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Im Schatten (German Edition)

Im Schatten (German Edition)

Titel: Im Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar R. Rehberg
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wirkungslosem Würgen geschüttelt. Es fiel ihr schwer, nach der Mittagspause wieder ins Büro zu gehen. Ihre Versuche, die Spuren vom Weinen zu vertuschen, blieben ebenso erfolglos, wie die, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    Nach einiger Zeit bemerkte sie, dass Mark vor ihrem Schreibtisch stand und sie sorgenvoll beobachtete.
    » Kommst du bitte noch mal mit rein«, sprach er sie nun direkt an. Unwillig folgte sie ihm in sein Büro. Nichts ging ihr mehr gegen den Strich als ein Gespräch mit ihm, doch nachdem er die Jalousien an Tür und Fenster zum Zeichnerinnenbüro heruntergelassen hatte, kam er schnell zur Sache und fragte sie mit seiner weichen, normalerweise so gewinnenden Stimme, was los sei. Hier ergab sich die Möglichkeit zur Aussprache, doch sie schüttelte unwillig den Kopf. Also versuchte er es weiter:
    » Irgendjemand hat dir zwischen gestern Abend und heute früh sehr wehgetan. Werner?« Wieder schüttelte Valerie den Kopf.
    » Frau Reinhardt?« Die Tatsache, dass er voll ins Schwarze getroffen hatte, schockierte sie so sehr, dass sie zu ihm aufsah und er sich dadurch bestätigt fühlte.
    » Dachte ich mir doch gleich. Was ist passiert, Val?«
    Wieder schwieg sie und senkte erneut den Blick, doch Mark ließ nicht locker.
    »Hör zu, Baby. Ich weiß, dass ihr beiden Probleme miteinander habt. Auch wenn du dich beharrlich weigerst, mit mir darüber zu reden, bin ich nicht taub und blind. Ich kriege schon mit, wenn es hier Schwierigkeiten gibt. Aber ich habe nur dann die Möglichkeit etwas zu unternehmen, wenn ich konkret weiß, was los ist. Also, wenn du mir etwas zu sagen hast, dann tu es bitte. Wenn Frau Reinhardt Ärger bereitet, dich mobbt, Unterlagen verschwinden lässt und dir Zeichnungen klaut, dann hat sie in diesem Team nichts zu suchen.«
    Die Beharrlichkeit, mit der Mark immer noch von »Frau Reinhardt« und nicht von »Petra« sprach, empfand Valerie schon beinahe als nervtötend. Dennoch war sie erstaunt über die Neuigkeit, er würde sie notfalls entlassen und auch, weil er offensichtlich viel mehr über ihre Probleme wusste, als sie geahnt hatte. So sah sie ihm wieder in die Augen.
    » Du würdest sie rausschmeißen?«
    » Ja. Abgesehen von meinen ganz privaten Gefühlen in der Sache, kann ich mir Ärger im Team nicht leisten. Ich brauche Leute, die vernünftig zusammenarbeiten und auf die ich mich verlassen kann. Und mir ist vollkommen klar, dass du nicht das Problem bist.«
    » Private Gefühle?«, fragte sie bitter.
    » Ja, private Gefühle. Es macht mir nämlich nicht den geringsten Spaß mit anzusehen, wie meine Freundin verletzt wird.«
    Freundin! Zum ersten Mal bezeichnete er sie so, doch während es ihr vor vierundzwanzig Stunden alles bedeutet hätte, stürzte es sie nun umso mehr in ein schwarzes Loch. Wie sehr führte er sie an der Nase herum und hielt sie auch noch für zu dämlich, es zu bemerken. Die ganze Zeit hatte er sie glauben lassen, sie würde ihm etwas bedeuten. Und auch jetzt noch. Er würde Petra ihretwegen kündigen, hatte er gesagt. Lächerlich! Petra hatte ihre Stelle in seinem Bett und in seinem Büro doch schon übernommen. Was wollte er jetzt noch mit diesen Worten bezwecken? Sollte sie vielleicht selbst soweit getrieben werden, dass sie ihrerseits kündigen würde? Hatte er alles so geplant, gemeinsam mit Petra? War ihm die abgelegte Geliebte im Büro zu unbequem? Er selbst hätte ihr nicht kündigen können. Es gab keinen Grund, und sie war viel zu lange in der Firma. Und außerdem, so vermutete Valerie, hätte er sich damit den Unwillen von Herrn Burzig eingefangen. Sie rausmobben zu lassen war mit Sicherheit die einfachere Lösung. Und damit kein Verdacht auf ihn fiel, spielte er den Verständnisvollen. Noch immer konnte Valerie sich nicht vorstellen, ihr liebevoller, zärtlicher Geliebter könnte ein so hartherziger Mann sein. Ihre Gefühle spielten Achterbahn: Liebe, Enttäuschung, Schmerz, Wut, Unglauben und noch ein Schimmer Hoffnung, das alles könnte sich doch noch als ein Riesenirrtum herausstellen. Bevor sie erneut in Tränen auszubrechen drohte, stand sie auf, sagte: »Ich habe dir nichts zu sagen«, und verließ das Büro. Doch beim Herausgehen hörte sie Mark kräftig fluchen.
     
    In den nächsten Tagen versuchte sie, so wenig wie möglich mit ihm zu reden und blockte alles ab, was in irgendeiner Weise nach Privatgesprächen aussah. Doch am Donnerstagabend der darauf folgenden Woche konnte sie nicht mehr ausweichen. Wie üblich ging sie

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