Im Strudel der Gefuehle
ihnen fort, und doch überdauerten sie die Zeit - abweisend, geheimnisvoll, fremd und unwirklich.
Gemeinsam ritten sie am Ufer von Flüssen entlang, die keinen Namen hatten: erkletterten Berge, die noch nie jemand vor ihnen bestiegen hatte und auf deren Gipfel es so still war, daß sie kurz vor dem Mondaufgang den leisen Gesang der Engel hören konnten. Gemeinsam tranken sie aus Seen, die genauso blau waren wie Wolfes Augen. Einer schlief in den Armen des anderen, und als sie erwachten, hatte der Winter die Birken mit seinem eisigen Hauch überzogen.
Schließlich folgten sie der untergehenden Sonne zurück in die San-Juan-Berge. Eine knappe Stunde von Willows und Calebs Haus entfernt errichteten sie ihr eigenes Heim an den klaren Wassern des Colum-bine. Dort flüsterte Wolfe leise seinen Mustangs ins Ohr und Jessica suchte nach dem Ende des Regenbogens in den tiefen Teichen entlang des Flusses. Dort, unter dem Himmel, der so endlos und klar war wie ihre Liebe, schufen sie neues Leben und neue Hoffnungen für die Zukunft. Die Jungen besaßen Wolfes Kraft und die Mädchen Jessicas Lachen und ihr überschäumendes Temperament.
Und durch all die stürmischen und friedvollen Jahre, die ihnen gemeinsam gegönnt waren, war Jessica die Sonne, die nur für Wolfe allein schien und dem Einsamen Baum Licht und Leben spendete.
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