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Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition)

Titel: Im Schatten der Drachen (MYTHENLAND - Band 1 bis 5 komplett) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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farbenfrohen Licht erkennen konnte. Er war eindeutig stolz auf seine Freundschaft mit dem Lichtwurm. »Manchmal verwandelt er sich in ein Mädchen. Sie hat blonde Haare und sie ist – glaub ich – n bisschen jünger als ich. Sie spricht nie, aber manchmal sitzen wir hier zusammen und denken.«
    »Ihr denkt?« fragte Bluma.
    »Ja, dann brauchen wir nich reden. Das geht auch so. Ich weiß auch, dass das Licht trotzdem noch bleibt, jedenfalls ein Tag oder so. Dann wird es langsam dunkler, aber immer wenn es zu dunkel wird, kehrt Ringo zurück.« Er schlug sich mit der flachen Hand vor den Mund. »Mannohmann. Ich erzähl euch die Geheimnisse. Das darf ich nicht.«
    Bluma tätschelte dem etwa gleichgroßen Jungen die Schulter. »Hört Ringo alles, was wir sagen?«
    Steve presste die Lippen aufeinander und nickte. »Nun weiß er, dass ich euch das mit der Verwandlung erzählt hab. Hoffentlich ist er nich böse auf mich.«
    Darius, dessen Gesicht wieder freundliche Züge angenommen hatte, sagte zu den Anderen gewandt: »Wir haben es offensichtlich mit einem magischen Wesen zu tun. Ich frage mich, warum man es ignoriert ... Na ja, das ist vielleicht kein Wunder. Ist ja auch nicht besonders spannend, mit jemandem was anzufangen, der sich nicht bewegt.« Er grinste. »Allerdings interessiert mich das mit dem Wasser und seiner angeblichen Wirkung sehr.« Er blickte Bluma an, die sofort ahnte, was das zu bedeuten hatte. Sie zog ihren Kopf zwischen die Schultern.
    »Doch«, nickte Darius. »Wenn an der Geschichte etwas dran ist, dann solltest du es auf jeden Fall versuchen.«
    Steve starrte Darius mit großen Augen an.
    Dieser beeilte sich zu erklären: »Ich glaube, diese junge Barbfrau hat magische Kräfte. Damit hat sie mir das Leben gerettet, ohne es zu wissen. Sie kann mit Drachen denken und hat Visionen. Das können normale Menschen nicht und auch keine Barbs.«
    Bob, der sich noch immer nicht daran gewöhnen wollte, seine Tochter könne über magische Kräfte verfügen, brummte und schwieg.
    Darius ließ keine Zeit vergehen. Er schöpfte eine Handvoll Wasser aus dem See und roch daran. Er nippte und nickte zu Bluma hoch. »Probiere es.«
    Bluma starrte ihn erschrocken an. »Und falls ...«
    »Versuche es, liebe Freundin«, wiederholte Darius.
    Bluma hockte sich hin und füllte ihre Handfläche. Sie trank und wiederholte das Prozedere.
    »Genügt das?«, fragte Darius und blickte Steve an.
    »Ich glaub schon...«, gab der Junge unsicher zurück.
    »Also noch einen großen Schluck«, sagte Bluma, der das Nass zu munden schien.
    Wusch!
    Die Wasseroberfläche teilte sich und Bluma fuhr zurück. Darius riss sie an den Schultern vom Ufer weg. Der Lichtwurm war schnell wie eine Giftschlange. Sein Schädel pendelte hin und her, seine schwarzen Augen, die matten Steinen ähnelten, beobachteten die Gruppe. Das schmale Maul bebte, die winzige Nase zuckte.
    Steve drückte sich Schutz suchend an Darius, ein kleiner ängstlicher Junge. »Ich hätt nix sagen sollen, nix sagen sollen ...«, winselte er.
    »Er will uns nichts tun«, sagte Bluma optimistisch.
    Tatsächlich schien er wirkte nicht gewalttätig sondern neugierig. Er legte mit einer seltsam menschlichen Geste den Schädel schräg und die Lippen zogen sich breit, als lächele er.
    Bluma schrie auf und fasste sich an den Kopf.
    Steve tat es ihr nach und rutschte aus Darius’ schützenden Armen.
    Bluma riss die Augen auf und flüsterte: »Ich höre ihn, ich verstehe ihn. Er spricht mit mir ...«
    »Ja, und mit mir auch«, keuchte Steve. »Lauter als sonst, viel stärker als sonst. Als wenn er in meinem Kopf drin ist.«
    »Was sagt er?«, hauchte Biggert.
    Blumas Lippen bewegten sich, dann flossen erste Worte aus ihrem Mund. Sie klangen merkwürdig guttural, es war nicht ihre eigene Stimme und doch war sie es. »Ihr führt nichts Böses im Schilde«, hauchte Bluma. »Ihr seid dem Dunklen entkommen. Eure Seelen sind rein. Obwohl ich eine Ahnung von Dunkelheit habe.«
    Der Schädel des Wurmes ruckte zu Darius.
    »Du wirst dich deiner Dunkelheit stellen müssen«, übersetzte Bluma. »Ich bin das Gewissen von Dandoria, das Gewissen von Mythenland. Solange mein Licht leuchtet, wird diese Welt ein guter Platz sein. Doch wehe, ich erlösche. Blut und Grauen wird über das Land der Mythen kommen. Und es ist schon nahe. Es macht sich auf, das Licht zu verdrängen. Nicht mehr lange und Unterwelt öffnet seine Pforten. Ihr seid jene, die es aufhalten können. Ihr seid jene, auf die ich

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