Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)
Hayward.
"Den Verlobungsring suchen", erwiderte sie.
"Lassen Sie das gefälligst bleiben!", brummte Hayward.
"Auf keinen Fall!", protestierte Hazel. In diesem Moment sah sie etwas am Rand des Kieswegs blinken, sie bückte sich und hob den Ring auf. "Wenn Sie ihn nicht wollen, dann nehme ich ihn." Sie wollte ihn sich an den Finger stecken.
Aber Hayward kam ihr zuvor und nahm ihr den Ring ab.
"Einen Teufel werden Sie tun", knurrte er und stopfte ihn sich in die Hosentasche, "Sie kriegen selbstverständlich einen anderen."
Hazel musterte ihn amüsiert. "Sieh da, ein Mann mit Grundsätzen", spottete sie.
Er blickte sie mit schmalen Augen an. "Dann haben wir ja jetzt nur noch ein Problem, Matthew", meinte er und zog Hazel in seine Arme. "Glauben Sie, Ihre Schwester Viola wäre unter Umständen bereit, ihre Erholung an der See abzubrechen und nach London zurückzukehren?"
Hazel schüttelte betrübt den Kopf. "Viola ist leider verstorben. Sie wurde bedauerlicherweise von einer heimtückischen Krankheit dahingerafft. Und ich selbst werde wohl auf den Kontinent gehen, zu meinem reichen Onkel Enrico Cavallo nach Italien, um dort meine Erziehung zu vervollkommnen. Meine Schwester Cecily wird mich begleiten."
"Oh", sagte Hayward, "damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet."
"Aber ich könnte Sie vor meiner Abreise mit meiner Cousine Hazel Graham bekannt machen", schlug sie vor. "Wenn Sie Viola und Matthew sympathisch fanden, werden Sie sie bestimmt auch mögen. Und da sie Ihnen nie zuvor begegnet ist, hat sie sicherlich auch nicht so viele Ressentiments, Sie zu heiraten."
"Das finde ich eine sehr brauchbare Lösung, Matthew", erklärte Hayward sich einverstanden und küsste ihr mit kleinen, sanften Bewegungen den Hals hinab, bis zu der kleinen Grube über ihrem Schlüsselbein.
"Und gehe ich Recht in der Annahme", raunte er, "dass auch Lord Hamilton Graham in etwa sechs Wochen aus seinem Exil zurückkehren wird?"
"Warum erst in sechs Wochen?"
"Weil bis dahin sein Bart nachgewachsen ist", grinste er. "Obwohl er eigentlich auch früher auftauchen könnte, wenn er die Güte hätte zu bemerken, dass die derzeitige Bartmode Haare im Gesicht eines Herrn gar nicht vorsieht."
Hazel stutzte. "Und was willst du damit sagen?", forschte sie misstrauisch.
"Dass du eurem Butler ausrichten kannst, dass ich morgen um elf bei ihm vorbeischauen und ihn um die Hand seiner Tochter bitten werde."
"Dir bleibt wohl nichts verborgen", lächelte sie.
"Wenig", behauptete er, ließ sich ächzend auf eine lauschige Bank fallen und zog Hazel, ihre halbherzigen Proteste ignorierend, auf seinen Schoß.
Ende
Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
Weitere Kostenlose Bücher