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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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langen Gänge bis zum Ausgang gekämpft, eine Spur aus Leichen hinter mir lassend, aber für meinen Bruder war ich bereit, alles zu riskieren, einfach alles.
     
    Was für ein Held…
     
    Als ich auf die Straße trat, überlegte ich zunächst, wie ich wieder zurück in die reale Welt kommen würde, als ich dieses bedrohliche Getrappel hörte, das ich schon vernommen hatte, kurz bevor ich dieses kleine Haus betrat. Die Horde herannahender Jugendlicher, wie ich vermutet hatte, klang nun deutlich näher als noch zuvor und so langsam machte ich mir Sorgen. Wer oder Was kam da auf mich zu gerannt? Zu dem Getrampel vernahm ich außerdem noch eine Art Kampfgeschrei, Kriegsrufe oder so ähnlich, und ich fragte mich, wieso ich dieses Geräusch überhaupt hören konnte, wo doch in dieser Welt kein sonstiges Geräusch erklang. Mein heldenhaftes Hochgefühl verwandelte sich in ein ängstliches Panikgefühl, welches mir befahl, meine Schritte zu beschleunigen um schnellstmöglich zurück in die Bar zu kommen, wo ich über die Waschräume zurück in meine Welt gelangen konnte. Die Frage war nur, konnte ich den Weg dorthin noch schaffen, ohne die Bekanntschaft besagter Horde zu machen? Ich war nicht wirklich scharf darauf, zumal ich nicht wusste, wie aggressiv sie waren. Angst hatte ich deshalb, weil ich nur sie hören könnte, sie und nichts anderes. Das musste etwas bedeuten und es schien mir nichts Gutes zu sein. Zudem gaben sie unentwegt dieses Kriegsgebrüll von sich, von dem ich nur eines wusste… diese Typen würden sich garantiert nicht mit mir anfreunden wollen, sollten wir zusammen geraten. Mir fiel wieder ein, wie ich als Kind meine Hand in einen Spiegel gesteckt hatte und sie mit blutigen Bisswunden wieder herauszog. Befanden die sich damals hinter dem Spiegel, als ich meine Hand hindurch steckte? Hatten diese Wilden mich gebissen… und was noch viel wichtiger war… warum hatten sie das getan? Wollten sie mich fressen? Wie Angst einflößend dieser Gedanke auch war, so beflügelte er mich, mein Tempo erneut zu erhöhen, um schnellstens zu dieser schmutzigen Bar zu kommen und durch den Spiegel die altbewährte Sicherheit zurück zu gewinnen, aber vor allem… dieser unbekannten Bedrohung zu entkommen. Ich dankte in Gedanken dem Zustand, dass die Bar nur wenige Häuser weiter die Straße runter lag und ich sie schon jetzt sehen konnte, während ich das Getrappel der Horde immer näher heranrücken hörte. Um nicht in Verzug zu geraten, rannte ich so schnell ich konnte, denn in Wahrheit hatte ich die Hosen voll, aber falls Sie in Betracht ziehen, es jemandem erzählen zu wollen, werde ich es abstreiten. Jedenfalls rannte ich, was meine Beine hergaben und als ich das Lokal erreichte, erklang die Horde schon so nah, als wäre sie direkt hinter mir. Bevor ich die Bar betrat, warf ich noch einen neugierigen Blick über meine Schulter und sah eine etwa drei Meter hohe Kreatur um die Ecke rasen, die mehr Beine hatte, als ich zählen konnte. Sie blieb stehen, als sie meine Augen sah, der erste Kontakt, oder, wie man so treffend sagt, der erste Eindruck zählt, und starrte mich an. Sie war, bei Gott, so Furcht einflößend, dass meine Beine weich wurden. Mein kurzer Blick, bevor mich die Panik anhielt, die Beine in die Hand zu nehmen, offenbarte mir eine monströse Kreatur mit unzähligen Füßen, einem Riesenmaul mit mindestens vier spitzen Zahnreihen , die hintereinander lagen, sowie scharfen Klauen an den unzähligen Beinen. Es war grauenhaft! Die vielen Füße waren behaart, wie bei einer dieser handgroßen Taranteln und ihre drei Augen starrten mich an, als würden sie gleich aus den Höhlen springen und mich rollend verfolgen. Diese drei Meter große Kreatur war die von mir vermutete Horde, sie hatte mich aufgespürt, seit ich mich in dieser Welt aufgehalten hatte.
     
    Das alles nahm ich wie in einer Zeitlupe wahr. Dann, mit einem hektischen Ruck, riss ich die Tür zur Bar auf und rannte hinein, während ich das Getrampel der Bestie hinter mir vernahm. Sie hatte zur Jagd geblasen und meine fluchtartige Bewegung hatte den Grundstein gelegt, ich rannte durch die Bar direkt zu den Waschräumen, riss die Tür auf und hörte, wie die Kreatur direkt durch die Eingangstür der Bar rannte, scharf bremste und zu mir aufschloss. Sie hatte die Tür einfach durchbrochen, diese Bestie hatte die Kraft eines Bulldozers und kam direkt auf mich zu. Ich hörte noch, wie die Einzelteile der Eingangstür zu Boden rieselten, als ich vor all

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