Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
ob eine Seniorpartnerschaft tatsächlich all diese Mühen wert war. Wollte sie überhaupt Seniorpartner werden? Aber für den Augenblickverdrängte sie all ihre Zweifellund ihre Unschlüssigkeit, verabschiedete sich von ihrem Boss und legte auf.
„Ich habe mich doch wohl verhört, dass du dich in deinem Urlaub zu irgendwelcher Arbeit bereiterklärt hast, nicht wahr?”
Sam verzog den Mund, als sie Alex’ gereizten Tonfall vernahm. „Es hat nichts mit Arbeit zu tun. Es geht um einen Gefallen für die Latimers. Ihre Tochter ist in ihrem Cottage und geht nicht ans Telefon. Ich fahre nur vorbei und sehe nach, ob alles mit ihr in Ordnung ist.”
„Du fährst Mal eben bis nach Minden, nur um nach der Tochter der Latimers zu sehen?”, fragte Alex ungläubig. Sam wünschte, ihre Schwester hätte diesen Teil des Telefonats nicht mitbekommen.
„Sie ist Babcocks Patenkind”, erklärte sie in der Hoffnung, Alex’ Verärgerung ein wenig zu lindern. „Und er macht sich ebenfalls Sorgen um sie.”
„Ist Minden weit von hier?”, fragte Mortimer interessiert. Erst jetzt fiel Sam auf, dass er, Bricker und Jo alle mit ihren Einkaufswagen zurückgekehrt waren, weil sie wissen wollten, was los war.
„Von hier braucht man eine Stunde und zwanzig Minuten”, ließ Alex ihn wissen und ergänzte noch: „Aber vom Cottage dauert die Fahrt über zwei Stunden. Vor halb zehn oder zehn wird sie auf keinen Fall zurück sein.”
Sam stutzte angesichts dieser Uhrzeit und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Erschrocken stellte sie fest, dass es bereits halb fünf war. Sie fragte sich, wo die Zeit geblieben war, doch dann fiel ihr ein, dass sie ja erst gegen Mittag aufgestanden war. Auf dem Weg zum Supermarkt hatten sie einen Zwischenstopp eingelegt, um einen Brunch zu sich zu nehmen, danach hatten sie bei einem Baumarkt angehalten, damit Bricker zwei große Kühltaschen kaufen konnte, die er und Mortimer benötigten, um alle Lebensmittel wohlbehalten zum Cottage zurückzubringen. Erst im Anschluss daran waren sie endlich zum Supermarkt weitergefahren.
„Wir sollten die Einkäufe in die Wagen umladen”, sagte Sam, um das Thema zu wechseln. Ihre Schwestern waren um sie besorgt, weil sie ständig so viele Überstunden machte und unter viel zu großem Druck stand. Diese Sorge war mit ein Grund gewesen, warum sie diesen zweiwöchigen Urlaub geplant hatten, denn nur so konnten sie sie für kurze Zeit von ihrer Arbeit fernhalten. Schon vor Monaten hatten sie sie dazu überredet, diesen Urlaub bei ihrem Boss einzureichen. Damals war sie tatsächlich dem Irrglauben erlegen, bis dahin aus dem Gröbsten raus zu sein.
Das Gegenteil war der Fall , denn als der Urlaubsbeginn näher rückte, da steckte sie genauso bis über beide Ohren in der Arbeit wie zuvor, und sie war sogar dicht davor gewesen, den Urlaub gar nicht anzutreten. Die bloße Überlegung hatte bei ihren Schwestern solche Wut und Verständnislosigkeit ausgelöst, dass sie sehr schnell wieder davon abgerückt war.
„Ich kann sie fahren.” Verwundert sah Sam zu Mortimer. Hatte sie das gerade richtig gehört? Sie war sich nicht sicher, aber er sah sie an und redete mit ihren Schwestern. „Wir können das Essen und das Eis in die Kühltaschen packen, und wenn es euch nichts ausmacht, fahrt ihr mit Bricker und den Einkäufen zurück zum Cottage. In der Zwischenzeit kann ich mit Sam im Geländewagen nach Minden fahren. So geht es viel schneller, schließlich dauert die Fahrt so nur gut dreieinhalb Stunden statt fünf”
Wie von Zauberhand war die Verärgerung verflogen, die Alex und Jo eben noch ausgestrahlt hatten. „Okay”, stimmten die zwei gut gelaunt zu, dann erklärte Alex: „Wir sollten zusehen, dass wir alles in den Kühltaschen verstauen können.”
Sam sah der Vierergruppe nach, wie sie zu den Wagen ging, und schüttelte fassungslos den Kopf, während sie überlegte, in welchem Augenblick ihr eigentlich die Kontrolle über ihr Leben entglitten war. Alle um sie herum schienen über ihren Kopf hinweg zu entscheiden. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, Mortimers freundliches Angebot abzulehnen, doch ihr wurde klar, dass sie sich damit ins eigene Fleisch schnitt. Immerhin sparte sie gut eineinhalb Stunden, und Alex würde sich dann auch nicht so sehr, aufregen. Andererseits hieß das, dreieinhalb Stunden mit Mortimer in einem Wagen sitzen zu müssen.... Das war ziemlich beunruhigend, fand Sam, und fast hätte sie das Angebot tatsächlich abgelehnt, dann
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