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Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Titel: Im Schloss aus Glut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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in der Hand hielt. Sophia hatte so etwas wie einen Schock erlitten. Sie griff nach seiner Taille, als ginge es um ihr Leben, sagte kein Wort und versuchte, sich möglichst wenig zu bewegen, um ihn nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie fragte gar nicht erst, warum er sie nicht selbst auf eigenen Füßen gehen ließ, sie wollte einfach nichts infrage stellen, was er für richtig ansah. Stattdessen behielt sie den Pfad hinter ihnen im Auge, für den Fall, dass ihnen jemand folgte. Gabriel bewegte sich so geschickt wie eine Bergziege, und rasch brachte er sie zu einem Pinienhain, auf dem nur ein einziges Pferd stand: seines. Alle anderen waren fort, der Posten, der sie hätte bewachen sollen, lag mit dem Gesicht nach unten in den Kiefernnadeln.
      Gabriel stellte sie gar nicht erst auf die Füße, sondern hievte sie gleich aufs Pferd. „Setz dich rittlings.“
      Sie schwang ein Bein über den Sattel.
      „Bist du verletzt?“
      „Nein.“
      „Streck mir deine Handgelenke entgegen.“ Sie hielt sie ihm hin, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie ein wenig vor ihm zurückwich, als er ein weiteres mit Sicherheit tödliches Messer aus einer Hülle an seiner Taille zog und rasch die Stricke durchtrennte.
      Mit finsterem Blick nahm er ihren Anflug von Furcht zur Kenntnis. Sophia versuchte ihre Angst zu verbergen, als sie die zertrennten Stricke beiseite warf und sich die Handgelenke rieb. Aber sie konnte nicht anders, als ihn mit großen Augen anzustarren.
      Flüchtig erinnerte sie sich an ihre erste Begegnung mit ihm. An jenem Morgen in dem alten Schuppen hatte sie das Messer gegen ihn gezogen, ohne zu ahnen, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzte, wenn sie ihn bedrohte.
      „Alles in Ordnung?“, fragte er knapp, während er einen kurzen prüfenden Blick über ihr Gesicht gleiten ließ.
      Sophia nickte, doch plötzlich bemerkte sie eine Bewegung, weiter oben am Pfad.
      „Gabriel, sie kommen“, flüsterte sie.
      Er schätzte die Situation ein, dann drehte er sich mit einem kalten Glanz in den Augen zu ihr um, sodass sie erschauerte. „Ich kümmere mich darum.“
      „Können wir nicht einfach davonreiten?“, fragte sie und berührte seine Hand.
      „Nein. Ich möchte nicht, dass sie uns verfolgen. Geh tiefer in den Wald“, befahl er kurz. „Warte dort auf mich. Und ich möchte nicht, dass du dich allein auf den Weg machst. Sollte man mich töten, dann reite fort, aber ansonsten warte auf mich. Hier sind ein Messer und zwei geladene Pistolen, für den Fall, dass du sie brauchen solltest.“ Er zeigte ihr die Waffen, die am Sattel befestigt waren. „Ich hoffe, dass es nicht dazu kommt, aber sollte ich nicht mehr leben, musst du so schnell wie möglich von hier verschwinden. Nimm die Straße, die Abhänge sind gefährlich. Reite so schnell du kannst. Sobald du die kleine Brücke am Fluss überquert hast, wende dich nach Westen, aber benutze nicht die Straße. Hundert Yards weiter hinauf in die Wälder findest du eine Höhle mit Vorräten. Hast du das verstanden?“
      »Ja.“ Sie wusste, sie konnte ihn nicht aufhalten. Sie drückte seine Hand fester. „Gabriel, sei vorsichtig. Bitte Ich brauche dich. “
      Er umfasste ganz leicht ihre Finger und sah sie einen Moment lang an. Dann schloss er die Augen und presste ihre Finger an seine Lippen. „Prinzessin“, hauchte er. Als er ihre Hand losließ, berührte sie ganz kurz sein Gesicht doch er wandte sich ab, packte die Zügel und trieb sein Pferd in die entgegengesetzte Richtung. „Sieh zu, dass du außer Sicht kommst. Versteck dich“, befahl er und warf noch einen Blick über seine Schulter.
      Weiter oben am Pfad schien es, als hätten die noch lebenden Janitscharen gerade ihre toten Kameraden entdeckt.
      Gabriel blickte erneut Sophia an und presste die Zähne zusammen. Im Schein des Mondes sah sie die Schweißperlen auf seinem Gesicht. „Komm unter keinen Umständen zurück.“
      „Aber ... “
      „Ich bin nur ein einzelner Mann, Sophia. Du musst an dein Volk denken.“
      „Du bedeutest mir mehr als das. Du bist...“
      „Geh“, flüsterte er.
      Mit einem letzten Blick gehorchte sie, drängte das Pferd tiefer ins Dickicht hinein, während er lautlos davoneilte, um zu vollstrecken, was er den Neuankömmlingen zugedacht hatte.
      Sie lenkte das Pferd rasch einen kleinen Hang hinunter, aber noch immer konnte sie die Lichtung sehen, auf der Gabriel auf den Feind wartete.
      Jetzt war er es, der für sie einen

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