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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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in der Lage, die Dinge auf die Reihe zu bekommen. »Ist Baranoff im Gefängnis?«
    Ihr Vater nickte. »Der Mann, der bei ihm war, Viktor Ivanov, ist bei der Schießerei ums Leben gekommen. Er war ein Ex-KGB-Agent. Er und seine Frau haben illegal hier gelebt. Die Frau wird schnellstens ausgewiesen, und Baranoff sieht einer Anklageschrift entgegen, die eine halbe Meile lang ist. Jake sagt, er wird die Sonne für mindestens zwanzig Jahre nicht mehr sehen.«
    Offensichtlich waren ihre Eltern auf Jake getroffen. Ihr Vater mochte ihn, da war sie sicher, und Mom würde versuchen, ihn zu bemuttern, was Jake vielleicht ganz gut tat, weil er seine eigene Mutter schon so früh verloren hatte.
    Immer vorausgesetzt, er würde lange genug bleiben, um in diesen Genuss zu kommen.
    »Wir möchten dich nicht anstrengen«, sagte ihr Vater, als er sah, wie sich die Erschöpfung in ihr Gesicht schlich.
    »Wir kommen morgen früh wieder, Liebes.«
    Allie nickte und kämpfte darum, die Augen offen zu halten.
    »Jake hat gesagt, er kommt heute Abend wieder her«, setzte ihr Vater hinzu. »Er ist rund um die Uhr hier gewesen.«
    »Was für ein netter Mann.« Ihre Mutter beugte sich vor und küsste Allie auf die Stirn. »Ich glaube, er liebt dich sehr.«
    Allie dachte an Jakes Worte und betete, dass sie wahr waren.
     
    Barb Wallace öffnete die Tür zu Zimmer Nr. 424 im Mercy Hospital. Dan Reynolds neben ihr hielt ihre Hand. Barb hatte Krankenhäuser immer gehasst. So weit es sie betraf, waren Krankenhäuser das Schlimmste am Kinderkriegen. Ihr wurde schwindlig, sie bekam ein flaues Gefühl im Magen, und ihre Knie fingen an zu zittern, wenn sie nur einen Krankenhausflur betrat. In dem Augenblick, als sie beide durch den Haupteingang die Lobby betreten hatten, war bereits alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen. Aber Dan hatte darauf bestanden, dass sie mitkam, um Allie zu besuchen, und solange er ihre Hand hielt, war es auch gar nicht so schlimm.
    Es war still im Zimmer. Barb blieb am Fußende des Betts stehen und betrachtete die Phalanx der Blumensträuße auf allen erdenklichen Stellflächen: Nelken, Rosen, Tulpen, Narzissen. Vor allem aber rote Rosen. Allie hatte jede Menge Freunde und war nach der Schießerei zu einer lokalen Berühmtheit geworden, aber Barb war sicher, dass die roten Rosen von diesem ATF-Typen stammten, der offensichtlich total in Allie verliebt war.
    Barb wusste es seit dem Augenblick, als sie ihn im Fernsehen gesehen hatte, wo er erläuterte, welch wahre Heldin Allie doch war, wie gelassen und kühl sie in dieser gefährlichen Situation reagiert hatte und wie viel Mut sie beim Showdown mit Baranoff und dessen Killer bewiesen hatte.
    »Sieht so aus, als ob sie schläft«, sagte Barb und begutachtete den Schlauch, der in Allies Arm führte, und den Verband um ihre Schulter, der unter dem Ärmel des Krankenhausnachthemds hervorsah. Ihr Haar bedurfte einer Wäsche und ihr Teint war so weiß wie das Laken. Allie sah im Großen und Ganzen grauenhaft aus, aber der Doktor hatte gesagt, ihre Genesung ginge schnell voran, und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie nach Hause könnte.
    Genau in diesem Moment flogen Allies große blaue Augen auf. »Hallo, ihr zwei.«
    Sie spielten das übliche »Wie fühlst du dich«-Spiel, und als sie damit durch waren, war auch etwas Farbe in Allies Gesicht zurückgekehrt.
    »Ich habe Dan in den Sechs-Uhr-Nachrichten gesehen«, sagte Allie. »Dein Partner war es also, der Baranoff am Tag der Razzia den Tipp gegeben hat.«
    »Stimmt«, sagte Dan. »Archie Hollis. Sie haben ihn ungefähr zehn Minuten nach der Schießerei in der Altstadt in Gewahrsam genommen. Um die Wahrheit zu sagen, ich hab den Kerl nie sonderlich gemocht.«
    »Ich bin froh, dass sie ihn erwischt haben.«
    »Ja«, sagte Dan. »Es gibt nichts Schlimmeres als einen korrupten Cop. Und weil wir gerade von Gesetzeshütern sprechen: Ich habe deinen ATF-Typen getroffen. Scheint ein echt guter Kerl zu sein. Ich kann euch beiden nur alles Gute wünschen.«
    Warum nur, fragte sich Allie, schienen alle zu wissen, was zwischen ihr und Jake vorging, nur sie selber nicht?
    »Wir haben auch eine Neuigkeit zu berichten«, sagte Barb. Dan beugte sich zu ihr und nahm ihre Hand. »Dan und ich haben uns inoffiziell verlobt. Wir haben vor, uns Zeit zu lassen und uns erst einmal richtig kennen zu lernen, aber er hat gefragt, und ich habe ja gesagt. Wir wollten, dass du es als Erste erfährst, Allie.«
    »Oh, Barb, ich freue mich ja so für dich.

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