IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
leer.“
Schnell griff Alec hinter sich und holte eine neue Flasche hervor. Raine tat sich ein Stück von der Pissaladière auf den Teller.
„Worüber habt ihr gerade gesprochen, als ich kam?“, fragte sie und sah erst Charlotte, dann Alec an.
Alec bohrte den Korkenzieher in die Weinflasche. „Charlotte will das Schloss als Filmkulisse nutzen.“
Charlotte zuckte zusammen. Musste er denn so damit herausplatzen?
Doch Raine schien die Idee sogar gut zu finden. „Wirklich?“
Charlotte nickte.
„Das ist ja großartig!“
„Ich habe noch nicht zugestimmt“, warf Alec ermahnend ein.
„Warum denn nicht?“
Mit einem Ruck zog er den Korken aus der Flasche. „Weil du uns unterbrochen hast.“
„Aber du wolltest Ja sagen.“
„Ich wollte einen Kompromiss vorschlagen.“
Der zum Glück nichts mit Sex zu tun hat, ging es Charlotte durch den Kopf. Trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl. Was wollte Alec nur verlangen? Und noch wichtiger – was war sie bereit zu geben?
Sex schon mal nicht. Natürlich nicht. Aber …
Er sprach weiter, und sie zwang sich zum Zuhören. „Ich wollte Ja sagen …“
Raine klatschte vor Begeisterung in die Hände.
„Unter ein paar Bedingungen“, fügte Alec bestimmt hinzu. „Der dritte Stock ist definitiv tabu für die Filmcrew. Und ebenso die Südgalerie.“
„Einverstanden“, rief Charlotte und streckte ihm die Hand entgegen.
„Niemand betritt den Rosengarten.“ Er ergriff ihre Hand nicht.
Sie nickte entschlossen. Das war alles gar kein Problem. Von Jack wusste sie, dass Grundbesitzer immer irgendwelche Bedingungen stellten.
„Auch die Nebengebäude sind tabu. Jeden Abend um zweiundzwanzig Uhr ist Schluss mit den Dreharbeiten. Meine Bediensteten werden nicht für irgendwelche Arbeiten eingespannt. Und Sie wohnen hier, um sicherzustellen, dass alles glattgeht.“
„Das ist alles in Ordn…“, begann Charlotte und hielt dann mitten im Wort inne. „Moment mal. Was war das da eben?“
„Meine Bediensteten werden nicht für irgendwelche Arbeiten eingespannt“, wiederholte er.
„Nein, nicht das. Das, was Sie zuletzt gesagt haben.“
„Das ist doch wunderbar!“ Raine freute sich offensichtlich und ergriff begeistert Charlottes Arm. „Wir können zusammen rumhängen oder die Umgebung besichtigen. Es wird wie damals während unserer Studienzeit.“
„Ich kann hier nicht einziehen“, protestierte Charlotte. „Ich habe schließlich einen Job in Monte Allegro. Mein Großvater braucht mich. Am Fünfundzwanzigsten findet in Athen ein Gipfeltreffen statt.“
Alec warf ihr einen herausfordernden Blick zu. „Mir wollen Sie jede Menge Unannehmlichkeiten aufhalsen, aber Sie selbst sind zu keinerlei Zugeständnissen bereit?“
„Ich will doch …“
Er zog eine Augenbraue hoch.
Ihr Instinkt befahl ihr, sofort zuzustimmen, bevor er seine Meinung ändern konnte. Aber … hier wohnen? Mit Alec? Und das auch noch wochenlang?
Plötzlich musste sie an den Zwischenfall mit der Schlüsselkarte denken. Im Stillen gestand sie sich ein, dass sie für ein paar Sekunden sogar mit dem Gedanken gespielt hatte, sein Angebot anzunehmen. Jetzt war sie älter, besonnener und wusste, wie wichtig es war, ein unauffälliges Leben zu führen – weit weg von allem, was auf den Seiten der Klatschpresse ausgebreitet werden konnte.
Dennoch – die Erregung, die sie damals gespürt hatte, war wieder da. Und Charlotte wusste, dass er es auch wusste. Sie konnte dagegen ankämpfen, konnte sie auf intellektueller Ebene analysieren, aber Fakt war: Sie fühlte sich zu diesem Mann hingezogen. Nicht nur Tausende anderer Frauen träumten von einer heißen Nacht in Alec Montcalms Bett – nein, sie auch. Und Alec würde das für sich zu nutzen wissen.
Aber dann stellte sie sich Jacks Freude vor und wie stolz sie wäre, wenn sie ihm sagen konnte, dass sie ihre Mission erfolgreich ausgeführt hatte. Sie dachte an ihre Großmutter und den gesamten Hudson-Clan. Endlich wäre sie ein Teil davon, ein Teil des Teams.
„Gut, ich bleibe“, sagte sie zu Alec.
Wieder klatschte Raine vor Begeisterung in die Hände.
Alec ergriff sein Weinglas und erhob es zu einem Toast. Die Jagd ist eröffnet, sagte sein Blick.
„Sie werden dich hetzen wie eine Meute Jagdhunde“, kommentierte Kiefer, während er sein Mountainbike die Steigung hoch steuerte.
„Diese Charlotte ist eine Freundin von Raine“, verteidigte sich Alec und schaltete einen Gang runter.
Sie fuhren auf einem unbefestigten Feldweg
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