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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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ganz gut Italienisch, so dass ich das meiste verstehen müsste, aber wenn ich Probleme habe, stellt er mir einen Dolmetscher zur Verfügung."
    Auf keinen Fall wollte sie noch mehr mit ihm zu tun haben.
    Leone, der schweigend zugehört hatte, zuckte die Schultern. „Ich schätze, Sie haben recht: Sie brauchen meine Hilfe nicht." Daraufhin stand er auf.
    Erleichtert erhob sich Carrie ebenfalls. Sie konnte es kaum erwarten, daß er endlich ging.
    Er wandte sich ab, doch kurz bevor er die Treppe erreichte, blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. „Dann wissen Sie also nichts von der Existenz des Tafelservice der Montecrespi?"
    Da sie ihm gefolgt war, wäre sie beinahe mit ihm zusammengestoßen, als er so unvermittelt stetengeblieben war. Nun blinzelte sie ihn verwirrt an.
    „Doch, natürlich weiß ich davon."
    Jeder, der sich auch nur entfernt für Castello-Porzellan interessierte, wusste vor der Existenz des sagenhaften Tafelservice, das am Ende des 17. Jahrhunderts anlässlich der Hochzeit des ersten Herzogs hergestellt worden war.
    Während sie Leone ansah, überlegte sie, worauf er hinauswollte. „Es befindet sich in der Privatsammlung des Herzogs im Palazzo Verde." Sie konnte den sehnsüchtigen Unterton nicht verbergen, denn sie hatte sich mit der Bitte, darüber in ihrem Buch belichten zu dürfen, an das Pressebüro des Herzogs gewandt. Die ablehnende Antwort hatte sie postwendend erhalten.
    „Aber niemand darf das Service sehen, geschweige denn fotografieren", fuhr Carrie fort. Es war ein schwacher Trost gewesen, dass das Service immer unter Verschluss gehalten wurde.
    Neugierig schaute sie Leone an. „Warum haben Sie es erwähnt?"
    „Ich habe mich nur gefragt, ob es Sie interessieren würde"
    „Interessieren? Was?"
    „In Ihrem Buch darüber zu berichten."
    Ihr blieb fast das Herz stehen. Er hatte denselben Ausdruck in den Augen wie jemand, der einem Kind einen Schokoriegel hinhielt. Und sie wollte diesen Schokoriegel unbedingt haben!
    Wieder schluckte sie. „Aber ich sagte gerade, dass niemand das Service zu sehen bekommt. Ich habe es versucht, und man hat es abgelehnt."
    „Ah ja. Da habe ich Ihnen allerdings noch nicht geholfen."
    „Das heißt?"
    „Das heißt, Sie hätten vielleicht einen positiven Bescheid bekommen, wenn ich Ihnen geholfen hätte."
    „Und warum sollten Sie mich unterstützen?"
    „Muss ich denn unbedingt Hintergedanken haben?" Sein Lächeln war unschuldig, aber seine Augen funkelten frech. „Vielleicht möchte ich Ihnen bloß helfen."
    Das glaubst du doch selbst nicht, ging es ihr durch den Kopf. Allerdings waren seine Motive jetzt zweitrangig, denn sie hatte Wichtigeres im Sinn.
    „Meinen Sie das ernst?" Fragte sie. „Würden Sie mir wirklich helfen?"
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    „Vielleicht. Und wenn ich es tue, dann vermutlich auch mit Erfolg. Ich habe nämlich einen gewissen Einfluss auf meinen Bruder."
    „Das wäre wundervoll." Carrie war nicht sicher, ob sie das sagen sollte. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr Hals bereits in der Schlinge stecken. Aber Leone bot ihr etwas an, wovon sie schon lange träumte. „Ich wäre Ihnen dafür sehr dankbar", fügte sie unwillkürlich hinzu.
    „Tatsächlich? Das werde ich nicht vergessen." Er musterte sie anzüglich. „Die Dankbarkeit einer Frau ist etwas sehr Erstrebenswertes. Und mir wird sicher etwas einfallen, wie Sie sich mir gegenüber erkenntlich zeigen können, wenn der Zeitpunkt gekommen ist."
    Carrie spielte mit dem Gedanken, vor ihm zurückzuweichen und ihm an den Kopf zu werfen, er solle das Ganze vergessen. Sie spürte bereits, wie die Schlinge sich zuzog.
    Leone kam ihr jedoch zuvor, denn er wandte sich zum Gehen. „Ich werde mich bei Ihnen melden. Danke für den Pfirsich."
    Daraufhin eilte er die Treppe hinunter, und kurz darauf hörte Carrie seinen Wagen fortfahren. Worauf habe ich mich bloß eingelassen?“, fragte sie sich.
    Vier Tage vergingen, ohne dass Leone sich meldete.
    Carrie kam zu dem Ergebnis, dass er es entweder vergessen oder nur leere Versprechungen gemacht hatte. Doch im Grunde hatte sie es auch nicht anders erwartet, und es war womöglich am besten so. Graf Leone war nämlich so gefährlich wie eine Zeitbombe.
    Es sah also ganz so aus, als hätte er sie, Carrie, nur besucht, um sich für eine halbe Stunde zu amüsieren. Das war ziemlich merkwürdig in Anbetracht der Tatsache, dass er in der Zeit etwas viel Aufregenderes hätte tun können, wie zum Beispiel für die Paparazzi zu posieren und für neue

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