie ein Schlag vor den Kopf, als sie in das Licht traten.
    Bob musste sich an der Felswand festhalten, Bama an Bobs Arm. Beide keuchten. Darius verschränkte seine Arme vor der Brust und schüttelte ungläubig den Kopf. Blumas Kinnlade fiel herunter und schloss sich vorerst nicht. Biggert flüsterte: »Bei den Göttern ...«
    Vor ihnen öffnete sich eine Höhle, so groß, dass die Wing darin Platz gefunden hätte. Sie wurde dominiert durch einen blauglühenden See mit klarem Wasser. Aus den Wänden strömte Wasser und fiel in Kaskaden in den See. Das alles wirkte an diesem Ort bizarr genug, dennoch hatte sich die Natur noch etwas Besonderes ausgedacht. Wohin man blickte, waren die Wände mit glitzernden Wassertropfen benetzt, die in allen Farben glühten. Woher kam das Licht, um diese Reflexion zu erzeugen?
    »Das Licht kommt aus’m See«, sagte Steven, als habe er die Frage geahnt. »Dort unten lebt Ringo, ein Lichtwurm. Er lebt dort seit langer, langer Zeit, sagt mein Vater und Ringo sorgt dafür, dass die Quellen reichlich fließen.«
    »Ist dieser ... Ringo gefährlich?«, fragte Bluma.
    »Man sagt, er kümmert sich nur ums Licht«, zuckte Steve mit den Achseln. »Wenn wir ganz nahe an den Rand des Sees gehen, sehen wir ihn.« Er winkte. Die Gruppe folgte ihm und alle machten lange Hälse.
    Bob prallte zurück. Zwei rabenschwarze Augen starrten ihn an. Der Wurm selbst wirkte so lang wie drei Menschenmänner, was allerdings durch die Brechung des Wassers ungewiss war. Er lag zusammen gerollt am Grunde des Sees und war schneeweiß. Er glühte von innen heraus und war absolut bewegungslos.
    Darius stellte Fragen, die vermutlich allen durch den Kopf gingen. »Wo sind wir hier? Welche Funktion hat diese Höhle? Warum denkst du, wir sind hier sicher?«
    Steve grinste stolz. »Man sagt, dass Wasser macht die Magie. Einige haben davon getrunken, ich selbst auch, doch nix is passiert. Is wohl nur Aberglaube. Deshalb haben die Erwachsenen den See irgendwann vergessen. Manchen reden drüber, aber dann wird abgewunken und gelacht. Soll der Wurm bleiben wo er ist, sagt man.«
    »Unglaublich«, sagte Bob.
    »Ich glaub, viele haben den See vergessen, aber ich nich, denn ich wohn direkt drüber in dem Haus. Nachts hör ich das Wasser, ganz leise, aber immerhin«, erklärte Steve. »Ich bin oft hier und sprech mit dem Wurm.«
    »Hast du keine Angst?«, fragte Bama mitfühlend.
    »Eeeh eeeh.« Steve schüttelte den Kopf. »Er hat ne ganz sanfte Stimme.«
    »Der Wurm?«, hakte Bluma nach.
    »Ja, der Wurm«, sagte Steve. »Er weiß sehr viel und alles, was er mir sagt, ist unser Geheimnis. Er kann sich sogar verwandeln ...« Steve hatte rote Ohren, soweit man das in dem

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