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Im Schatten des Galgens Kommiss

Im Schatten des Galgens Kommiss

Titel: Im Schatten des Galgens Kommiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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einbrachte, erst restlos erledigt.  
    Auf seinen, Sten Settlooms, Schultern lag nun die ganze Verantwortung. Er hatte den Ruf ihres Mannes vom Hafen entgegengenommen. Ihm war die seit Monaten erwartete Nachricht mitgeteilt worden, daß Jean Embroke in London eingetroffen war . . .
    Lange hatte man darauf warten müssen. Jetzt war der Mann da, den der Boß persönlich schon in allen Häfen des schwarzen Erdteils gesucht hatte. Jedesmal aber war er um Stunden zu spät gekommen, um ihn schon dort, in einem dieser Häfen, zu erwischen und ihn auftragsgemäß auszuschalten. Nur soviel hatte Mike Callinger auf der Jagd nach diesem Mann herausbekommen, daß dieser sich nun Jean Embroke nannte und auf der „Susanne" einen Beruf ausübte, den er zuvor niemals erlernt hatte.
    Nur Mittel zum Zweck war seine Anheuerung auf dem alten Pott gewesen. Nur unter
    einem falschen Namen und auf diesem Weg konnte er jemals wieder nach London zurückkommen . . .
    Zounds — wie immer es auch sein mochte. Was auch Jean Embroke hier in der Stadt im Schilde führte; er mußte noch in dieser Stunde unschädlich gemacht werden. Unschädlich für ihren Auftraggeber, der sich bisher ihnen gegenüber immer so spendabel gezeigt hatte.
    Nun war Jean Embroke hier in London. Und er, Sten Settloom, mußte jetzt handeln.
    Aber wie? . . .
    Grübelnd und nicht gerade froh dabei aussehend betrat Sten Settloom den Schankraum der „Merry Grotto".
    Nur wenige Menschen befanden sich zu dieser Stunde in der niedrigen, aber immer rauchdurchzogenen Kaschemme. Und über diese schon auf den ersten Blick zu erkennenden Galgenvögel aller Schattierungen glitt der Blick des langsam ob seiner ihm so plötzlich übertragenen Pflicht ins Schwitzen geratenen Gauners.
    Sten Settloom traute sich in diesem Augenblick trotz der in ihm tobenden Wut nicht zu, den für ihre Gang so wichtigen Schritt allein zu tun. Er mußte einen weiteren Mann dabei haben, wenn er über Jean Embroke herfiel. Und diesen Mann, der mit ihm gehen sollte, mußte er sofort und hier finden.
    Nicht allzu lange wählte er. Schon schritt er auf eine typische Slumratte, eine jener Gestalten zu, die sich hier in der Hafengegend zu hunderten herumdrückten und auf die Gelegenheit warten, irgendwie zu einigen Pennys zu kommen, die sie dann sofort wieder in Fusel umsetzen.
    Sten Settlooms Mann saß in der äußersten Ecke der „Merry Grotto".
    „He, Ted'', stieß er den vor sich hindösenden, wüst aussehenden Kerl an und setzte sich großspurig neben ihm nieder.
    „Mal wieder pleite, was?" glaubte er einen besonders geistreichen Einfall zu haben, diesen Mann für sein Vorhaben zu gewinnen.
    „Blöde Frage", knurrte der Angesprochene, ohne dabei seinen Blick zu heben, mit heiserer Stimme.
    Einen Augenblick wartete Sten Settloom mit seinem Angebot, dann ließ er sich vernehmen: „Hör zu, das kann anders werden, wenn..."
    „Keinen Bedarf", fiel der Slumrobber Sten Settloom ins Wort.
    „Wenn du schon mal was springen lassen willst, dann ist die Gegenleistung dafür zu heiß für mich. Deine Sache ist Mord -— und mit Mord will ich verdammt nichts zu tun haben."
    „Quatsch, Ted! Heute hat die Sache nichts damit zu tun, die ich dir vorschlagen will", versuchte Sten Settloom sein beabsichtigtes Unternehmen zu bagatellisieren, und während der Slumrobber skeptisch aufblickte, hielt Sten Settloom dessen Blick mit der unschuldigsten Miene der Welt stand.
    „In der Tat, Sten, . . . diesmal kein Mord?" zweifelte der Mann neben ihm dennoch. Aber schon nach kurzem Zögern machte sich in ihm die Gier nach Geld breit.
    Noch einmal überlegte der Slumrobber seine Lage: Damn't! Eine kleine Geldspritze konnte er gut gebrauchen. Schon seit Tagen lag er so gut wie auf dem Bauch. Und wenn es auch hier unten im Hafengebiet wie ein ungeschriebenes Gesetz war, daß man keinen von ihnen während der Öffnungszeit der Kneipen vor die Tür setzte, weil man keinen Penny zu verzehren hatte, so war es dennoch hart, Zusehen zu müssen, wie sich die anderen vollaufen ließen. Gewiß, hin und wieder ließ sich einer der Genossen dazu herab, einen Drink zu spendieren. Aber das war doch mehr oder weniger ein Almosen, was man da vorsetzte. Hier fand sich nun eine Gelegenheit, wieder selbst zu einigen Harten zu kommen — und wenn Sten Settloom wirklich keinen Mord plante, konnte man es ja einmal wieder versuchen. Wenn Sten Settloom ihn aber bluffen wollte, dann würde er schon den richtigen Zeitpunkt zum Abspringen finden.
    Als

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