Im Strudel der Gefuehle
»Mein liebster Wolfe, du hast mir bereits den Schreck meines Lebens eingejagt.«
Seine schwarzen Augenbrauen hoben sich fragend.
»Jedesmal wenn du mich berührst, geht ein angenehmer Schreck durch meinen ganzen Körper«, gestand sie.
Wolfe war überrascht. »Ist das wahr, Jessi?«
Sie streckte die Hand aus, damit er sehen konnte, wie sehr sie zitterte. »Das hat nichts mit Angst oder Ekel zu tun. Das passiert einfach, wenn du mich berührst oder wenn ich daran denke, wie du mich bei anderer Gelegenheit berührt hast.«
Sanft führte Wolfe ihre Hand an seinen Mund, küßte ihre Finger und verwob sie dann mit seinen eigenen Fingern.
»Warum fängst du nicht damit an, mich überall dort zu berühren, wo du selbst gerne berührt wirst?« schlug er vor.
Jessica legte den Kopf auf die Seite und schaute Wolfe überrascht an. Obwohl sein Körper von der Hüfte abwärts mit den Bettlaken bedeckt war, bestand nicht der geringste Zweifel an seiner Männlichkeit. Als sie den Kopf wieder hob, lag in ihren Augen ein spitzbübischer, sinnlicher Ausdruck.
»Ich befürchte, ich muß hier auf ein kleines Problem aufmerksam machen.« Sie wurde rot und räusperte sich verlegen, als ob sie plötzlich von Heiserkeit geplagt würde. »Eigentlich ist es gar nicht so klein. Es ist eher... von einem gewissen Ausmaß.«
»Was?«
Sein herausforderndes, träges Lächeln hatte auf Jessica die gleiche Wirkung wie die Berührung seiner Hände. Das Gefühl war gleichzeitig aufregend und beunruhigend.
»Für einen Mann, der den Ruf hat, ein wahres Adlerauge zu besitzen, wenn er am Lauf eines Gewehrs entlangvisiert«, murmelte sie, »befürchte ich beinahe, daß du auf kurze Entfernungen gar nicht so besonders gut sehen kannst.«
»Was soll das heißen?« fragte er und betrachtete schmunzelnd die Röte, die sich langsam auf ihren Wangen ausbreitete.
»Und da behauptest du, ich wäre unerfahren. Hast du es denn noch nicht bemerkt, mein Liebster? Wir sind nicht überall vollkommen gleich, was es mir natürlich ziemlich schwierig machen wird, deinem Vorschlag nachzukommen und dich überall dort zu berühren, wo ich auch gerne berührt werde.«
»Wir haben beide ein Paar Ohren«, stellte Wolfe unbeeindruckt fest.
»Soll das heißen, daß ich dich endlich ins Ohrläppchen beißen darf?«
Bevor Wolfe ihr noch antworten konnte, spürte er Jessicas Atem an seinem Ohr, die Wärme ihrer Zunge und ihre kleinen, spitzen Zähne. Er gab ein leises, lustvolles Stöhnen von sich, als ihre Zunge sich langsam vorarbeitete und ein süßer Schauer ihm den Rücken hinunterlief. Sie hob den Kopf und sah, wie seine Augen in der Morgendämmerung funkelten.
»Das hat dir wohl gefallen?« fragte sie.
Er grinste übers ganze Gesicht. »Allerdings.«
»Wie wundervoll«, murmelte sie und beugte sich erneut über ihn. »Mir nämlich auch.«
Spielerisch prüfte Jessica den Unterschied zwischen Ohr und Ohrmuschel mit der Zunge, den Zähnen, den Lippen. Nachdem sie Wolfe ein weiteres leises Stöhnen entlockt hatte, küßte sie ihn zärtlich hinters Ohr.
»Wir haben beide einen Hals«, flüsterte sie und schmiegte sich an seinen Hals.
»Wie bitte?«
»Einen Hals«, wiederholte sie. »Wir haben beide einen Hals. Mir gefällt es, wenn du meinen Hals mit dem Mund berührst. Soll das heißen, daß...«
»Ja«, unterbrach er sie hastig. »Bitte.«
Lächelnd rutschte sie ein Stück tiefer. Dabei bemerkte sie kaum, wie sich unter Wolfes geschickten Fingern ihr Nachthemd ein ganzes Stück geöffnet hatte. Der weiße Spitzenbesatz fiel auseinander, und darunter kamen ihre Brüste zum Vorschein, während sie selbst die straffen Sehnen und festen Muskeln an Wolfes Hals erforschte. Sein ganzer Körper war hart wie poliertes Holz, doch gleichzeitig viel geschmeidiger. Er strahlte Leben und Wärme aus.
»Dein Hals ist viel stärker als meiner.«
»Ich bin eben nicht so ein zartes Blümchen wie du«, stimmte Wolfe ihr zu. »Du kannst mich ruhig beißen, Elfchen. Laß mich deine Zähne und deine warme, kleine Zunge spüren. Du kannst mir nicht weh tun.«
Einen Augenblick später spürte er, wie Jessica vorsichtig an ihm knabberte. Ihre Bereitwilligkeit, ihm jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, war genauso erregend wie die Liebkosung selbst. Obgleich Wolfe genau wußte, daß er sich nicht vollkommen in der Gewalt hatte, zog er ihr Nachthemd beiseite und betrachtete ihre Brüste. Mit dem Zeigefinger streichelte er die sahnig weiße Haut genau an der Stelle, wo sie in
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