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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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nicht hier blicken lassen.«
    »Ich habe verstanden«, murmelte Noah.

18
     
     

     
     
     
     
     
    Nach einem raschen Abendessen tranken Noah, Tilly, Brodie und Eliza noch eine Tasse Tee miteinander. Als sie einen Buggy die Auffahrt hinaufkommen hörten, der in der Nähe der Ställe hielt, stutzten sie. Die Dunkelheit war eben erst hereingebrochen. Tilly hatte erwartet, dass Katie auf Nell hergeritten kam. Sie war als Erste am Fenster. Im Mondschein konnte sie sehen, dass Nell hinten an den Buggy angebunden war. Eliza spähte ebenfalls durchs Fenster. Sie glaubte, ihre Schwester zu erkennen, die neben einem Gentleman saß.
    »W er ist der Mann da neben Katie?«, fragte Eliza und reckte den Hals.
    Brodie sah über ihre Schulter. »Alistair McBride«, sagte er missbilligend. Er hatte McBride an der Form des Huts erkannt, den er immer trug.
    Noah sprang auf, als er hörte, dass Katie zusammen mit Alistair McBride gekommen war.
    Tilly wandte sich zu ihm um. »Schnell, Noah, auf den Speicher!«, stieß sie aufgeregt hervor.
    »Beeilen Sie sich«, rief Eliza voller Panik. Alistair McBride durfte Noah auf keinen Fall sehen!
    Noah rannte die Diele hinunter, gefolgt von Eliza. Die Treppe, die hinauf zum Speicher führte, lag am anderen Ende und musste mit einer Hakenstange heruntergezogen werden. Im Allgemeinen war sie hochgeklappt, damit sie nicht im Weg war, aber jetzt hatte Tilly sie unten gelassen, damit Noah schnell hinaufsteigen konnte, falls jemand kam. Die Treppe war ziemlich steil, doch Noah stieg sie hinauf, so schnell er konnte. Kaum war er verschwunden, schob Eliza die Treppe hoch und stellte die Stange in aller Eile in einen Schrank in der Nähe. Noah schloss die Falltür zum Speicher, und Eliza eilte in die Küche zurück.
    Im selben Augenblick brachte Katie Alistair McBride zur Hintertür herein. Sie war bester Laune, beinahe ausgelassen; deshalb fiel ihr an der Stimmung der Anwesenden nichts Ungewöhnliches auf. Offensichtlich hatte Katie ein paar angenehme Stunden mit dem jungen Reporter verbracht; sie war sichtlich hingerissen von ihm.
    Eliza konnte kaum glauben, dass ihre Schwester die Frechheit besaß, Alistair ins Hanging Rocks Inn mitzunehmen, wo sie doch wusste, wie unsympathisch der Mann ihr war.
    »Ich habe Alistair eine Tasse Tee versprochen, bevor er zurück in die Stadt fährt, Tante«, sagte Katie fröhlich.
    »T ante?«, sagte McBride und blickte verwirrt von Katie zu Tilly.
    Als Katie begriff, dass sie unfreiwillig ihre Verwandtschaft mit Tilly preisgegeben hatte, schlug sie die Hand vor den Mund.
    Tilly fühlte sich sichtlich unbehaglich, doch Eliza war nun erst recht aufgebracht. Offensichtlich hatte Alistair ihrer Schwester den Kopf so sehr verdreht, dass sie nicht mehr klar denken konnte.
    »Sie hatten gar nicht erwähnt, dass Sie mit Miss Sheehan verwandt sind, Katie«, fügte Alistair misstrauisch hinzu.
    »Ach nein?« Katie wand sich unter Elizas feindseligen Blicken.
    Eliza fand, dass sie Alistairs Hoffnung auf eine weitere vermeintliche Verschwörung und einen weiteren reißerischen Artikel einen Dämpfer aufsetzen sollte.
    »So ist es, Mr. McBride. Tilly ist unsere Tante«, sagte sie. »V ielleicht möchten Sie auch das gern in der Zeitung bringen und sich etwas Hässliches und Gemeines dazu ausdenken. Darauf verstehen Sie sich ja gut.«
    »Ich habe mir gar nichts ausgedacht«, sagte Alistair und versuchte, eine unschuldige Miene aufzusetzen. »Es wundert mich nur, dass Katie nichts davon erwähnt hat. Wenn ich es mir recht überlege, hat niemand in der Stadt etwas davon erwähnt …«
    Tilly und Eliza wussten, dass die Gerüchteküche nur so brodeln würde, falls jemand in der Stadt Wind davon bekam.
    »W arum sollte jemand es erwähnen?«, sagte Eliza, als wäre nichts dabei. »Außerdem – was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, die Unterhaltung zwischen mir und meiner Tante zu belauschen, als wir in Tantanoola waren?«
    Alistair zuckte kaum mit der Wimper. »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden«, sagte er lässig. »W orüber könnten Sie beide sich denn schon unterhalten, dass es mich interessieren würde?«
    »W ovon redest du, Eliza?«, fragte Katie verwirrt.
    »Spielen Sie nicht den Unschuldigen, Mr. McBride«, sagte Eliza, ohne auf ihre Schwester zu achten. »Ich rede von dem Artikel, den Sie für die South Eastern Times geschrieben haben.«
    »Ach, Sie meinen den Artikel über den Sohn des berühmten Barry Hall. Er war sehr gut, nicht wahr?«
    »Es war ein Haufen

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