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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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sagen. Jene Menschen zu töten war richtig.«
    »Lebendig hat Frances das nicht wieder gemacht«, entgegnete Alyssa.
    »Sie ist noch nicht hinübergegangen«, erklärte Loren. »Ich spüre ihre Aura. Sie wird wahrscheinlich nicht mehr lange hier sein. Möglicherweise besteigt sie gerade das Boot, um auf die andere Seite zu gelangen.«
    Alyssa, die das schon mal gehört hatte, seufzte. »Und auf der anderen Seite, was ist da? Der Himmel? Die Hölle? Das Fegefeuer? Oder was?«
    »Das erfährt nur, wer die andere Seite erreicht hat. Wenn ich das Boot sehe, ist es manchmal hell erleuchtet wie die Delta Queen , und Dampforgelklänge wehen herüber, dann wieder wirkt es klein und heruntergekommen mit seinem roten Steuerrad … Wer weiß schon, wohin es fährt?«
    »Egal«, sagte Alyssa und winkte ab.
    »Es sei denn, du triffst Frances. Du solltest auf alles gefasst sein.«
    »Verdammt.« Sie wurde wütend. »Du bist ein Hirngespinst. Welche Wirkung ein paar Tabletten wohl auf dich hätten, wenn ich versuchen würde, meine Ängste mit Medikamenten zu bekämpfen?«
    Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Schluck, was du möchtest, aber davon verschwindet dein Problem nicht«, antwortete Loren. »Es ist inzwischen sogar schlimmer geworden. Als du neulich abends Fairy rausgelassen hast, war das zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.«
    Alyssa beugte sich vor, die Ellbogen auf den Oberschenkeln, das leere Weinglas in der Hand. »Lucas Davenport«, sagte sie.
    »Ja.« Loren stand auf, schob die Hände in die Hosentaschen, ging im Zimmer umher, schaute sich die Bilder an den
Wänden an und blieb vor einer Landschaft von Kidd stehen. »Das sind die Klippen über dem Mississippi, nicht weit flussabwärts von St. Paul - wo der Fluss eine Biegung macht.«
    »Stimmt.«
    »Merkwürdig: Die Darstellung wirkt nicht realistisch, aber ganz real. Ein kleines Stück weiter den Fluss rauf legen die Boote ab. Komisch, dass dieses Bild hier bei dir hängt.«
    »Hör auf mit deinen Scheißbooten!«, herrschte Alyssa ihn an. »Wir müssen uns auf Davenport konzentrieren. Warum fühlt er Helen auf den Zahn? Und was will er von Ricky?«
    Loren setzte sich wieder, wich ihrem Blick aus. »Vielleicht hat er was rausgefunden. Wenn ja, haben wir ein ernstes Problem, Alyssa. Im Moment glaubt er noch, alle vier Morde seien von ein und derselben Person verübt worden. Falls er zu dem Schluss gelangen sollte, dass Helen oder Ricky etwas mit Frances zu tun hatte, erhebt sich doch die Frage, wie das Messer in Frank Willetts Wohnung kommt, oder?«
    »Lass mich überlegen.«
    »Du musst jetzt als Alyssa denken, nicht als Fairy«, sagte Loren. »Fairy ist zu impulsiv. Sie wollte die Sache mit dem Wagen und dem Messer unbedingt in ein und derselben Nacht erledigen. Und dann hätte sie sich fast selber mit dem Honda in die Luft gejagt.«
    Ein Lächeln spielte um Alyssas Lippen. Das war in der Tat ein ganz schöner Knall gewesen. »Ja, erstaunlich.«
    »Erstaunlich«, wiederholte Loren. »Sie ist ungeschoren davongekommen. Trotzdem wäre es nicht nötig gewesen, das Messer in derselben Nacht zu platzieren. Wir hätten Davenport unauffällig zu Frank dirigieren können, ohne die Waffe herzugeben. Das wäre besser gewesen … Ein Messer ist und bleibt ein greifbares Beweisstück.«
    »Helen«, sagte Alyssa wenig später. »Helen wusste, dass ich mit Frank schlafe. Wir sind öfter mal nachmittags hergekommen,
und ich hab sie ans andere Ende des Hauses geschickt, damit sie uns nicht stört. Sie wusste, was läuft.«
    »Könnten wir Davenport in ihre Richtung lenken?«
    »Er ist ihr schon auf der Spur. Wenn er uns um weitere Informationen bittet, kriegt er sie.« Alyssa leerte den letzten Rest aus der Flasche in ihr Glas. »Wir sagen ihm, dass sie über Frank Willett Bescheid wusste. Und die fünfzigtausend Dollar, nach denen er sucht … Sämtliche wichtige Post für Frances wurde hierhergeschickt, Bankauszüge, Unterlagen zu der Erbschaftssache. Wer hätte sie leichter abfangen können als Helen?« Alyssa runzelte die Stirn. »Aber ist Helen so clever? Möglicherweise schon. Wir sollten seine Aufmerksamkeit tatsächlich verstärkt in Richtung Helen lenken.«
    »Und was ist, wenn er nicht anbeißt? Da wäre die Frage nach dem Alibi. Falls Helen ein hieb- und stichfestes Alibi für nur einen der Morde hat, sitzen wir in der Tinte.«
    »Das schaukeln wir schon«, erklärte Fairy. »Genau wie die Sache mit Davenport.«
     
    »Schlechte Idee«, sagte Alyssa. »Lucas ist

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