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Im Schatten des Ringes

Im Schatten des Ringes

Titel: Im Schatten des Ringes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Felice
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reckte mich zu meiner vollen Größe und plusterte meinen Schwanz auf. „Ich bin glücklich über dein Vertrauen in mich, Baltsar“, sagte ich bitter.
    Er wußte genau, daß ich verletzt war, doch er entschuldigte sich nicht. Sein Schwanz versteifte sich. „Ich habe schon immer deine Fähigkeiten bewundert, bei den Versammlungen deine Gefährten von Akadem zu manipulieren, und ebenso beeindruckt war ich von deinen bemerkenswerten Auftritten vor dem Gerichtsrat. Was ich jedoch nicht leiden kann, sind deine Versuche, auch mich zu manipulieren.“
    Ich blickte zu Teon hinüber, der damit beschäftigt war, die Eßteppiche vor der Feuerstelle zu arrangieren. Er befand sich in Hörweite, tat aber so, als verstünde er kein Wort.
    „Schieb nicht ihm die Schuld zu“, warnte Baltsar ziemlich unwirsch. „Seine Zunge war so glatt wie immer, und seine sprichwörtliche Unterwürfigkeit vermittelte einen überzeugenden Eindruck von Unschuld, womit er dich bei weitem übertrifft. Ich habe ein halbes Zeitstück gebraucht, um mich daran zu erinnern, daß er sich über die ökonomischen Folgen der Absage dieser Feier durchaus im klaren war. Dann dachte ich, daß ihr beide mich ja für ziemlich dumm halten müßt, wenn ihr tatsächlich geglaubt haben solltet, mir mit einem Ersatzfest Sand in die Augen streuen zu können.“
    Teon blickte auf und war für einen Moment verwirrt, Baltsars Blicke auf sich gerichtet zu sehen anstatt meine. Sklaven werden sehr oft wie tote Gegenstände behandelt, und Baltsar, wenn auch kein ungnädiger Herr, nahm nicht immer in angemessener Weise von ihrer Anwesenheit Notiz. Als Teon sich darüber im klaren war, daß Baltsar auch ihn in den Tadel mit einbezogen hatte, meinte er: „Ich bitte um Verzeihung, Kaufmann.“
    Baltsar nickte. „Ich hatte auch gar nicht damit gerechnet, daß du Heao die Schuld allein auf sich nehmen lassen würdest.“
    „Ein Fest für Mussa zu veranstalten, war allein meine Idee, nur wußte ich nicht, ob Pfadfinderin wollte, daß ich darüber rede.“
    „Noch warst du dir nicht darüber sicher, was sie von dir hören wollte.“ Baltsar schüttelte den Kopf, dann schaute er zu mir. „Die meisten Sklaven wären aus dem Zimmer geflüchtet, um mir nicht gegenübertreten zu müssen. Sie sind nicht fähig, die Verantwortung zu übernehmen, die mit der Selbständigkeit einhergeht. Teon bildet da eine Ausnahme, und du hast deine Theorie über die Sklaven auf deinen Erfahrungen mit einem einzigen, außergewöhnlichen Exemplar dieser Gattung begründet.“
    Ich wollte schon lautstark protestieren, als Teon leise, aber mit Nachdruck erklärte: „Pfadfinderin Heao ist eine sehr ungewöhnliche Herrin. Die meisten Menschen hätten mir die Schuld zugeschoben, ob es nun gestimmt hätte oder nicht. Es ist ein interessanter Widerspruch, daß Ihr Sklaven für klug genug haltet, um in menschlichen Dingen Fehler zu machen, sie aber als so dumm anseht, daß sie geradezu auf eine ungerechtfertigte Bestrafung warten.“
    Einen Augenblick lang dachte ich, Teon hätte seine Grenzen überschritten, doch dann lächelte Baltsar trotz dieser Zurechtweisung. „Gut reagiert, Teon“, lobte er.
    „Sklaven“, ergriff ich wieder das Wort, „die schlau genug sind, wesentliche Urteile zu fällen und Entscheidungen zu treffen, die ihre Sicherheit gewährleisten, sind au feine gewisse Art und Weise durchaus als autonom anzusehen. Wenn Kaufleute wie du dies endlich merken …“
    Baltsar schnitt mir mit einer Handbewegung das Wort ab. „Ich habe da meine Vorbehalte.“ Er musterte Teon. „Nicht was deine Intelligenz oder deine Fähigkeiten betrifft – ich habe viele Sklaven, die hervorragende Handwerker und Lageristen sind, daher lasse ich mich von dem Tempelgeschwätz nicht konfus machen.“
    Teon nickte dankbar. „Ihr seid ein gerechter Herr. Eure Regeln sind nicht schikanös, und Eure Strafen sind gerecht und meistens erträglich.“
    Baltsar runzelte die Stirn. „Meistens?“
    „In einer gleichmacherischen Welt sollte es doch wenigstens für gewisse Meinungsunterschiede noch Platz geben“, meinte Teon mit einem ironischen Unterton und lächelte entschuldigend.
    Baltsar seufzte. „Aber von Gleichmacherei kann keine Rede sein, Teon. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind doch gar nicht vorhanden. Ich habe ganz einfach keine Lust, denen Löhne zu zahlen, deren Dienst ich gegen Kost und Logis jederzeit in Anspruch nehmen kann.“
    „Das Menschsein der Sklaven anzuerkennen, bedeutet noch lange

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