Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Fürsten

Im Schatten des Fürsten

Titel: Im Schatten des Fürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
blinzelte jetzt ebenfalls ein paarmal und antwortete schließlich: »Hm, und jetzt? Ich schätze, man muss das wohl so
sehen. Wir haben überlebt, und wir sind verheiratet. Da werden wir wohl von nun an zusammenbleiben müssen. Vielleicht bleiben wir ja sogar ineinander verliebt.«
    »Genau«, meinte Amara, schloss seufzend die müden Augen und lehnte sich an seine starke Brust. »Das ist wirklich die reinste Katastrophe.«
    Er nahm sie auf die Arme und trug sie mühelos, während er weiter ging. »Willst du mich denn noch?«
    Sie hob den Kopf und drückte ihm einen Kuss auf den Hals, ehe sie flüsterte: »Ich will dich für immer, mein Gemahl, wenn du mich nimmst.«
    Er antwortete mit belegter Stimme: »Ich will dich. Und es ist mir eine Ehre.«

51
    Tavi ging voraus, er rannte die Wendeltreppe wieder nach oben. Das Klirren des Stahls warnte sie, als sie sich dem Kampfgeschehen näherten, und einige Stufen später war der Stein bereits dunkel und feucht vom vergossenen Blut. Tavi schaute nach oben: Hauptmann Miles verteidigte die Treppe gegen die Canim. Ein Cane lag leblos zusammengekrümmt am Boden, sein Blut lief als Rinnsal über die Stufen. Die Gefährten des toten Cane waren einfach auf die Leiche getreten und krallten sich im Fleisch fest, um auf dem glitschigen Stein nicht den Halt zu verlieren.
    Miles war durch die schiere Übermacht des Feindes die Treppe hinuntergedrängt worden und hatte abermals eine Verwundung davongetragen; das linke Hosenbein war vom Knie ab mit Blut
durchtränkt. Daher fiel es ihm jetzt schwerer, das Gleichgewicht zu halten. Er schlurfte unbeholfen rückwärts, als er wieder eine Stufe zurückwich, während sein Gegner einen Hieb nach dem anderen auf ihn niederprasseln ließ.
    Hinter Miles war Maestro Killian an die Wand gesackt. Sein Schwert lag mehrere Stufen weiter unten, und er hielt seinen Stock fest vor die Brust gedrückt. Seine Tunika war am Oberkörper blutdurchtränkt: Auch er war verwundet worden.
    »Tavi?«, stieß Killian hervor. »Beeil dich. Beeil dich, Junge!«
    »Faede«, rief Tavi und drückte sich mit dem Rücken an die Wand, um den vernarbten Sklaven vorbeizulassen.
    Faede hob den Blick zu Tavi und sah dann an ihm vorbei zu Miles. Er erschrak, als er die Verwundungen des Hauptmanns bemerkte, die diesen stark schwächten und in seinen Bewegungen verlangsamten. Der Sklave kniff die Augen zusammen und rannte an Tavi vorbei zu Ritter Miles.
    »Miles!«, brüllte Faede. »Nach hinten raus - unten!«
    Hauptmann Miles reagierte so unmittelbar, wie man es nur nach jahrelanger Ausbildung und vielen Übungen erwarten durfte. Er täuschte einen hohen Hieb an, doch als Faede ihn erreichte, ging er in die Hocke, wälzte sich nach links und rollte unbeholfen einige Stufen nach unten.
    Faede zog sein Schwert erst, nachdem Miles sich fallengelassen hatte, dann jedoch kam es mit bösartigem Zischen aus der Scheide und schwang wild durch die Luft. Die Klinge traf die Waffe des Cane an der schwächsten Stelle und zerschmetterte sie knapp über dem Heft. Die roten Stahlscherben schlugen Funken aus dem Stein, wo immer sie aufprallten. Ein zweiter Schlag durchtrennte das Bein des Cane am Knie, und mit dem dritten schlug Faede dem Gegner den Kopf vom Rumpf. Der zusammensackenden Leiche verpasste der Sklave noch einen Tritt in den Bauch, damit sie nach hinten fiel und ihr Blut einer Fontäne gleich in die Augen und Nasen der nachfolgenden Canim spritzte.

    Faede stieg auf den gefallenen Cane, um den Halt nicht zu verlieren, und seine Klinge überwand die Deckung des geblendeten Gegners und schlitzte ihm mit einem S-förmigen Schnitt den Bauch auf, wodurch Blut und Schlimmeres zum Vorschein kamen. Dieser zweite Cane ging ebenfalls zu Boden, schnappte im Todeskampf noch einmal mit den Zähnen und schlug mit der Klinge zu, aber Faede blockte beide Angriffe mit verächtlicher Beiläufigkeit ab und machte dem Cane den Garaus, indem er ihm im Vorbeigehen die Kehle aufschnitt. Aus der gleichen Bewegung heraus holte er schon Schwung für einen Schlag nach dem nächsten Cane in der Reihe.
    Tavi eilte zum Maestro und sah sich Killians Verletzungen an. Sein Lehrer hatte einen hässlichen Schnitt in der Nackenmuskulatur erlitten, und er konnte von Glück sagen, dass die Wunde nicht tiefer ging. Tavi zog sein Messer, trennte einen Teil von seinem Mantel ab, faltete den Stoff zusammen und drückte ihn auf die Wunde. »So«, sagte er, »halt das fest.«
    Killian befolgte die Anweisung, obwohl er vor

Weitere Kostenlose Bücher