Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
paar Blocks entfernt bereits zu sehen. Der Notarzt würde gleich hier sein.
    Er wünschte sich, er hätte die Uhr zurückdrehen können. Er liebte sie, liebte sie wie verrückt. Es war diese Liebe, die ewig währt, die Art von Liebe, von der er geglaubt hatte, er werde sie niemals empfinden.
    Langsam gingen ihre Augen auf. »Jake?«
    »Ich bin bei dir, Baby.« Er drückte sich ihre eisigen Finger an den Mund.
    »Haben ... haben wir ihn gekriegt?«
    »Wir haben ihn, Süße. Und du warst fantastisch.« Aber was, wenn Allie starb und Baranoff lebte? Er schluckte und schaffte es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.
    »Es tut... es tut furchtbar weh, Jake. Wenn mir ... etwas passiert ...«
    »Dir wird nichts passieren. Du wirst wieder gesund.« Er drückte ihre Hand und redete sich ein, dass es nicht so schlimm war, wie es aussah, aber er hatte verzweifelte Angst, dass dem nicht so war.
    »Aber falls doch ... dann versprich mir, dass du meinen Eltern sagst, wie sehr ich sie liebe.«
    Er schluckte und nickte.
    »Würdest du dich ... um Whiskers kümmern?«
    Er versuchte ein Lächeln, scheiterte jedoch kläglich. »Ich werde dafür sorgen, dass sich jemand um ihn kümmert und er ein gutes Zuhause bekommt.«
    »Und was ist mit dir, Jake? Wenn mir etwas zustößt, versprichst du dann ... dass du gut auf dich selber aufpassen wirst?«
    Ihre Worte ließen ihm die Augen brennen. »Dafür brauche ich dich, Süße. Ich brauche dich so sehr.«
    »Versprich mir, dass du mich nicht vergisst.«
    O Gott. »Du wirst nicht sterben, verdammt.« Ihr Gesicht begann zu verschwimmen, und er begriff erst jetzt, dass seine Augen voller Tränen standen. »Wir haben noch ein ganzes Leben vor uns. Ich liebe dich, Allie. Ich glaube, ich weiß es schon seit Wochen, aber erst heute Nacht...« Er schüttelte den Kopf, und die Worte verloren sich. Sie hatte die Augen geschlossen, und er glaubte nicht, dass sie ihn überhaupt hatte hören können.
    Warum hatte er es ihr nicht früher gesagt? Jetzt würde sie vielleicht sterben und nie mehr erfahren, wie sehr er sie liebte.
    Lieber Gott, bitte, lass mich sie nicht verlieren.
    »Los, los - alles aus dem Weg!
    Jake sah aus dem Augenwinkel eine Trage auftauchen, und Erleichterung mischte sich unter die nächste Angstattacke.
    Dann schoben die Arzte ihn zur Seite, entfernten den behelfsmäßigen Verband, den Agent Simpson ihr auf das Einschussloch gepresst hatte, und machten sich an die Arbeit, die sie schließlich in die Lage versetzen würde, Allie ins Mercy Hospital abzutransportieren, das nur wenige Meilen entfernt war. Es dauerte nur ein paar Minuten, dann rollten sie Allie bereits zum Krankenwagen und hoben sie an Bord.
    Jake stieg zu ihr in den Wagen. Er betete, dass sie das Krankenhaus erreichten, bevor es zu spät war.

28
     
    Es war Sonntagmorgen, zwei Tage später, als Allie in einem Privatzimmer des Mercy Hospital die Augen aufschlug. Sie erinnerte sich vage, nach der Operation auf der Intensivstation gelegen zu haben, aber offensichtlich hatte man sie mittlerweile anderswohin gebracht.
    Sie befand sich in einem völlig weißen Raum mit grauem Linoleumboden. Über ihrem Bett hing ein Fernseher an der Decke. Neben dem Bett standen auf einem Rollwagen ein Krug mit Wasser und ein Plastikbecher mit einem Strohhalm im Deckel.
    Ihre Schulter pochte. Über die Kanüle an ihrem Handgelenk tropfte aus einem transparenten, hoch hängenden Plastikbeutel eine Flüssigkeit in ihre Vene. Während sie die verpflasterte Nadel betrachtete, bemerkte sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung neben dem Bett. Sie drehte sich zur Seite und sah Jake zusammengesackt in einem Stuhl sitzen, der für seine Größe viel zu klein war.
    Er schlief. Sie konnte ihm die Erschöpfung ansehen. Welliges schwarzes Haar fiel ihm in die Stirn, der Bartwuchs mehrerer Tage machte ihm das Kinn rau, dunkle Schatten lagen unter seinen Augen, und sein Hemd war so zerknittert, dass er es tagelang angehabt haben musste.
    Jake schien zu spüren, dass sie ihn ansah, denn seine Augenlider klappten auf, und er war auf der Stelle wach, wie schon damals im Dschungel. »Allie ...«
    Sie versuchte zu lächeln, aber ihre Lippen bewegten sich kaum. »Jake ...«, sagte sie, erstickter als beabsichtigt, und immer noch benommen, von welchem Schmerzmittel auch immer.
    Er setzte sich gerader auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Wie geht es dir? Dumme Frage. Du hast vermutlich höllische Schmerzen.«
    Ihre Mundwinkel zuckten schon ein wenig

Weitere Kostenlose Bücher