Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
gewöhnlichen Krieger, sondern die Leibwächter des osmanischen Sultans höchstpersönlich. “ „Leibwächter, die ihn verraten haben“, ergänzte Gabriel.
„Aber das ist noch nicht alles“, fuhr Timo mit finsterer Miene fort. „Scheich Suleiman selbst ist dort. Ihr Anführer.“
„Sie haben ihn gesehen?“
„Ich beobachtete einen Imam, der seinen Anhängern predigte“, bestätigte Niko. „Die verdammten religiösen Fanatiker ... Verzeihung, Pater. “
Erzbischof Nektarios runzelte die Stirn.
„Wenn wir Scheich Suleiman zu fassen bekämen“, sagte Gabriel, „könnten wir ihn für einen Handel vorschlagen. Wir könnten anbieten, ihn an Sultan Mahmud auszuliefern, im Tausch gegen die Erlaubnis, Ali Pascha unschädlich zu machen.“
„Meinen Sie damit, ihm den Kopf abzuschlagen?“, fragte Timo mit einem Grinsen.
„Das zumindest würde ich empfehlen“, stimmte Niko zu.
„Zweifellos wird Mahmud versucht sein, dasselbe zu tun, wenn er erfährt, dass Ali Pascha sich mit denen verbündet hat, die ihn verraten haben“, meinte Gabriel.
„Wie viele sind dort?“, fragte Commander Blake.
„Nach unserer Schätzung etwa zweihundert.“
„Zweihundert?“, stieß Sophia hervor. „Wie sollen fünfzig Marinesoldaten und ihr drei zweihundert Janitscharen besiegen?“
„Mit Geschick, meine Liebe, und sehr viel Pulver“, sagte Gabriel. „Wie sieht es in Ihren Waffenkammern aus, Commander?“
„Gut ausgestattet mit allem, was Sie brauchen könnten, Colonel.“
„Schwarzpulver?“
„Fünfzig Fässer, mindestens. Und dazu noch jede Menge Sprengkörper. “
„Das sollte reichen.“
„Gabriel, was genau hast du vor?“, fragte Sophia und achtete kaum darauf, dass sie versehentlich vor den anderen seinen Vornamen benutzt hatte.
„Den ganzen Laden in die Luft sprengen mit allem, was darin ist.“
„Hervorragende Idee“, erklärte Blake.
„Das Fort ist nicht so leicht zu erreichen“, mahnte Timo. „Es steht auf einem felsigen Hügel, der nur wenig Deckung bietet. Was immer wir auch tun, sie werden uns kommen sehen.“
„Nun, die großen Kriegsschiffe sind noch nicht hier, aber die kleineren könnten uns Deckung geben.“
„Gut, aber sagen Sie den Befehlshabern, sie sollen sich noch zurückhalten“, erwiderte Gabriel. „Die anderen sind in der Überzahl und haben den Vorteil der Höhe. Das Überraschungsmoment könnte unser einziger Vorteil sein, wenn wir angreifen.“
„Wann wird das sein?“, fragte Sophia mit wild klopfendem Herzen.
„Bald. Doch wir müssen gezielt vorgehen, ehe sie etwas ahnen.“
„Wir sind bereit“, erklärte Timo eifrig.
„Commander, glauben Sie, der Angriff könnte noch vor Tagesanbruch stattfinden?“, fragte Gabriel.
„Ich sehe keinen Grund, der dagegen spricht.“ „Vielleicht solltest du warten, bis die Gardeschiffe hier sind“, meinte Sophia, die jedoch das Gefühl hatte, hier nicht mehr viel ausrichten zu können. „Diese Schiffe verfügen über mehr Männer und mehr Kanonen und könnten dir nützlich sein. “
„Nein“, sagte Gabriel sanft. „Nun, da du hier bist, erwarten sie etwas. Wenn die großen Schiffe erst hier sind, wird unsere beste Gelegenheit bereits vorüber sein.“
Sie senkte den Blick. Pater Nektarios bemerkte, wie verletzt sie aussah, und sah sie besorgt an.
„Nun, Gentlemen“, flüsterte sie. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. “
Die Männer verneigten sich, als sie hinausging und sich in ihre Kammer zurückzog - als könnte sie der Trennung entfliehen, die ihr wie das reine Grauen erschien.
Aber sie war unvermeidlich.
Zitternd saß sie auf ihrer Bettkante und wartete darauf, dass Gabriel kam. Sie fühlte sich wie eine Verurteilte.
Schließlich schloss er lautlos die Tür hinter sich. Sie stand auf und holte tief Luft, als sie ihn vor sich sah, ganz in Schwarz gekleidet, wie in jener Nacht auf dem Berg, und wieder bis an die Zähne bewaffnet.
Als er auf sie zutrat, wäre sie am liebsten zurückgewichen, als könnte ihre Weigerung, sich von ihm zu verabschieden, ihn am Gehen hindern. Ihr Herz klopfte heftig, und ihr Magen zog sich zusammen, als er ihr die Hände auf die Schultern legte und ihr zärtlich in die Augen sah.
Keiner von beiden sagte ein Wort.
Sophia schlang die Arme um ihn, achtete nicht auf die vielen Pistolen und Säbel, sondern drückte ihn mit aller Kraft an sich. Sie
Weitere Kostenlose Bücher