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Im Silberschein des Mondes

Im Silberschein des Mondes

Titel: Im Silberschein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Zimmermann
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Haare, die ihr bis auf dem Rücken fielen. Manchmal band sie ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, doch heute blieben sie offen. Blaue, strahlende Augen mit langen dunklen Wimpern, etwas mit Mascara betont, die Stupsnase, die schwungvoll nach oben zeigte. Ihr Bild entsprach fast der Lily von früher, aus einer bekannten Zeitung. Dann diese Super Figur, eine schmale Taille, lange Beine und Brüste, nicht zu klein, aber auch nicht zu groß, gerade richtig, so sagte Isi immer. Isi, ihre beste Freundin, ihre einzige. Nina, ihre damalige Freundin aus Kindertagen, hatte sie vor Jahren so bitter enttäuscht, dass sie nie mehr einem anderen Menschen vertrauen konnte. Als sie Isi traf, die eigentlich Isabell hieß, verstand sie sich auf Anhieb gut mit ihr und das blieb in den vier Jahren, die sie sich kannten, auch so. Isi hatte jetzt zwar einen Freund, den sie sehr liebte, aber darunter litt ihre Freundschaft nicht. Die beiden wollten Ende des Jahres heiraten und sie sollte Brautjungfer sein und darauf freute sie sich schon. Torben, Isis Freund, war ein toller Mann und wenn sie ihn ansah, wünschte sie sich auch so einen Traummann, naja, so in etwa.- Schwungvoll warf sie ihre Haare über die Schulter zurück und zusammen mit den Hunden lief sie die Treppe hinunter. Unten in der Diele zog sie sich noch flache Slipper an, griff sich ihre Tasche, schloss die Haustür hinter sich und stieg in ihren blauen VW- Käfer, der schon fahrbereit vor der Haustür stand. Mucky dachte aber auch wirklich an alles. Er hatte zwar keinen Führerschein, aber auf ihrem Grundstück durfte er ihr Auto schon mal bewegen und wie man sah, klappte es vorzüglich.- Die Hunde sprangen auf dem Rücksitz und rollten sich zufrieden zusammen und los ging die Fahrt. Die Sonne schien warm vom Himmel und sie freute sich schon auf Isi und das Eis, dass sie nachher zusammen essen wollten. In der kleinen italienischen Eisdiele schmeckte es besonders gut und der Inhaber war immer sehr nett. Weil sie blond war? Vielleicht, aber eigentlich war er zu allen nett, naja, zu Frauen schon ein wenig netter.-An der langen gerade Landstraße, die von Bäumen und Büschen gesäumt war, sah sie plötzlich eine winkende Gestalt stehen. Als sie näher kam, konnte sie erkennen, dass es ein junger Mann mit einem Rucksack auf dem Rücken war, der wohl per Anhalter fuhr. Oder stand hier irgendwo ein Auto mit offener Motorhaube, woran man erkennen konnte, dass es einen Defekt hatte und deshalb dort stand? Nein, ein Auto war nicht zu sehen. Also doch ein Anhalter. Sollte sie anhalten und den jungen Mann, denn jung war er, mit nehmen? Man hörte und las doch immer wieder von Trampern, die Autofahrer bedrohten oder Fahrerinnen ausraubten und sie sogar vergewaltigten. Sollte sie anhalten? Ja, kurz entschlossen hielt sie an, denn an diesen schönen, sonnigen Tag konnte ihr doch nichts passieren. Sie fühlte, heute war ein besonderer Tag für sie, ein Glückstag. Als sie neben den jungen Mann stoppte, sah sie erst, wie herunter gekommen er aussah und bereute im gleichen Moment schon, angehalten zu haben. Seine Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht, Jeans und T-Shirt waren schmuddelig und im ganzem machte er keinen guten Eindruck auf sie. Nun war es zu spät, sie hatte angehalten, weiter fahren konnte sie nicht, denn die Tür wurde schon von außen geöffnet und eine raue Stimme fragte: ,, Kann ich bis zum nächsten Ort oder Stadt mitfahren? Nehmen Sie mich mit? ´´ Die Hunde knurrten leise, als sie die fremde Stimme hörten und sie musste die beiden erst besänftigen. Es war doch irgendwie beruhigend, zu wissen, zwei so treue Beschützer im Auto zu haben. Also, was sollte sie machen, denn wenn sie nein sagte, hätte er sich wohl trotzdem insAuto gesetzt. Also sagte sie zögernd: ,, Ich fahre bis zur Stadt, das sind ungefähr zehn Kilometer. Bis dahin können sie mitfahren. ´´ Wortreich bedankte er sich und ließ sich in den Sitz plumpsen, wobei er ihr erzählte, dass er nach Lübeck wollte, einen Freund besuchen. Das war ihr doch egal, von ihr aus könnte er bis nach Honolulu wollen und deshalb gab sie Gas, um schnell in der Stadt zu sein und ihn wieder los zu werden. Weil er freundlich war, erzählte auch sie ihm mehr von sich, als sie überhaupt wollte. Hatte er sie hypnotisiert? Nein, natürlich nicht, aber seltsam kam er ihr doch irgendwie vor. Sie erfuhr noch seinen Namen, den sie aber schon im nächsten Augenblick wieder vergessen hatte und dann waren sie auch schon in

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