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Im Silberschein des Mondes

Im Silberschein des Mondes

Titel: Im Silberschein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Zimmermann
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gar nicht schwer , so zu heulen ,wenn sie daran dachte , das Mucky sie fast überführt hätte . Aber nur , wenn Annas Oma ihm glaubte und nicht ihr . Und darum musste sie schauspielern, um jeden Preis das arme Opfer spielen. Mucky schüttelte den Kopf und war erschüttert über Ninas Verlogenheit. , Stimmt nicht, Oma Hilde, Nina lügt, `` er versuchte der Oma alles so gut wie möglich zu erklären. Nina unterbrach ihn natürlich immer wieder wortreich: ,, Der spinnt doch, Frau Müller, Sie kennen mich doch, so etwas würde ich nie tun. Anna ist doch meine Freundin .`` Endlich kam auch Mucky zu Wort , auch wenn Nina ihn immer wieder unterbrechen wollte : ,,Nina hat Gurt kaputt macht und hat neuen bracht .`` Damit zog er den Gurt , der schon von der Rangelei halb aus dem Beutel gerutscht war , ganz heraus : ,, hier der kaputte Gurt .`` Oma Hilde sah erschüttert auf den demolierten Gurt und konnte nicht glauben , was sie da sah : ,, Nina , das hast Du gemacht ? Schämst Du Dich nicht? Anna hätte tot sein können. Und Du willst Annas beste Freundin sein? Fahr nach Hause und lass Dich hier nie wieder sehen. Morgen benachrichtige ich die Polizei. `` Sie sah hinter Nina her, die nun nach ihren Worten, ohne den beschädigten Gurt sichtlich beschämt aus der Scheune schlich. Was würde Anna dazu sagen, ging der Oma durch den Kopf.
Sie wandte sich Mucky zu: ,, Mucky, das hast Du toll gemacht. Ich danke Dir. Geh jetzt auch nach Hause und morgen kommst Du wieder. `` Mucky fühlte sich bei Omas Lob unwahrscheinlich gut und er dachte bei sich: ,, Vielleicht kann ich ja mal Polizist werden, oder? `` Stolz verließ er die Scheune und freute sich schon auf morgen.
Oma Hilde mochte gar nicht an Morgen denken, denn sie wusste noch nicht, wie sie Anna Ninas Gemeinheit beibringen sollte. Sie glaubte nicht, das Anna die Polizei benachrichtigen würde, dafür war sie zu lange mit Nina befreundet. Aber warum hatte Nina so etwas getan? Mit diesen Gedanken ging sie zurück in ihr Schlafzimmer, stellte das Gewehr wieder zurück an seinen Platz und versuchte, so schnell wie möglich diese scheußlichen Gedanken zu verdrängen und endlich einzuschlafen.
Da Anna wieder zu Hause war , zwar nicht mehr das Bett hüten aber sich immer noch schonen musste , besuchte Oma Hilde ihre Enkelin am Nachmittag des nächsten Tages . Bei einer Tasse Tee brachte sie Anna schonend bei, was in der letzten Nacht passiert war. Anna konnte nicht glauben, was sie von Nina, ihrer besten Freundin, da hörte. Das war doch nicht Nina, mit der sie schon seit Ewigkeiten befreundet war. Sie weinte bittere Tränen um ihre verlorene Freundschaft und ihre Oma konnte sie kaum trösten. , Was willst Du denn jetzt machen? Willst Du sie anzeigen? Irgendetwas muss doch passieren oder nicht? `` Doch Anna wollte alles nur so schnell wie möglich vergessen, nichts mehr von Nina und den Unfall hören. Sie hatte keine Freundin mehr. Auch Annas Eltern stimmten ihr zu, dass sie Nina so schnell wie möglich vergessen solle, denn Zeit heilt bekanntlich alle Wunden. So traurig Anna über Ninas Gemeinheit war, hoffte sie, das die Zeit wirklich alle Wunden heilte. Wenn Nina versuchte, sich mit ihr telefonisch in Verbindung zu setzen, nahm Anna den Anruf nicht an. Ninas Briefe gingen ungeöffnet an den Absender zurück. Es war so, als ob Nina in ihrem Leben nie eine Rolle gespielt hätte und das war sicher die größte Strafe für Nina.

Eine große Liebe beginnt
    Fünf Jahre waren inzwischen vergangen. Anna hatte das alte Häuschen, dieses wunderschöne alte Häuschen auf dem Lande, von ihren verstorbenen Großeltern geerbt. Sie saß nun auf der mit Blumen bepflanzten Terrasse und ließ verträumt ihre Gedanken wandern. Zu ihren Füßen lag ein Golden Retriever, Tosca und der kleine Jack Russel Blue, lag wie immer auf ihrem Schoß. Zufrieden, dass sie bei ihrem Frauchen liegen konnten, brummelten sie manchmal im Schlaf, sahen zu ihr auf und schliefen weiter.- Versonnen dachte sie, wie so oft, an ihre geliebten Großeltern, die nun schon einige Jahre auf dem Dorffriedhof lagen. Nach langer Krankheit waren sie kurz nacheinander gestorben. Sie konnte zuerst nicht glauben, dass diese lieben, alten Leute nicht mehr lebten. Sie, Anna, hatte sich um sie gekümmert, so gut sie konnte und hatte immer gehofft, dass ihre gute Pflege die beiden wieder auf die Füße brachte. Aber ihr Hoffen und Bangen waren umsonst, der Tod war stärker.- Nach ihrem Abi hatte sie ein Studium in Kunst und Malerei

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