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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ziegelstein lagen verlassen auf dem Boden.
    Jake unterdrückte einen neuerlichen Wutanfall. Er verschwendete keine Zeit damit, Schränke und Nebenräume abzusuchen. Sein Instinkt hatte ihn die Treppe zum Keller schon halb hinuntergeführt, als er Morris hinter sich hörte. Er drückte sich gegen die Wand, fand einen Lichtschalter, betätigte ihn und raste, die Waffe mit beiden Händen umfasst, in den Keller, doch auch der war leer.
    »Keine Spuren bislang«, rief Morris ihm zu. Jake dachte an Allie, an den leeren Koffer und daran, was Baranoff für die Maske zu tun bereit war. Trotzdem verzichtete er darauf, Morris zu verprügeln.
    »Baranoff muss hier irgendwo einen Fluchtweg haben.« Folgerichtig konzentrierte er sich auf das unmittelbar anstehende Problem. »Mein Gefühl sagt mir, dass er irgendwo hier im Keller ist.« Er fing an zu suchen und fand den Ausgang schneller als erwartet, eine Tür, die sich hinter einem indianischen Webteppich verbarg.
    Sich unter dem Teppich hindurchduckend, entdeckte er eine Treppe, die zu einer Grasfläche südlich des Lehmhauses führte.
    »Das Gebäude ist umstellt«, vermeldete Morris. »Wenn er nicht nach nebenan ...«
    Aber genau in diese Richtung war Jake bereits unterwegs. Morris gestikulierte in Richtung seines Trupps, und sie machten sich vorne herum zum Nebengebäude auf, um Baranoff vielleicht noch den Weg abzuschneiden. Irgendwer drückte Jake eine Taschenlampe in die Hand. Er betrat, drei ATF-Agenten im Schlepptau, das leere Haus. Jetzt fühlte er sich besser, weil er wusste, dass es seine Leute waren, die er diesmal hinter sich hatte.
    Vielleicht verpatzten sie es ja nicht.
    Jakes Magen zog sich vor Sorge zusammen.
    Um Allies willen betete er, dass auch er es nicht verpatzen würde.
     
    Allie spürte, wie sich der Lauf der schweren Automatik in ihre Rippen bohrte, während sie über den Lehmboden des alten hölzernen Stallgebäudes hasteten. Verzweifelt wartete sie darauf, eine Nachricht an Jake absetzen zu können, doch etwas in Viktors Augen hielt sie davon ab; etwas, das Rache versprach, sollte irgendwer es wagen, ihn im Angesicht seines Chefs schlecht aussehen zu lassen.
    Aber ihr lief die Zeit davon. Sie musste Jake wissen lassen, wo sie war.
    »Was ist denn los?«, fragte sie, während sie sich umsah. »Das ist doch ein Stall, wo, zur Hölle, bringen Sie mich hin?«
    Allie keuchte, als sich der Lauf der Waffe noch brutaler in ihre Rippen bohrte. »Mr. Baranoff hat gesagt, du sollst den Mund halten.« Er riss sie grob an sich und starrte ihr ins Gesicht. Seine Augen waren hart, dunkel und unerbittlich. »Ich kann dich auch gleich hier umbringen.«
    Allie vergaß ihre Angst. »Wenn Sie das tun, dann stirbt mit mir auch die Maske.«
    »Wir gehen auf eine kleine Reise«, erklärte Baranoff gelassen. »Und Sie erhalten eine letzte Chance, die Maske zu beschaffen. Wie Sie korrekt geschlussfolgert haben, will ich sie wirklich unbedingt. Aber ich musste in meinem Leben schon andere Enttäuschungen hinnehmen. Und falls Sie nicht vorhaben, zu kooperieren, wird es Viktor ein Vergnügen sein, Sie gleich auf der Stelle zu erschießen.«
    Allie schluckte. Sie konnte die Vorfreude förmlich riechen, die dem riesigen Russen wie ein süßliches Parfüm aus allen Poren drang. »Also gut, lassen Sie uns reden.«
    »Eine sehr weise Entscheidung«, sagte Baranoff.
    »Ich wollte einfach sichergehen, dass Sie das Geld dabeihaben.«
    Darauf antwortete er nicht. Das Geld mochte zwar in seiner Aktentasche stecken, aber er hatte nicht mehr vor, es Allie auszuhändigen, immer vorausgesetzt, er hatte es überhaupt jemals vorgehabt. Er führte jetzt das Kommando. Und wenn sie am Leben bleiben wollte, dann würde sie ihm die Maske geben müssen.
    Unglücklicherweise hatte das FBI irgendwie vergessen, sie in den Koffer zu tun.
    Hurensöhne!
    Kein Wunder, dass Jake ihnen nicht vertraute.
    Ein kurzes Stück vor ihr schaltete Baranoff die Taschenlampe aus und öffnete vorsichtig die Tür. Er schaute sich schnell um und trat aus dem Stall hinaus in die Dunkelheit. Der Russe, Viktor, zerrte sie mit nach draußen.
    Als sie die Ecke des Gebäudes erreicht hatten, entdeckte Allie im Licht des Mondes, das zwischen den Wolken aufblitzte, einen Helikopter auf der anderen Straßenseite.
    Der Helikopter war von FBI-Leuten umstellt. Sie sah es im selben Moment wie Baranoff und spürte, wie Viktors hünenhafter Körper sich spannte und die Waffe sich tiefer zwischen ihre Rippen bohrte. Sie war nicht ganz

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