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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Kulturbeutel. Er steht auf dem Boden.« Cate schloss die Augen und versuchte, den Speicher vor sich zu sehen. »Wenn du oben an der Treppe bist, musst du nach rechts. Dann siehst du zwei Kletterhelme an der Wand hängen. Der Beutel steht irgendwo in der Nähe auf dem Boden, wenn Cal ihn nicht zur Seite geschoben hat, als er die Kletterausrüstung holte.«
    Noch während Perry verschwand, nahm Cate den Wasserbecher aus Maureens Hand und trank in großen Schlucken. »Was ist mit deinem Bein?«, fragte Maureen.
    »Ich bin auf einen Fels gefallen und mit dem Knie aufgekommen. Ich glaube nicht, dass es schlimm ist, aber es ist angeschwollen und wund.« Das war eindeutig untertrieben. Sie hätte alles für ein Eispack und zwei Aspirin gegeben.
    »Dann bist du hier richtig.« Gena gab sich alle Mühe, frohgemut zu klingen, doch sie scheiterte kläglich. Sie war bleich, und ihre Augen waren eingesunken. »Wir sind hier die orthopädische Abteilung.«
    »Sie hat Recht«, Neenah ließ Creed allein und kam zu ihr. »Lass dich sauber machen, dann schauen wir mal, wie das Knie aussieht.«
    »Ich habe keine Sachen zum Wechseln«, sagte Cate, aber sie war zu müde, als dass ihr das wirklich wichtig gewesen wäre.
    »Darum werde ich mich kümmern«, sagte Maureen, während sie Cate zu einem anderen Stuhl im Keller half, wo sie sich hinter einem Laken ausziehen konnte. »Sag mir, was du haben möchtest, dann schicke ich Perry rüber, um es zu holen.«
    »Der Arme. Er ist bestimmt völlig fertig von der ewigen Hin- und Herlauferei.« Cate schloss die Augen, ließ sich von ihnen bis auf die Unterwäsche ausziehen und stand auf einem Bein auf, als sie ihr aufhalfen, um ihre beiden Hosen abzustreifen. Wohltuend kühl strich der Waschlappen über ihr Gesicht, ihre Arme und Hände.
    »Die Schwellung sieht wirklich schlimm aus«, murmelte Neenah. »Eigentlich hättest du dieses Knie überhaupt nicht belasten sollen.«
    »Ich hatte keine Wahl.«
    »Ich weiß, aber jetzt hast du eine. Wir holen dir ein paar Kissen, damit du das Bein hochlagern und abstützen kannst, dann hast du es bequemer.« Der Waschlappen wurde neuerlich in kaltes Wasser getunkt und auf ihr Knie gelegt. Es war kein Eispack, dennoch linderte die Kälte den Schmerz. Maureen erschien mit zwei Tabletten in der Hand; Cate nahm sie, ohne zu fragen und ohne sich dafür zu interessieren, was es für Medikamente waren.
    Gemeinsam schoben Neenah und Maureen ein paar Kissen, Kartons und Stapel aus zusammengelegten Anziehsachen über den Boden, bis sie eine Art Liege auf dem Boden arrangiert hatten, auf der sich Cate mit ihrer Hilfe niederließ. Sie setzte sich auf die Kissen, lehnte den Rücken gegen die Schachteln und ließ sich die Kleiderstapel unter das Knie schieben. Das Knie entlasten zu können war ein wunderbares Gefühl. Die beiden deckten sie mit einer Decke zu und ließen sie allein.
    Sie schlief augenblicklich ein und hörte nicht mehr, wie Perry zurückkehrte.
    Creed weckte sie wenig später auf, indem er auf seinen Stock gestützt zu ihrem »Zimmer« gehumpelt kam und dabei einen Stuhl hinter sich herschleifte. Neenah folgte ihm, den Kulturbeutel in der Hand und mit ärgerlicher Miene. »Er will nicht auf mich hören«, beschwerte sie sich bei Cate, obwohl sie trotz ihres Ärgers befremdlich zufrieden wirkte.
    »Ich kenne das Gefühl«, meinte Cate nur.
    »Ist das der richtige Kulturbeutel?«, fragte Creed und nahm ihn Neenah aus der Hand.
    Cate nickte. »Es ist der Einzige im Haus. Habt ihr etwas darin gefunden?«
    »Nichts. Ich habe alles ausgekippt, alles geöffnet, was sich nur öffnen lässt ...«
    »Und einiges, das sich nicht öffnen lassen wollte«, warf Neenah ein.
    Er sah kurz aus dem Augenwinkel zu ihr auf, und aus seinem Blick sprach eine solche zärtliche Vertrautheit, dass Cate fast nach Luft geschnappt hätte. Wann war das passiert?
    Eigentlich lag die Antwort auf der Hand: Zur gleichen Zeit, als es ihr und Cal passiert war.
    »Es ist nichts drin«, sagte Creed. »Ich habe alle Nähte und den Reißverschluss abgetastet und das verdammte Ding komplett auseinandergenommen. Falls etwas Wertvolles, Belastendes oder auch nur entfernt Interessantes in diesem Kulturbeutel war, habe ich es nicht gefunden.«
    Cate starrte den Beutel an und zwang ihr übermüdetes Gehirn zu funktionieren. »Sie glauben nur, dass es da drin ist«, sagte sie langsam.
    »Dass was da drin ist?«, fragte Creed scharf.
    »Das weiß ich auch nicht. Aber was es auch ist, sie glauben, dass

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