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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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anzuvertrauen.
    »Achtung! In Deckung! Es ist eine Falle!«, dachte Iker laut, fuhr herum und suchte den Waldrand ab. »Es ist noch jemand hier!«
    Die Wolke gab den Mond frei und erhellte die ganze Szenerie. Ein metallisches Klacken hallte durch die Nacht und plötzlich kam Bewegung in Dorothea, die bisher unter der Eiche gelegen hatte.
    Mit großen Sätzen rannte sie auf Naomi zu, die ungeschützt inmitten der Lichtung kauerte. Ein Knall zerriss die Stille. Dorotheas Körperspannung gab nach. Mit ihrem letzten Sprung war sie bei Naomi gewesen, wo sie nun wie ein Stein neben ihr auf die Erde fiel. Ein scharfer Schmerz durchzuckte Naomis rechten Hinterlauf.
    Schnelle Schritte, gefolgt von einem entsetzten Schrei drangen durch die Dunkelheit.
    Romina reagierte sofort, als das metallene Klicken erneut zu hören war. Sie preschte in die Richtung, in die Iker sah. Ihr Lauf stoppte jäh, als ein Panther aus dem Gebüsch brach und über sie herfiel. Ihr Körper wurde zur Seite geworfen, und innerhalb von Sekunden verkeilten sich die beiden Tiere wie ein Fellbündel ineinander.
    Naomi sah zu Iker, der Pilar nicht aus den Augen ließ. Sie kauerte sich dicht auf dem Boden zusammen.
    Dorothea lag immer noch reglos neben ihr. Naomis Hinterlauf brannte wie Feuer, aber sie konnte ihn noch bewegen. Jemand musste auf sie geschossen haben. Doch wenn sie selbst getroffen worden war, warum stand Dorothea nicht auf? Sie stupste sie an der Schulter an. »Dorothea, steh auf.«
    »Hilf Romina. Es muss Walter sein. Und noch jemand mit einer Waffe. Als die Wolke den Mond freigab, sah ich das Glitzern im Wald. Ich habe gesehen, dass der Lauf auf dich gerichtet war. Er darf nicht nochmals schießen. Such ihn, vernichte ihn. Lauf.«
    Naomi entdeckte ein Einschussloch in Dorotheas Körper. Blut quoll aus ihrem Bauch. Ohne Hilfe würde sie die Verletzung nicht überleben. Sie zögerte, weil sie Dorothea nicht zurücklassen wollte.
    »Geh endlich!«, flehte Dorothea.
    Nach einem letzten Blick auf Dorothea gehorchte sie. Mit weiten Sätzen überquerte sie die Lichtung, stürmte an Romina und Walter vorbei in den Wald. Die Kampfgeräusche auf der Lichtung dröhnten durch die Nacht.
    Naomi hetzte durch die Büsche auf der Suche nach dem Schützen, der vermutlich immer noch versuchte, einen weiteren Treffer zu landen. Mit jedem Satz brannte das Feuer in ihrem Hinterlauf heißer. Sie musste ihn einfach finden.
    Dann vernahm sie Knacken und Schritte rechts von sich. Leise pirschte sie sich voran. Karsten stand mit einer Flinte im Anschlag vor ihr, zielte auf Roman und Geoffrey, die sich auf dem Boden wälzten und aufeinander einprügelten. Karsten entdeckte sie und hielt den Lauf auf sie.
    Naomi duckte sich zusammen. »Nicht. Karsten, ich bin es.«
    Doch Karsten konnte sie nicht verstehen. Mit angstgeweiteten Augen starrte er sie an. Sein Finger zuckte.
    »Lass sie in Ruhe, du Idiot«, brüllte Roman. Er hatte Naomi ebenfalls bemerkt. Der kurze Moment der Ablenkung genügte Geoffrey, um Roman einen Kinnhaken zu verpassen. Roman fiel auf den Rücken. Geoffrey beugte sich über ihn und holte erneut aus.
    Naomi setzte zum Sprung an, schnellte hoch und riss Geoffrey von Roman herunter. Mit ihrer rechten Pranke fuhr sie ihm quer über die Brust. Sein gellender Schrei ließ sie zusammenzucken. Mit ihrer Schnauze berührte sie seine Kehle. Naomi war bereit zuzubeißen.
    »Naomi, bitte, tu´s nicht.« Roman kniete zwei Meter vor ihr und sah sie flehend an. »Er ist es nicht wert.«
    In diesem Moment begriff Naomi. Roman wusste, wer und was sie war. Wenn sie Geoffrey jetzt tötete, wäre sie für ihn eine Bestie. Dieser Biss würde alles zerstören. Ihre Wut auf Geoffrey kämpfte gegen die Vorstellung an, Roman zu verlieren. Und das würde sie unweigerlich, wenn sie ihrer Wut nachgäbe. Sie konnte es in seinen Augen sehen. Mit einem Fauchen ließ sie von Geoffrey ab.
    Karsten richtete die Flinte auf Geoffrey und beobachtete Naomi aus den Augenwinkeln. Mit einem letzten Blick auf Roman zog sie sich zurück. Hier drohte keine Gefahr mehr. Sie musste zu den anderen.
    Romina kauerte neben Dorothea. Am Waldrand lag Walter mit zerfetzter Kehle. Iker und Pilar saßen ebenfalls bei Dorothea.
    »Pilar wusste nichts von diesem Hinterhalt«, erklärte Iker Romina. »Es ist nicht ihre Schuld.«
    »Wie geht es Dorothea?«, fragte Naomi.
    Rominas Fell zuckte. »Sie stirbt.«
    Mit der Schnauze strich Naomi über Dorotheas Vorderlauf. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Ja.

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