Im siebten Himmel mit dem Milliardär
seidenes Sommerkleid mit korallenfarbenem Blumendruck tragen – dazu goldfarbene Riemchensandalen. Ihr Haar hatte sie mit einem passenden Band zurückgebunden, dessen Enden lose über ihren Rücken hingen.
In einer anderen Einkaufstasche befanden sich noch mehr Sachen – Unterwäsche, ein Nachthemd und eine prall gefüllte Kosmetiktasche. Früher einmal hätte sie einen derartigen Luxus für normal gehalten. Mittlerweile musste sie hart dafür arbeiten, um sich auch nur einen dieser kostspieligen Gegenstände leisten zu können. Es war schon erstaunlich, wie sehr sich ein Mensch innerhalb eines Jahres zu ändern vermochte. Aber sie hatte es geschafft und würde dem Leben auch weiterhin die Stirn bieten.
Nachdem sie sich erneut ihre Wertvorstellungen vor Augen geführt hatte, verließ sie das Schlafzimmer und ging in den Wohnbereich, in dem Seth gerade damit beschäftigt war, die Zwillinge in einen neuen Doppelwagen zu verfrachten.
Als er zu ihr aufsah, lächelte er, und unwillkürlich fühlte Alexa sich von dem Funkeln seiner grünen Augen und den sexy Grübchen in seinen Wangen in den Bann gezogen. Immer mehr geriet sie in Gefahr, von diesem Strudel aus Glück, der von Seth ausging, mitgerissen zu werden. Allerdings wusste sie nur zu genau, dass es ein riskantes Unterfangen war. Ihrem eigenen Seelenfrieden zuliebe musste sie sich von ihm fernhalten und sich nicht auf Intimitäten mit einem Fremden einlassen.
Ein Fremder, der mit jeder Sekunde noch faszinierender zu werden schien. Und mal ehrlich – ein Milliardär, der mit einer Kinderkarre umzugehen verstand, war sicher nicht so realitätsfern, wie sie befürchtet hatte, oder? Diese Erkenntnis ermunterte sie, mehr über diesen Mann lernen zu wollen. Es würde ihr in vielerlei Hinsicht helfen – besonders im Hinblick auf ihr Unternehmen. Einzig und allein darauf wollte sie sich konzentrieren und nicht auf diese wahnsinnige Anziehungskraft, die von ihm ausging.
„Sind Sie fertig?“, fragte er.
„Ja, ich glaube schon.“ Sie würde es schaffen und ihre professionelle Maske wahren, während sie insgeheim herausfand, ob der überwältigend heiße Seth Jansen noch mehr Überraschungen parat hatte.
„Freut mich, dass die Sachen passen. Obwohl ich glaube, dass es angebrachter wäre, wenn wir beide beim Frühstück mit den Zwillingen Regenmäntel überziehen“, scherzte er.
Bevor sie lachen oder zu einer Antwort ansetzen konnte, klingelte Seths Telefon, und entschuldigend hob er die Hand. „Verzeihen Sie bitte, aber ich muss drangehen. Ist was Geschäftliches.“
Er nahm das Gespräch an und griff mit der freien Hand nach seiner Aktentasche, während Alexa die Karre zum Fahrstuhl schob. Bei jeder Bewegung erinnerte sie die Seide auf ihrer nackten Haut daran, wie überaus empfänglich ihre Sinne an diesem Morgen waren. Obwohl sie gern den Sonnenschein dafür verantwortlich gemacht hätte, wusste sie nur zu gut, dass der Kuss letzte Nacht etwas Unbekanntes in ihr geweckt hatte. Etwas, das es notwendig machte, mehr denn je ihre beruflichen Ziele im Blick zu behalten.
Zwei Stockwerke weiter unten öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und gaben den Blick auf ein älteres Ehepaar in eleganter Designerbekleidung frei. Im auffälligen Gegensatz zu den teuren Outfits der beiden stand die schlichte Baumwolltasche der Frau, auf der Omas Engel stand. Darunter waren zahlreiche kleine Handabdrücke zu sehen – und wehmütig nahm Alexa zur Kenntnis, dass es mindestens elf sein mussten.
Der Mann flüsterte seiner Frau etwas zu, und diese bückte sich, um einen Kinderschuh aufzuheben, den einer der Zwillinge verloren hatte.
„Eine ganz reizende Familie haben Sie da“, sagte die ältere Dame zu Alexa, während sie ihr das Schühchen reichte.
Alexa schluckte, doch bevor sie die andere Frau verbessern konnte, hatten sie die unterste Etage erreicht, und das freundliche Ehepaar war bereits wieder ausgestiegen. Als Alexa zu Seth hinübersah, bemerkte sie den leidenschaftlichen Blick, mit dem er sie bedachte, während er das Telefon wegsteckte. Ihr wurde der Mund trocken, und sie stützte sich auf der Sportkarre ab, denn ihre Knie fühlten sich plötzlich ganz weich an.
Während sie die Karre in den Frühstücksraum schob, ließ Seth sie nicht aus den Augen, wie sie erregt feststellte. Sie bemühte sich, ihren inneren Aufruhr zu ignorieren, immerhin trennten sie nur noch wenige Sekunden von dem Frühstück in königlicher Gesellschaft – was selbst für
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