Im siebten Himmel mit dem Milliardär
jemanden mit ihrer Herkunft keine Kleinigkeit war. Bestimmt würde Seth sein Versprechen halten und Alexas Unternehmen weiterempfehlen – und die Medinas wären überaus reiche Auftraggeber.
Allerdings wunderte sie sich ein wenig, wer auf die Idee gekommen war, ein Frühstück mit zwei Kleinkindern in einem derart vornehmen Restaurant einzunehmen.
Als sie den gut besuchten Speisesaal betraten, wusste sie augenblicklich, wer ihre Gastgeber waren. Ein dunkelhaariger Mann mit aristokratischen Gesichtszügen erhob sich von einem Tisch, der für sechs Personen eingedeckt war, und nickte ihnen zu. Neben ihm saß eine junge Frau, die eine Blume hinter das Ohr gesteckt hatte.
Seth schüttelte die Hand des Mannes, als sie den Tisch endlich erreicht hatten. „Javier darf ich Ihnen …“
Doch der Mann ergriff Alexas Hand. „Alexa Randall. Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen“, sagte der Mann mit kaum hörbarem Akzent und deutete auf die Blondine an seiner Seite. „Das ist meine Frau Victoria.“
„Schön, Sie zu treffen.“ Victoria lächelte herzlich und hakte sich bei ihrem Mann unter, der beschützend seine Hand auf ihre legte.
„Darf ich vorstellen?“, fragte Seth und schob das Verdeck der Zwillingskarre nach hinten. „Mein Sohn Owen und meine Tochter Olivia.“ Seth setzte seinen Sohn in den Hochstuhl.
Als Victoria sich zu Olivia herabbeugte, streckte das kleine Mädchen stattdessen die Arme nach Alexa aus, wie diese gerührt zur Kenntnis nahm – und auch ein wenig erschreckt. Die Babys hatten nicht lange gebraucht, um sich einen Platz in ihrem Herzen zu erobern. Anmutig trat Victoria einen Schritt zurück und überließ es Alexa, das Mädchen auf den Kinderstuhl zu setzen.
„Es tut mir leid, dass Javier darauf bestanden hat, dass Sie die Babys mit zum Frühstück bringen“, sagte Victoria etwas später zu Alexa. „Aber sie sind so süß.“ Sie kitzelte Olivia unter dem Kinn. „Und ich hoffe, dass wir beide uns anfreunden, damit ich mich um dich kümmern kann, während Alexa frühstückt.“
„Ich hoffe, ich komme zurecht, aber vielen Dank“, erwiderte Alexa und griff nach dem Saftglas.
Während Javier die Sehenswürdigkeiten von St. Augustine erörterte, waren Olivia und Owen damit beschäftigt, Obst zu essen – was Alexas Nerven aufs Äußerste strapazierte, denn mit Argusaugen wachte sie über die Erdbeeren auf dem Teller des kleinen Mädchens, um zu verhindern, dass Owen sie zwischen die Finger bekam. Ehrfürchtig beobachtete sie Seth, der unverdrossen Steak und Eier verzehrte, während er seine Kinder mit Haferbrei fütterte und nebenbei noch ein Gespräch mit Javier führte. Etwas beschämt dachte sie daran, wie die Kinder unter ihrer Aufsicht am Abend zuvor das Bad geflutet hatten.
Victoria legte ihr Messer neben dem Teller mit den halb verzehrten Eiern à la Benedict ab. „Ich hoffe nur, dass er Ihnen noch ein bisschen Spaß gönnt, wenn all diese langweiligen Businessmeetings vorbei sind.“
„Verzeihung?“, fragte Alexa irritiert, denn es fiel ihr etwas schwer, dem Gespräch bei Tisch in einem Saal voll lärmender Frühstücksgäste zu folgen und dabei die Zwillinge im Blick zu behalten.
Nachdem sie sich die Lippen mit einer weißen Leinenserviette abgetupft hatte, erklärte Victoria: „Ich finde, Sie haben sich eine Belohnung verdient, weil Sie die ganze Zeit allein auf die Kinder aufpassen.“
„Ich bin eigentlich nur das Aushilfskindermädchen.“
„Allerdings sieht Seth Sie nicht so an, als wären Sie für ihn nur die Nanny“, erwiderte Victoria und beugte sich vertraulich vor.
Dagegen konnte Alexa nichts sagen, denn vermutlich verschlang sie Seth auf ähnliche Weise mit Blicken, wie er es mit ihr tat. „Um ehrlich zu sein, kennen wir uns noch nicht sehr lange.“
„Ach“, meinte Victoria und bewegte dabei die Hand, sodass ihr Ehering im Licht des Kronleuchters aufblitzte. „Zeit spielt in Herzensangelegenheiten keine Rolle. Ich habe sofort gewusst, dass Javier der Richtige ist.“ Liebevoll lächelte sie ihrem frisch angetrauten Ehemann zu, der mit Seth ins Gespräch vertieft war.
„Wir unterhalten nur eine Geschäftsbeziehung“, betonte Alexa und hoffte, es auch glauben zu können, wenn sie es nur oft genug sagte. „Das Ganze ist rein geschäftlich.“
„Natürlich.“ Victoria lächelte jedoch unverdrossen weiter. „Es tut mir leid. Halten Sie mich bitte nicht für neugierig.“
„Keine Ursache.“ Alexa machte der anderen Frau keinen
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