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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Umhang und hängte ihn an einen Haken. »Ich kann mir nicht vorstellen, woher Lady Hazelthorpe eine so lächerliche Geschichte hat. Ihr hättet merken müssen, daß sie euch auf den Arm nimmt. Ich hab aber keine Ahnung, wieso sie so etwas machen sollte.«
    Arabella biß sich auf die Lippe. Ihr Blick huschte von Leo zu Beatrice. »Sie sagte, sie hätte es von Pearson und der hätte es direkt von Seiner Lordschaft selbst.«
    Beatrice stemmte die Hände in die Hüften und fixierte sie grimmig. »Welche Lordschaft?«
    Leo beschloß, daß es an der Zeit war, seinen Mann zu stehen. »Diese Lordschaft.«
    Sie schwang mit offenem Mund herum und es dauerte ein paar Sekunden, bis sie ihn zubekam. »Was redet Ihr da, Sir?« »Es ist eine ziemlich lange und komplizierte Geschichte.« Leo nahm ihren Arm. »Warum gehen wir nicht in dein Arbeitszimmer, um das zu besprechen?«
    Sie stemmte ihre Fersen in den Teppich. »Einen Augenblick, bitte, Mylord.«
    Das war seine einzige Chance, dachte er. Sie war zu verwirrt, um sich allzuheftig zu wehren. Er erhöhte den Druck und schaffte es, sie durch den Gang ins Arbeitszimmer zu zerren, und es gelang ihm, die Tür zu schließen, bevor sie sich erholt hatte.
    »Das ist weit genug gegangen, Sir.« Sie entwand sich seinem Zugriff und stolzierte zu ihrem Schreibtisch, drehte sich um und stützte sich mit beiden Händen darauf ab. »Eine Erklärung.«
    »Kurz gesagt, Burnby hat mich zum Duell gefordert.«
    »Das ist nicht dein Ernst?« Schock verdrängte die Empörung auf ihrem Gesicht. »Ich glaub es nicht.«
    »Ich hab dich gewarnt, daß junge Männer nur selten die feineren Nuancen von Heiratsstrategien und Intrigen begreifen.« Leo stellte sich vors Fenster. »Burnby hat mein Interesse an deiner Cousine ein bißchen zu ernst genommen.« »Gütiger Gott. Das ist furchtbar.«
    Er sah sie an, überrascht, weil sie wirklich schockiert war. Er beobachtete, wie sie sich um ihren Schreibtisch tastete und sich in ihren Stuhl fallen ließ.
    Ihr offensichtlicher Kummer hatte eine erstaunliche Wirkung auf ihn. Eine seltsame Wärme entfaltete sich tief in seinem Inneren. Er bedeutete ihr etwas. Zumindest soviel, daß sie nicht wollte, daß er in ein Duell verwickelt wurde.
    »Du brauchst nicht nach deinem Riechfläschchen zu greifen«, sagte er. »Es wird kein Treffen im Morgengrauen geben.«
    »Ich besitze kein Riechfläschchen«, entgegnete sie abwesend. Mit einem Mal hatte sie begriffen. »Du meinst, es ist unnötig, weil du Burnby erklärt hast, daß er dein Interesse an Arabella mißverstanden hat?«
    »Ich habe ihm erzählt, daß mein Interesse dir gilt.«
    »Ich verstehe.« Sie überlegte kurz. »Offensichtlich mußtest du ihm etwas sagen, das ihn überzeugte, daß du kein Konkurrent um Arabellas Hand bist.« »Genau meine Schlußfolgerung.« Er entspannte sich etwas. Sie würde vernünftig sein. »Ich hab zuerst deine Geschichte probiert. Ich machte ihm klar, daß ich nur ein Freund der Familie wäre, aber er hat es nicht akzeptiert.«
    »Wie mir scheint, hattest du recht, was den Hang zum Melodramatischen bei jungen Gentlemen angeht.« Beatrice schüttelte betroffen den Kopf. »Nichtsdestotrotz, dich zu fordern war unter diesen Umständen etwas extrem. Ich hätte Mr. Burnby für intelligenter gehalten.«
    Leo wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fenster zu. »Ich glaube, Burnby fühlte, daß eine verzweifelte Situation verzweifelte Maßnahmen verlangt.«
    »Dann war er also eifersüchtig auf dich?«
    »Eifersucht spielte sicher eine Rolle. Aber fairerweise muß ich sagen, daß Burnby einen nobleren Zweck für seine Forderung sah.«
    »Unsinn. Was kann daran nobel sein, dich zum Duell zu fordern, nur damit du keinen Antrag machen kannst?«
    Leo musterte den schlanken Stamm eines kleinen Baumes, den er in den wirbelnden Nebelschwaden gerade noch erkennen konnte. »Burnby fühlte, er hätte die Pflicht, dein junges unschuldiges Lamm von Cousine davor zu bewahren, auf dem Altar meiner Wollust geopfert zu werden.«
    Hinter ihm herrschte einen Herzschlag lang absolute Stille.
    »Burnby hat das gesagt?« Beatrice’ Stimme war seltsam neutral. »Er hat genau dieses Wort benutzt? Altar und Wollust und so weiter?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe.«
    »Er schien befriedigt, nachdem ich ihm gesagt habe, daß du es bist, die ich vorhabe zu opfern.«
    »Auf dem Altar deiner Wollust ?«
    »Ja.« Er drehte sie zu sich, aber sie sah ihn nicht an. Sie schien wie hypnotisiert von dem großen Globus auf der

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