Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
nach draußen schaute. „Ich will nicht hoffen, dass die uns den ganzen Tag mit lauter Musik wach halten.”
Unwillkürlich musste Mortimer lachen. „Drei Frauen sind doch noch keine Party, und nur, weil sie um.... ”, er sah sich um, bis er eine Wanduhr entdeckte. Der Minutenzeiger rückte eben ein Stück weiter, also lief die Uhr auf Batterie und zeigte hoffentlich die richtige Zeit an, „.... vier Uhr ein Bier trinken, nachdem sie in dieser Bullenhitze den Rasen gemäht haben, sind sie noch lange nicht partyverrückt.”
„Wenn wir hier alle keinen Strom haben, wieso können sie dann Musik laufen lassen?”, überlegte Bricker.
Mortimer erwiderte nichts darauf, sondern beobachtete weiter die Nachbarinnen. Alex kam aus der Garage, den Rasenmäher hatte sie dort irgendwo abgestellt. Sie und Sam hatten Jo je eine der Bierflaschen abgenommen, und plötzlich begann sie einen etwas eigenartigen Tanz, wobei sie erkennbar versuchte, ihre Schwestern zum Mitmachen zu animieren.
„Wahrscheinlich haben sie einen CD-Player, der auf Batterie läuft”, beantwortete Bricker seine eigene Frage, nachdem er den Lichtschalter neben der Schiebetür ein paarmal umgelegt hatte, ohne dass etwas geschah.
„Oder sie haben ebenfalls einen Generator”, gab Mortimer zu bedenken. Kaum hatte er ausgesprochen, erfüllte ein lautes Motorengeräusch das Cottage. Das musste Deckers Generator sein. Bricker versuchte sich noch einmal am Lichtschalter, und diesmal ging das Licht an.
Einen Moment lang standen sie schweigend da, dann fragte Bricker hoffnungsvoll: „Meinst du, der produziert genug Saft, dass wir auch die Klimaanlage einschalten können?”
„Das tut er nicht”, antwortete Decker, der soeben die Treppe herunterkam. „Der Generator war schon vorhanden, als ich das Haus gekauft habe. Er ist alt und nicht sehr leistungsfähig, auch wenn er verdammt viel Lärm macht. Ich wollte ihn schon längst austauschen lassen, aber ich bin nie dazu gekommen. Ich schätze, jetzt muss ich das wirklich in Angriff nehmen. Für den Kühlschrank und ein paar Lampen wird er genügen.”
Bricker schaute ehrlich enttäuscht drein, was Mortimer darüber ins Grübeln brachte, wie heiß es oben wohl sein mochte. „Seht mal”, sagte der jüngere Unsterbliche plötzlich. „Der Lärm des Generators hat offenbar deine Nachbarinnen aufmerksam werden lassen.”
Mortimer und Decker folgten seinem Blick und stellten fest, dass die drei Frauen wie erstarrt dastanden und zum Cottage herüberblickten. „Wie kann es sein, dass sie trotz der lauten Musik den Generator hören können?”, murmelte Decker.
„Der Generator ist auch wirklich sehr laut”, meinte Mortimer und verstummte, als ihm auffiel, dass die Frauen sich der Baumreihe näherten, die die beiden Grundstücke voneinander trennte.
„Oh, verdammt”, brummte Decker.
„Das haben wir gleich”, sagte Mortimer gelassen. „Wir überzeugen sie einfach davon, dass sie gar nicht herkommen wollen. Ich nehme mir die Tollpatschige vor.”
„Und welche soll das sein?”, fragte Bricker verwirrt. „Die mit den langen Haaren.”
„Aha.” Er nickte. „Dann nehme ich die mit dem Pferdeschwanz.”
„Dann bleibt für mich ja nur noch eine übrig”, meinte Decker lakonisch. Mortimer lächelte flüchtig und konzentrierte sich auf Sam, dann sandte er seine Gedanken aus, um ihre zu finden und die Kontrolle über sie zu übernehmen.
Beiläufig nahm er wahr, wie zuerst eine, dann die zweite Schwester stehen blieb, doch Sam ging fröhlich weiter und schien nichts von seinen Anstrengungen zu bemerken, in ihre Gedanken einzudringen. Aus einem unerfindlichen Grund gelang es ihm einfach nicht, also verstärkte er seine Bemühungen.
„Äh.... Mortimer”, meldete sich ein besorgter Decker zu Wort, da Sam noch immer nicht anhielt. Dass ihre Schwestern ihr gar nicht mehr folgten, schien sie nicht wahrzunehmen. „Was ist los?”
„Nichts ist los. Augenblick noch”, murmelte er unzufrieden und verstärkte noch einmal seine Konzentration. Wieder verstrichen einige Sekunden, aber nach wie vor konnte er nicht in ihre Gedanken vordringen.
„Wirst du sie nun aufhalten oder nicht?”, fragte Decker ärgerlich. Die beiden Schwestern standen reglos wie zwei Puppen da und warteten darauf, dass die Männer ihnen vorgaben, was sie als Nächstes denken sollten, bevor sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper zurückerlangten. Die Männer wiederum warteten darauf, dass Mortimer endlich Sam in den Griff
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